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Performance Marketing
KMU kaum sichtbar – 95 Prozent der Webseiten haben Optimierungsbedarf

KMU kaum sichtbar – 95 Prozent der Webseiten haben Optimierungsbedarf

Johanna Hoffmann | 24.05.19

Selbstständige, kleine Unternehmen und Mittelständler verspielen Chancen durch einen schlechten Internetauftritt. Dabei ist es heute einfacher denn je, seine Sichtbarkeit zu verbessern.

Wer hat sich nicht schon mal über die schlechte Webseite von seinem Zahnarzt oder von einem Handwerker gewundert  – oder darüber, dass er überhaupt keine besitzt. Viele Selbstständige und kleinere Unternehmen überlassen ihren Wettbewerbern das Feld, weil sie online entweder gar nicht erst gefunden werden oder aber potentielle Kunden ihre Webseite genervt wieder verlassen. Dabei ist es heute so einfach wie nie zuvor, eine gute Onlinepräsenz zu erstellen und zu optimieren.

Das Örtliche hat gemeinsam mit der Search & Information Industry Association (SIINDA) 190.000 deutsche Webseites untersucht und wichtige Faktoren identifiziert, mit denen kleine und mittelständische Unternehmen ihre Sichtbarkeit erhöhen können. Und das ist vielen dringend zu raten, denn die Ergebnisse der Untersuchung aus 2018 sind ernüchternd: Bei 95 Prozent der Webseiten findet sich Optimierungsbedarf. Fast 60 Prozent der Webseiten weisen sogar eklatante Mängel auf.

Die Probleme sind technischer, aber auch inhaltlicher Art. So ist die Lesbarkeit auf unterschiedlichen Endgeräten ein Basic, das viele noch nicht umgesetzt haben. Ist diese Hürde genommen, wollen User schnell erkennen können, was angeboten wird und ob die Dienstleistung oder das Produkt das Richtige für sie ist. Statt dessen wird nicht selten ein Rätselraten betrieben, und potentielle Kunden können nur mit Mühe konkrete Informationen herausfinden. Doch die wenigsten sind so geduldig.

Schnelle Ladezeiten und klare Inhalte gewinnen

Neben ansprechenden und unkomplizierten Inhalten ist die schnelle Ladezeit einer Webseite zentral. Sie ist um ein Vielfaches wichtiger als das Design einer Seite. Wer hat nicht schon einmal genervt abgebrochen, wenn zuerst eine Animation sekundenlang auf sich warten lässt, bevor man zum eigentlichen Inhalt weitergeleitet wird. 20 Prozent der Nutzer klicken weg, wenn die Seite sich nicht innerhalb von drei Sekunden aufgebaut hat. Die Konversionsrate sinkt mit jeder zusätzlichen Sekunde. Ist die Webseite auf dem Smartphone langsam, schlägt sich das zusätzlich in einem schlechteren Ranking bei Google nieder. 

@ Das Örtliche und die Search & Information Industry Association (SIINDA)

Neben schnellen Ladezeiten ist eine gute, übersichtliche Struktur ein wichtiges Merkmal erfolgreicher Websites. Sitemaps können hilfreich sein, finden sich aber nur auf weniger als der Hälfte der analysierten Webseiten.

Veraltet und nicht gesichert

Mängel fanden sich auch bei der Aktualität der Inhalte. 42 Prozent der Webseiten wurde binnen eines ganzen Jahres nicht aktualisiert. Obwohl viele Handel betreiben, bieten nur fünf Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen auch einen Onlineshop an.

Ebenfalls ausbaufähig: Nur 43 Prozent der KMU Websites sind mit der Verschlüsselungstechnologie SSL gesichert. Nicht nur skeptische Nutzer reagieren darauf, auch Suchmaschinen behandeln diese Seiten nachrangig.

Und obwohl Suchmaschinen Webseiten mit Videos höher ranken, gibt es bei 92 Prozent der Kleinen und mittleren Unternehmen kein Bewegtbild. Und nur ein Drittel nutzt mit Google Analytics Auswertungsmöglichkeiten zur Optimierung.

@ Das Örtliche und die Search & Information Industry Association (SIINDA)

WordPress ist mit Abstand die meistgenutzte Software-Lösung. Unkomplizierte Programme erleichtern es, Inhalte schnell zu aktualisieren ohne auf externe Hilfe angewiesen zu sein und haben Suchmaschinenoptimierung integriert.

@ Das Örtliche und der Search & Information Industry Association (SIINDA)

Social Media ist für viele noch ein Fremdwort

Am häufigsten findet sich unter Handwerkern Optimierungsbedarf, aber auch die Gesundheitsbranche macht besonders viele Fehler bei ihrer Internetpräsenz. Gastronomen führen hingegen das Feld an, sie sind auch am häufigsten in Social Media aktiv.

