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„You Know My Name“: Mastercard verzichtet auf Namenszug im Logo
Mastercard mit Logo ohne Namenszug, © Mastercard

„You Know My Name“: Mastercard verzichtet auf Namenszug im Logo

Niklas Lewanczik | 09.01.19

Mastercard steigt in eine erlesene Riege von Marken auf, die auf ihr Logo ohne Namenszug setzen. Damit will man sich auch dem digitalen Wandel anpassen.

Ein roter und ein gelber Kreis, die sich leicht überschneiden: das ist das Logo von Mastercard. Und den meisten Menschen ist es bekannt. Daher verzichtet das Unternehmen künftig in den meisten Kontexten auf einen Namenszug beim Logo und lässt dieses für sich selbst sprechen. Einerseits wird so die Kraft der Marke demonstriert, andererseits möchte man dem „Card“ weniger Gewicht zuschreiben; denn digitale Bezahlung etabliert sich.

Der digitale Wandel sorgt für Mastercards Entscheidung

Das weltbekannte Logo von Mastercard wird in einigen Kontexten nun ohne Namen für sich selbst stehen. Das gab das Unternehmen jüngst bekannt. Bei Sponsorings, in Läden oder digitalen Shops wird das simple Design auftauchen. Dieses soll ohne den Namen gerade über verschiedene digitale Kanäle reibungslos zur Geltung kommen. Raja Rajamannar, Chief Marketing und Communication Officer bei Mastercard, erklärt den Antrieb hinter der Entwicklung:

Reinvention in the digital age calls for modern simplicity. And with more than 80 percent of people spontaneously recognizing the Mastercard Symbol without the word ‘mastercard,’ we felt ready to take this next step in our brand evolution. We are proud of our rich brand heritage and are excited to see the iconic circles standing on their own.

Die Transformation des Markenlogos wird hier dargestellt, © Mastercard

Seit mehr als 50 Jahren ist das Symbol für die Marke bekannt. Nun agiert Mastercard ähnlich wie andere globale Big Player: Apples Apfel-Symbol oder Nikes Swoosh sind andere Beispiele. Michael Bierut, Partner bei der Beratungsfirma Pentagram, untermauert, dass wir uns im digitalen Zeitalter bei der Kommunikation ohnehin sehr stark der Icons und Symbole bedienen. Ergänzend meint er:

Now, by allowing this symbol to shine on its own, Mastercard enters an elite cadre of brands that are represented not by name, but by symbol: an apple, a target, a swoosh. Mastercard’s two interlocking circles have always represented their commitment to connecting people. Now, that commitment is given greater presence by Mastercard’s status as a symbol brand.

Die Entwicklung des Mastercard-Symbols über die Jahrzehnte (mit einem Klick aufs Bild gelangt ihr zur größeren Ansicht), © Mastercard

Entscheidung trotz Bekanntheit auf Analysen gestützt

Obwohl Mastercard also seit Jahrzehnten bekannt und das Logo eingängig ist, hat sich das Unternehmen nicht allein aufgrund dieser Voraussetzungen entschieden den Namen aus dem Logo zu streichen. Stattdessen wurde 20 Monate lang eine Untersuchung durchgeführt – weltweit. Das berichtet das Wall Street Journal.

You can never be arrogant and say ‘I’m iconic, and let me go ahead and drop my brand name‘,

ergänzt Rajamannar. Ohnehin können nur Marken mit einem langjährigen Wiedererkennungswert und globaler Präsenz einen solchen Schritt wagen. Zudem muss das Logo für sich selbst sprechen können. Und es gibt Dinge, die man nicht kaufen kann. Mastercard hat aber mit seinem berühmten Slogan schon Maßstäbe bei der Wiedererkennung gesetzt:

Es gibt Dinge, die kann man nicht kaufen. Für alles andere gibt es Mastercard.

Ziel der Umsetzung der Idee ist es insbesondere sich im digitalen Raum auf verschiedensten Geräten bestmöglich zu platzieren. Da kann der Namenszug mitunter schonmal zur Problematik werden. Das erkennt Michael Bierut mit Blick etwa auf Smart Watches:

You’re trying to optimize for a very small piece of real estate on a very small piece of glass. It might not even be a mobile phone, it might even be a watch face. Having to work in a 10-letter name in that is kind of a monster.

Eine leicht veränderte Wahrnehmung wird angestrebt

Besonders relevant beim Verzicht auf den Namen ist jedoch auch die Abkehr von der Wahrnehmung nur als Kreditkarte. Denn inzwischen sind Bezahlvorgänge mit dem Smartphone, etwa über Apple Pay, genauso nahe an der Alltagsrealität wie die physische Nutzung der Kreditkarte selbst.

https://youtu.be/9I-A3JLl2Dg

Mastercard hat ein New Payments Platforms Development Team, das sich auf neuartige Bezahloptionen fokussiert.

Das Beispiel Mastercard zeigt, wie erfolgreiche Marken ihr Marketing zukunftsgewandt und datenbasiert im Bereich der Markenerkennung optimieren. Eine solche Bezugnahme auf Prozesse der digitalen Transformation ist zeitgemäß. Die Logozentrierung scheint zunächst gewagt; auf den zweiten Blick gibt sie jedoch ein überzeugendes Bild ab. Denn die vom Unternehmen schon zuvor suggerierte Omnipotenz im Zahlungsverkehr wird somit modern untermalt.

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