Dein wichtigster Touchpoint zur Digitalbranche.
Dein wichtigster Touchpoint zur Digitalbranche.
SEO - Suchmaschinenoptimierung
Google vs SEO-Tools: Das Aus für die Branche?

Google vs SEO-Tools: Das Aus für die Branche?

Regine Sander | 12.12.12

Seit Wochen spuken Gerüchte durchs Netz, dass Google hart gegen SEO-Tool-Anbieter vorgehen will. Stirbt die Branche in ihrer Boom-Phase aus?

Google scheint sich auf dem Kriegspfad gegen organisierte Suchmaschinenoptimierung zu befinden. Erst wirbelten im Kampf gegen Black Hat SEO zahlreiche Algorithmus-Updates die SERPs durcheinander, jetzt geht es anscheinend der boomenden SEO-Tool-Branche an den Kragen. Die zahlreichen Anbieter von Suchmaschinendaten wie Sistrix, Searchmetrics, SEOlytics und Co. müssen nun zittern – denn in den USA hat eine Jagd auf Tool-Anbieter bereits begonnen. Warum?

Die Geschäftsidee der SEO-Spezialisten besteht darin, massenhaft Daten von Google zu sammeln, aufzubereiten und sie zahlenden Kunden anzubieten.  Dass dieses Vorgehen von Google nicht gewünscht wird, ist logisch. So versucht das Unternehmen seit jeher, diese automatischen Abfragen auf technischer Basis zu unterbinden. Auch eine Eintragung in die Nutzungsbedingungen verdeutlicht den Unwillen des Konzerns:

„Verwenden Sie unsere Dienste nicht in missbräuchlicher Art und Weise. Sie sind beispielsweise nicht berechtigt (…) in anderer Weise als über die von Google bereitgestellte Benutzeroberfläche und gemäß unseren Vorgaben auf die Dienste zuzugreifen.“

Verständlich, denn immerhin erleidet Google durch die automatischen „Scrapes“ Schäden in Millionenhöhe. Die Gründe dafür hat SEO-Spezialist Vincent Schmalbach in seinem Blog verdeutlicht:

1. Die millionenfachen automatisierten Abfragen der Suchergebnislisten kosten dem Konzern Unmengen an Ressourcen für Strom und Server, ohne dafür einen Gegenwert zu erhalten. Allein diese Kosten dürften sich auf mehrere Millionen belaufen. So lassen die  Tool-Anbieter regelmäßig massenhaft Keywords automatisch abfragen, die laut Schmalbach im Normalfall pro Abfrage etwa 0,0015306 Euro kosten würden.

2. Durch die Abfragen der Tool-Anbieter werden Googles Such-Statistiken manipuliert, die das Unternehmen zur Algorithmus-Optimierung führt. Gleichzeitig werden auch die Kundendaten – sprich Impressions und CTR verfälscht.

Rechtliche Schritte wären unter Berücksichtigung dieser Aspekte also durchaus denkbar. Zwar verneinte Google noch im November gegenüber Searchengineland.com, dass es aktuelll verstärkt gegen die Tool-Anbieter vorgehe und betonte in einer Stellungnahme, dass es schon immer ein Auge darauf gehalten habe:

„We regularly audit developers to make sure they comply with the terms of our AdWords API so that AdWords customers get the best experience when they use third-party applications.”

Dennoch – nachdem in den USA bereits einer der führenden Tool-Anbieter, raventools.com, sich vom „unauthorisierten Abfragen von Google-Daten und Keywords“ verabschiedet hat,  scheint Vorsicht geboten.

Kommentare aus der Community

Jürgen am 13.12.2012 um 10:41 Uhr

Ich denke, dass die Aktion von Google total überinterpretiert wird.

Ich weiß von einem deutschen SEO-Tool-Anbieter dass schon vor einem 3/4 Jahr der API-Zugang aus diesem Grunde deaktiviert wurde, mit der Begründung, dass man gegen Nummer 2, 3a der Richtlinien verstößt:

“Übertragung von AdWords-API-Berichtsdaten. Sie dürfen die AdWords API-Berichtsdaten weder ganz noch teilweise verkaufen, verteilen, sublizenzieren oder anderweitig an Dritte weitergeben oder übertragen (mit der Ausnahme, dass Sie berechtigt sind, die AdWords-API-Berichtsdaten eines bestimmten Kontos an den Inhaber dieses Kontos weiterzugeben).”

https://developers.google.com/adwords/api/docs/terms?hl=de

Ebenfalls weiß ich, dass Google mit dem API- Zugang schon ungefährt seit dieser Zeit sehr restriktiv umgeht und Tokens wirklich nur noch für Agenturen oder Werbetreibende mit ordentlichen Umsätzen bei genauer Vorstellung der API-Nutzung vergibt.

Dieser Tool-Anbieter nutzt daher (heimlich) die API von jemand anderen und ich bin eher überrascht dass andere Anbieter tatsächlich die API direkt so noch nutzen konnten.

Bin mir sicher, dass die Tools die jetzt argumentieren “Wir nutzen die API gar nicht” das genauso machen 8-)

Ich vermute bei dieser Maßnahme keinen tieferen Sinn von Google, sondern dass einfach bei einem regelmäßigen Check der API-Zugänge festgestellt wurde, dass die Konten wohl kaum Adwords Umsätze haben und ausschließlich Keyword Statistics gezogen wurde -> oben genannter Verstoß.

Antworten
Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*
*