Die überwiegende Mehrheit lässt hier jedoch Chancen ungenutzt und nutzt Social Media nicht. Die Analysten empfehlen, Social Media Aktivitäten und eine eigene Webseite zu kombinieren. So machen sich Kleinunternehmer nicht von Plattformen und Algorithmen abhängig, nutzen aber die Schubkraft von Social Media, um zum Beispiel Sonderaktionen und saisonale Themen zu verbreiten. 

@ Das Örtliche und der Search & Information Industry Association (SIINDA)

Die eigene Webseite als Aushängeschild und digitale Visitenkarte bleibt der zentrale Dreh- und Angelpunkt eines erfolgreichen Online Marketings. Wer hier einige Regeln beachtet, kann seine Sichtbarkeit deutlich erhöhen und neue Kunden gewinnen.

Kommentare aus der Community

Dini am 20.05.2020 um 12:46 Uhr

Ich glaube, dass viele KMUs bereits begriffen haben, wie wichtig es ist im Internet gefunden zu werden und auch grob wissen, wo Ihre Probleme liegen. Das Wissen reicht aber nicht, um erfolgreich zu werden, man muss es auch umsetzten. Dazu gehört auch, dass alle Verantwortlichen für das Thema Digitalisierung sensibilisiert werden und es auch leben. Das ist kein Prozess, der schnell stattfindet. Eine Agentur kann hier vor allem am Anfang Starthilfe und coachen, aber auch im Unternehmen selbst muss diese Denke etabliert werden. Es ist das eine zu sagen: Das läuft falsch und muss gemacht werden. Das andere ist, dass auch jeder versteht, warum die Maßnahme so wichtig ist und was damit erzielt werden kann. Und bei diesem Punkt ist gute Kommunikation entscheidend.

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Fabricci am 16.04.2020 um 23:08 Uhr

Genau das ist auch der Grund welcher uns zu unserem Projekt anemiert hat.
Wie kann das den sein das sich kleine KMUs nicht vernünftige zeigen können?
Das schlimme ist ja auch das sogar „Agenturen“ sehr viel Luft nach oben haben.
Wir haben 50 Agentur Seiten getestet und das erinnert mich stark an die Versicherungsbrange mit den ganzen schwarzen Schafen.
Ansich sollte es wirklich sowas wie TÜV für Seiten geben hahah.

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Khoa Nguyen am 11.09.2019 um 22:28 Uhr

Nur 31% nutzen Analytics? Zwar ist das natürlich in erster Linie eines von mehreren Webtracking Werkzeugen. Doch ich möchte nicht wissen, wie der unternehmerische Erfolg aussieht, wenn Trafficzahlen, Conversions, Absprungraten usw. überhaupt nicht getrackt werden. Das trifft aber nicht nur auf KMUs zu. Bei einigen Großmarken habe ich rudimentäre Anwendungen von Tools erlebt, wo einfach nur Klicks gemessen werden. Alles andere war egal. Optimierungsbedarf besteht in jedem Unternehmen. Nur stellt sich die Frage, wie schwerwiegend die Nichtnutzung oder das nicht genutzte Potenzial ist.

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Thomas am 12.06.2019 um 20:21 Uhr

Besten Dank Frau Hoffmann für dieses Post.

Bezieht sich die Grafik „https://onlinemarketing.de/wp-content/uploads/2019/05/grafiken-wordpress.jpg” auf bekannte Marken oder auf das verwendete CMS?

Das wird nicht deutlich.
Bezieht sich das auf bekannte Marken oder das verwendete CMS?
Herzlichen Dank für ihre Ergänzung / Information.

Beste Grüße
Thomas Weitzel

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Niklas Lewanczik am 13.06.2019 um 08:31 Uhr

Hallo Thomas,

ich antworte einmal stellvertretend. Wenn ich die Frage richtig verstehe, kann ich ergänzen, dass die Grafik sich nicht auf bekannte Marken bezieht, da die Aussage derselben Bezug auf eine Analyse von 205 gängigen Plattformen nimmt, welche von KMU-Websites genutzt werden. Bei dieser Analyse zeigt sich, dass der Großteil der KMU WordPress als CMS nutzt. Aus der Analyse geht dann hervor, dass die KMU, die die bekannteren CMS nutzen, 7 Prozent mehr User erreichen. Es geht bei der Grafik also schlicht um die anteilige CMS-Nutzung der KMU.
Hier findest du den Link zur Originalquelle, um noch mehr Informationen zu erhalten, wenn du magst:

https://www.dasoertliche.de/unternehmen/wp-content/uploads/2019/05/190516_Das_Oertliche_Whitepaper-Gut-sichtbar-im-Internet.pdf

Ich hoffe, das konnte weiterhelfen, sonst frag gern weiter nach.

Beste Grüße

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