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Kostenpflichtige New York Times zahlt sich besser aus als gedacht

Kostenpflichtige New York Times zahlt sich besser aus als gedacht

Aida Golghazi | 09.01.13

Nach vielen Diskussionen rund um das Thema Paywall auf News-Seiten scheint die New York Times nun ein profitables Ergebnis darzustellen...

Mit der Entscheidung, das Nachrichtenblatt kostenpflichtig anzubieten, wagte auch die New York Times im März 2011 einen mutigen und seinerzeit noch umstritten Schritt. Viele Publisher zeigten ihre Bedenken, redaktionellen Content ihren Lesern, die an kostenlose Blogs abzuwandern drohten, kostenlos anzubieten.

Nun, nach über ein und halb Jahren später zeigt sich, dass die kostenpflichtige New York Times nicht nur profitabel, sondern zeigen sich nunmehr als äußerst gewinnbringendes Geschäftsmodell. In diesem Jahr erwartet das Unternehmen bereits höhere Gewinne durch Abonnements, als zuvor durch Werbeeinnahmen.

Laut Douglas Arthur (Analyst bei Evercore Partners) wird das Nachrichtenblatt allein durch digitale Abonnements 91 Millionen Dollar generieren. Die Paywall beeinflusst so 12 Prozent aller abgeschlossenen Abonnement Sales, die in diesem Jahr noch 768,3 Millionen Dollar erreichen sollen – das ergibt 52,8 Millionen Dollar mehr als das Advertising zuvor abgeworfen hat, so die Einschätzungen sowohl für die New York Times, als auch für deren europäische Version, der International Herald Tribune.

Ein wichtiger Punkt ist hierbei, dass Einnahmen durch Abonnement-Abschlüsse proportional steigen, im Gegensatz zu Werbeeinnahmen, die eher sinken. Ist das Geschäftsmodell der Werbeeinnahmen am Ende?

Die Abonnement-Einnahmen glichen den Verlust durch den Wegfall der Werbeeinnahmen nicht nur aus, sie übertrafen diese bereits im ersten Jahr schon mit 19,2 Millionen Dollar. An der New York Times und der International Herald Tribune betrachtet, scheint es wohl doch ein paar mehr Leser zu geben, die gerne für Inhalte zahlen.

Das Modell ist simpel und fair: Auf der New York Times haben User die Möglichkeit, 10 Artikel im Monat zu lesen, bevor sie vor die Wahl eines Abonnements gestellt werden. Wurden die Artikel allerdings auf einer sozialen Plattform wie Twitter oder Facebook verlinkt, können diese trotzdem gelesen werden.

Gegen die sogenannte Paywall wird auch argumentiert, dass ein Nachrichtenblatt ohne sie viel mehr einnehmen kann. Offen zugängliche Inhalte sollen demnach öfter geteilt und damit sowohl mehr Reichweite, als auch Traffic erzielen. Abgesehen davon, dass Online-Werbung allerdings niedrigere Raten aufbringt als die Offline-Werbung, hat eine angesehene New York Times vorsichtiger mit der Platzierung von Online-Werbung umzugehen.

Die Zahlen sprechen auch für Zufriedenheit des Konsumenten, nicht unbegründet haben die NYT, wie auch die IHT schließlich noch im September mit 566,000 zahlenden Abonnenten einen Anstieg von 11 Prozent seit Juni verzeichnen können, während die Zahl der Print-Käufer immer weiter sinkt.

Die Sonntagsausgaben wurden zu 1,6 Prozent, sowie die Wochenausgaben zu 6,9 Prozent weniger nachgefragt. Sicherlich muss das nicht an den Online-Abonnements liegen, denn die Print-Preise wurden dieses Jahr um 4 Prozent angehoben und sollen im nächsten Jahr noch mal um 5 Prozent angehoben werden.

Die neue Erfolgsspur der New York Times zeigt auch: Nun sind nicht mehr länger die Advertiser veröffentlich für das Geschäftsmodell der NYT, sondern die Abonnenten, sowie die New York Times und ihre Inhalte.

 

 

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