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Social Media Marketing
Finanzbranche nutzt schon lange Facebook-Daten
Der Mensch wird im Netz immer durchsichtiger

Finanzbranche nutzt schon lange Facebook-Daten

Simone Amores | 08.06.12

Datenschützer regen sich über die Schufa-Pläne auf, Facebook-Daten zu nutzen, dabei machen das Direktversicherer schon längst.

Direktversicherer haben Facebook schon lange für sich entdeckt und nutzen dies erfolgreich aus. Die Analysesoftware nutzt allein bis zu 50 einzelne Informationen für die Bewertungen. Axa Global Direkt, zum Beispiel, zapft sogar alle zugänglichen Quellen von Facebook an. Das ermöglicht ihnen für jeden einzelnen Kunden die genaue Prämie zu ermitteln, die eine profitable Versicherung ermöglicht. „Wir haben bis zu 50 Variablen, um die Preise zu segmentieren.“ so Stéphane Guinet, Chef der Axa Global Direct in der Financial Times.

Zu bekannteren Merkmalen, wie Alter und Wohnort, kommen jetzt noch das Einkaufsverhalten und die Preissensibilität. Über die Cookies, die Daten beim Surfen im Internet ohne Aufforderung speichern, kann man erfahren wofür sich der User interessiert. Polizeiberichte liefern dann weitere Informationen über das Fahrverhalten und die langen Diskussionen über die Partys am Wochenende junger Autofahrer in sozialen Netzwerken hilft da natürlich ebenso weiter.

Alle Daten, die die User ins Netz stellen, gewinnen somit auch in der Finanzbranche immer mehr an Bedeutung, allen voran für die Schufa. Ein Forschungsprojekt soll herausfinden, wie die Daten in sozialen Netzwerken für die Bonitätsprüfung genutzt werden können. Da war die Rede von der Überprüfung der Kontakte zwischen Mitgliedern, um deren Beziehungen und Zusammenhänge bezüglich der Kreditwürdigkeit festzustellen. Das Datenschützer, Politiker und die Netzgemeinde entsetzt reagierten war zu erwarten.

Der Hauptgrund sich diese Daten zunutze zu machen sei, Prämien genau auf das individuelle Risiko auszurichten und so die Preise zu optimieren. Locken sollen dann attraktive Prämien und als gut eingestufte Riskien. Doch bei der Assekuranz hört es nicht auf, denn auch Banken wittern die Chance, mehr über ihre Kunden zu erfahren und so bestimmte Risiken zu vermeiden. Die Analyse dieser großen Datenmengen ist ein weiteres Wachstumsfeld von Softwareherstellern und die Lizenzumsätze steigen rapide an. Damit wird der User immer durchsichtiger für Unternehmen, die das für ihre Zwecke schamlos ausnutzen.

Kommentare aus der Community

Jens am 08.06.2012 um 12:57 Uhr

Wenn man das weiterdenkt, dann kann die Schufa doch auch einen B2C-Service anbieten… so könnte ich dann meine Facebookfreunde nach ihrer Bonität sortieren und besser entscheiden, wen ich zu meinem nächsten Geburtstag einlade… arg. Wie soll das weitergehen? So nicht.

Antworten
A.Schwibbe am 08.06.2012 um 12:17 Uhr

Passend zum Thema:
http://onlinemarketing.de/news/expertenbeitrag-wer-kontrolliert-die-daten-kontrollieren-die-daten-uns
Das Risiko personenbeziehbarer Daten im Internet.

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