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Digitalpolitik
Neues „Gesicht“: Facebook kauft Face.com

Neues „Gesicht“: Facebook kauft Face.com

Regine Sander | 19.06.12

Facebook bestätigte gestern die Übernahme des israelischen Unternehmens Face.com, das auf Gesichtserkennung spezialisiert ist.

Nachdem der Druck auf Facebook immer größer wird, hat der Social-Media-Gigant nun einen weiteren umstrittenen Zukauf getätigt. Nachdem lange über eine Übernahme von Face.com spekuliert wurde, ist der Deal nun in trockenen Tüchern. Laut Medienberichten blätterte der Zuckerberg-Konzern rund 80 bis 100 Millionen US-Dollar für das israelische Start-Up hin.

Face.com ist einer der führenden Anbieter im Bereich der Gesichtserkennung und kann laut eigenen Angaben neben Stimmungen wie Freude, Wut oder Trauer auch genaue Angaben zu Alter und Geschlecht der Fotografierten liefern.
Bereits seit 2010 nutzt Facebook die automatische Gesichtserkennung und ermöglicht es seinen Nutzern so, ihre Freunde komfortabel auf eigenen Fotos zu markieren. Dies funktionierte allerdings bisher vornehmlich am PC. Face.com soll die mobile Lücke schließen und stellt Facebook mit seiner neuen Software diese Möglichkeit nun auch für Smartphones zur Verfügung. Somit wird dieser Zukauf als wichtiger Baustein für Zuckerbergs überfällige Mobilstrategie angesehen, die eine große Rolle für die weitere Entwicklung der Facebook-Aktie spielen dürfte.

So sieht die New York Times eine Kernaufgabe des Unternehmens darin, die täglich über 300 Millionen hoch geladenen Fotos des sozialen Netzwerks sinnvoll zu nutzen. Denn unter anderem ermöglichen es diese Markierungen dem Netzwerk, Verbindungen der User zu erkennen und diese in den Newsstreams anzuzeigen. Auch die Gewinnung der zusätzlichen relevanten Daten zu Geschlecht und Alter der Nutzer dürften Facebook einen weiteren interessanten Aspekt liefern. Natürlich ruft genau diese Gewinnung und Auswertung biometrischer Daten aber auch die Datenschützer erneut auf den Plan. Diese fordern, dass Facebook – ähnlich wie Google+ – vor Nutzung dieser speziellen Software die Genehmigung der Nutzer einholen soll.

Für Face.com ergeben sich durch die Integration ins Facebook-Team nach eigener Aussage „ mehr Möglichkeiten, großartige Produkte zu bauen“ und das sei alles, was sie wollen. Ein Sprecher von Facebook erklärt, die fortschrittliche Software von Face.com habe „die Fotonutzung verbessert.“ und die Übernahme bringe nun „einfach ein Weltklasse-Team und einen langjährigen Technologiepartner ins Unternehmen.“

Vielleicht gibt es ja bald wieder eine (geheime) Abstimmung über die Datenschutzrichtlinien des Weltkonzerns.

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