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E-Commerce
Chance für Händler: Google führt kostenlose Retail Listings für die Suche ein

Chance für Händler: Google führt kostenlose Retail Listings für die Suche ein

Niklas Lewanczik | 30.06.20

Zuletzt hatte Google Retailern bereits erlaubt, kostenfrei bei Google Shopping Product Listings einzustellen. Nun wird das auch bei Google Search möglich gemacht – vorerst nur in den USA.

Mit der Einführung der kostenlosen Retail Listings für Händler in der Google-Suche wird diese enger mit dem E-Commerce verknüpft und mehr zu einem Schaufenster als je zuvor. Die Händler haben mit dem Feature die Möglichkeit, ihre Produkte ohne Ad-Budget Millionen von Suchenden prominent zu präsentieren. Dieses Update bei Google könnte eine Reaktion auf Amazons Einfluss auf die Produktsuche der User sowie die stetig wachsende Relevanz von Social-Commerce-Optionen bei Facebook, Pinterest und Co. sein.

Kostenfreie Retail Listings bei Google: Auf Shopping folgt Search

Schon im April ermöglichte das Suchmaschinenunternehmen zunächst US Retailern, Produkte im Shopping-Bereich bei Google ohne Kostenaufwand zu platzieren. Google erklärte diese Änderung zu der Zeit damit, dass auf diese Weise Händler und Suchende noch besser zueinander finden könnten:

For retailers, this change means free exposure to millions of people who come to Google every day for their shopping needs. For shoppers, it means more products from more stores, discoverable through the Google Shopping tab. 

Nun gab Bill Ready, Googles Präsident für den Bereich Commerce, via Blogpost bekannt, dass Google die Option auf den Search-Bereich ausweitet. Dabei betont er, wie wichtig es sei, dass Google Suchenden dabei helfe, zu den für sie passendsten Produkten zu gelangen, während man Händler dabei unterstütze, online mit potentiellen Kunden in Kontakt zu treten. Bill Ready erklärt im Post auch, dass die kostenfreien Listings im Shopping-Bereich bereits zu einem deutlichen Wachstum an Impressions und Klicks für Merchants geführt haben; und besonders kleinere und mittelgroße Händler hätten so profitiert. Die User hingegen, so Ready, hätten Zugriff auf eine größere Produktauswahl erhalten.

Daher werden Händlern – zunächst nur in den USA – nun auch kostenfreie Retail Listings für die Suche ermöglicht. Somit können die Produkte dieser Händler täglich hunderten Millionen Menschen passend zu deren Suchanfrage ausgespielt werden. Ohne, dass dafür Werbebudget eingesetzt werden muss.

Die Retail Listings tauchen zuerst im Product Knowledge Panel auf

Google wird die Retail Listings nach Angaben von Bill Ready zunächst in einem Product Knowledge Panel anzeigen. Dieses taucht bei einer Produktsuche prominent oben in den SERPs auf, wie dieses Beispiel für Teekessel als Produkte zeigt:

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© Google

Bis dato sind die Platzierungen in derlei Panels kostenpflichtig. Doch ab diesem Sommer wird Google sie kostenfrei anbieten. Dann können die Retail Listings, zuerst für Mobile und später für Desktop, als relevante Produkthinweise eingestellt werden. Im Google Merchant Help Center liefert das Unternehmen noch einige detaillierte Informationen zu verschiedenen Listings auf Googles Plattformen.

Trotz der Möglichkeit, als relevante Marke in diesen Product Knowledge Panels zu landen, bleiben Search oder Shopping Ads ein wichtiger Faktor, um eine möglichst aufmerksamkeitsstarke Produktpositionierung bei Google zu erreichen. Vorstellbar wäre mit Googles neuem Feature auch, dass eine Marke mit einer Ad und via Retail Listing im Product Knowledge Panel zu einer Suchanfrage auftaucht – und sich so potentiell viel Traffic, Sales und einen starken Branding-Effekt ermöglicht. Die Shopping Ads werden bei Google eindeutig markiert und separat über den organischen Ergebnissen inklusive der Retail Listings angezeigt.


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Möchte Google mit Amazon, Pinterest und Instagram konkurrieren?

Google könnte sich als größte Suchmaschine der westlichen Welt und als unangefochtener Marktführer in diesem Bereich der Informationsvermittlung nun noch stärker in das Ökosystem des E-Commerce einfügen. Denn viele Produktsuchen beginnen bei Google und das Unternehmen gibt an, man wolle den Zugang zum digitalen Commerce demokratisieren.

Allerdings kann man Googles neue Optionen auch als Reaktion auf Amazons Position als relevanteste Produktsuchmaschine deuten. Laut Searchmetrics finden dort inzwischen mehr Produktsuchen statt als auf Google. Außerdem entwickelt sich der Social Commerce derzeit rasant weiter. So bietet etwa Pinterest Shopify-Verkäufern die Integration ihrer Produktkataloge auf der Plattform an. Damit können User direkt von der Inspirationsplattform aus shoppen. Derlei Shopping-Optionen finden sich auch bei TikTok oder Instagram.

Und Facebook hat erst im Mai 2020 Facebook Shops für die Plattform und Instagram gelauncht. Damit und mit vielen weiteren Features erlaubt der Social-Media-Gigant Usern den Kauf aus Apps, aus Live Videos, aus Stories oder aus auf den Plattformen integrierten Shops heraus. In Sachen Inspiration dürfte es für Google schwer werden, mit Pinterest oder Instagram bei der Produktsuche zu konkurrieren. Die kostenfreien Retail Listings dürften jedoch dafür sorgen, dass Menschen bei der oft alltäglichen Suche auf Google eine besonders umfassende und übersichtliche Auswahl an Produkten erhalten. Das mag die SERPs direkt, aber auch den E-Commerce mittelfristig verändern.

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