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Social Media Marketing
Konkurrenz für Snapchats Bitmojis: Facebook Avatars

Konkurrenz für Snapchats Bitmojis: Facebook Avatars

Aniko Milz | 04.06.19

Facebook wartet mit einem neuen Feature auf: Die personalisierbaren Facebook Avatars können im Messenger und Feed verwendet werden.

Facebook Avatars sind der neueste Clou des Sozialen Netzwerks. Sie sollen den Nutzern die Möglichkeit geben, über normale Emojis hinaus ihre Emotionen und Reaktionen individuell darzustellen. Zu diesem Zweck soll jeder Facebook-Nutzer seinen eigenen Avatar erstellen können, der ihn über die Plattform begleitet und in Kommentaren oder im Messenger genutzt werden kann, wie TechCrunch berichtet. Das neue Feature ist ab sofort in Australien verfügbar. Der Rest der Welt kann erst gegen Ende 2019 und Anfang 2020 mit einer Einführung rechnen.

Die Avatare werden von den Nutzern nach ihrem eigenen Vorbild erstellt und Facebook hat eine Menge Arbeit in die Entwicklung investiert, um, nach eigenen Angaben, keine Gruppe auszulassen. Bei der Erstellung können Nutzer zwischen zahlreichen Hauttönen, Haarfarben und -frisuren sowie Kleidung wählen. Nur das Alter lasse sich bisher nicht verändern, was daran liegen kann, dass das neue Feature eher die jüngeren Nutzer ansprechen soll, die Facebook zunehmend für Instagram und Snapchat hinter sich lassen. Laut Facebook soll diese Möglichkeit aber auch im Laufe des Jahres ergänzt werden, so dass ein Unterschied zwischen Jugendlichen und ihren Eltern gemacht werden kann.

Anwendung der Avatare und Monetarisierung

Verschiedene Styles des Avatars. © Facebook

Die Avatare werden in Stickern eingefügt, die regelmäßige Updates erhalten. Sie zeigen die Figuren mit verschiedenen Reaktionen und Emotionen sowie bekannten und aktuellen Sprüchen wie „deal with it“ oder „congrats“. Die kleinen Figuren sollen eventuell auch als Profilbild einstellbar sein oder die Nutzer in Gruppen darstellen. Schließlich wird dort mit Fremden interagiert, denen man unter Umständen nicht immer das eigene Gesicht zeigen möchte, das zweidimensionale Gesicht des Avatars könnte dabei etwas Komfort bieten. Die Avatare könnten so Facebooks Privatsphäre-Strategie unterstützen. Schließlich wäre es ein großer Schutz, die eigene Identität nicht immer durch ein Foto offenzulegen.

Zunächst sollen die Avatare nicht monetarisiert werden, doch Facebook ist der Idee grundsätzlich nicht abgeneigt. So wäre denkbar, dass Nutzer nach der Einführung Markenklamotten oder neue Styles für ihre Mini-Me’s kaufen.

It would help personalize it for sure and from a business perspective that would be smart,

so Jimmy Raimo, der Communication Manager für die Facebook Avatars. Vielleicht liegt hier auch eine Anwendung von Facebooks angekündigter Kryptowährung.

So erstellen Nutzer ihren Avatar

Um ihren eigenen Avatar zu erstellen, klicken Nutzer auf die Stickerauswahl und dort auf den neuen Button, der erscheinen wird, sobald die Funktion verfügbar ist. Der Prozess startet mit einem genderneutralen Gesicht und Körper, die User komplett nach ihren eigenen Vorstellungen designen können. Dabei sieht Facebook es vor, dass Nutzer wirklich sich selbst darstellen und nicht einfach nur einen witzigen Avatar erstellen.

Die Avatare zeigen sich in verschiedenen Szenarien. © Facebook

Noch können Nutzer kein Foto von sich nutzen, um ihren Avatar zu erstellen, auch schlägt Facebook selbst kein Aussehen vor.

We want to make sure we don’t show you something totally opposite of the photo. There’s sensitivity around facial recognition,

erklärt Raimo. Daher müssen Nutzer bislang selber aktiv werden und ihren Avatar designen.

Die letzten im Spiel

Als Folgeschritt nach Likes und Reaktionen ist Facebooks Versuch, durch die Avatare ihr Image aufzufrischen, auch als Konkurrenz zu Snapchats Bitmojis zu sehen, die auf der eigenen sozialen Plattform schon lange verfügbar sind. “We’re by no means the first ones here”, gibt auch Amit Fulay von Facebook zu. „The notion of having digital representation has been around for a really long time. What we’re trying to do is this at scale.” Facebook hat hierbei nicht das Anliegen, alles selbst zu erfinden, sondern möchte vielmehr die vorhandenen Funktionen für sich nutzen und derart gestalten, dass viele User sie für sich nutzen und Spaß daran haben.

Facebook Avatars links und rechts Snapchats Bitmojis. © Facebook

Es bleibt abzuwarten, wie die Facebook-Nutzer die Avatare annehmen. Bis Ende des Jahres mindestens müssen wir uns in Deutschland noch gedulden, um eigene Avatare erstellen zu können, doch die der australischen Nutzer werden uns sicherlich das ein oder andere Mal in den Kommentaren begegnen.

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