Dein wichtigster Touchpoint zur Digitalbranche.
Dein wichtigster Touchpoint zur Digitalbranche.
Social Media Marketing
Filter Presets als neue Einnahmequelle für Instagram Influencer
Presets sind eine Einnahmequelle für Influencer, Screenshot YouTube, © FilterGrade

Filter Presets als neue Einnahmequelle für Instagram Influencer

Niklas Lewanczik | 16.11.18

Influencer generieren auf Instagram mit vielfältiger Produktpromotion große Summen. Der Verkauf von Filter Presets bringt nun willkommene Nebeneinkünfte.

Bei Instagram setzen Influencer nicht nur auf ihren ganz eigenen Style, um eine ästhetische Wirkung zu erzielen. Auch die Filter Presets, also Voreinstellungen zur Farbgebung usw., sind individuell – und essentiell für den Wiedererkennungswert. Darum verkaufen Instagrammer ihre spezifischen Presets inzwischen an Follower, sodass diese ihren Posts einen favorisierten Look geben können. Für die Influencer ein guter Verdienst.

Adobe Lightroom schafft die Voraussetzungen für Filter Presets

Seit Juni dieses Jahres können über Adobes Lightroom individuell erstellte Presets mit Profilen synchronisiert werden. Vom mobilen Gerät aus lassen sich die Einstellungen einfach managen.

Diese Presets nutzen Instagrammer, damit ihre Posts einem ästhetischen Schema zugeordnet werden können und mit dem Influencer assoziiert werden. Welch einen Unterschied das machen kann, zeigt dieser Post von lightrommmasters:

https://www.instagram.com/p/BqKqIGJlHLD/?utm_source=ig_web_options_share_sheet

Wie The Atlantic nun berichtet, nutzen viele bekannte Personen auf Instagram die Macht dieser Filterfunktion, um ihren Fans die eigenen Presets anzubieten. Dort wird die Instagrammerin Maddy Corbin, die über 30.000 Abonnenten hat, angeführt.

Das Profil von Maddy Corbin bei Instagram, Screenshot Instagram

Sie setzt auf einen einzigartigen Look. Den andere User sich zu eigen machen können.

Die Presets von Maddy Corbin sind zu erwerben, Screenshot Instagram, Maddy Corbin

User können damit eigene Posts im Style der Instagrammerin veröffentlichen; diese werden dann unter dem Hashtag ##maddycorbinpresets vereint.

https://www.instagram.com/p/BpszZOgHEH6/?utm_source=ig_web_options_share_sheet

Dabei sieht der UGC den Inhalten auf Maddy Corbins Profil logischerweise ähnlich. Aber dieser Wiedererkennungswert, der per Hashtag unterstrichen wird, ist nicht der einzige Vorteil. Denn je Presets-Packet kann Maddy Corbin zwischen 25 und 200 US-Dollar einstreichen.

Presets zu verkaufen ist lukrativ, aber auch Arbeit

Dabei ist es mit dem Anbieten dieser Filterfunktion noch nicht getan. Das Produkt will erstellt und dann erst einmal vermarktet werden. Dazu sind Influencer natürlich per se in der Lage. Trotzdem muss eine Verkaufsstrategie vorherrschen, damit langfristig Einnahmen und Support generiert werden. Inzwischen gibt es schon Unternehmen wie FilterGrade, die derlei Presets für Influencer oder Marken verkaufen – und 30 Prozent des Gewinns einbehalten.

Verschiedene Presets stehen bei FilterGrade zum Verkauf, Screenshot FilterGrade

FilterGrades Gründer Mike Moloney gibt The Atlantic gegenüber an:

People used to buy and use filters on their photos just because they looked cool. Now they buy filters because someone they like made them.

Demnach werden – wie das Beispiel Maddy Corbin untermauert – über die Filter Presets auch Verbindungen zwischen Instagrammern und Followern gestärkt. Um die Presets hat sich ein richtiger Boom entwickelt. Jessica Turnquist arbeitet nunmehr Vollzeit als Kreative und erstellt Presets. 18 verschiedene Pakete bietet sie derzeit an und arbeitet schon an neuen. Verschiedene Influencer und populäre Persönlichkeiten setzen auf ihre Filtervoreinstellungen.

Dabei bedenkt Turnquist differente Ansprüche. In der Zeit der Feiertage im Herbst und Winter braucht es hellere Presets, da mehr drinnen fotografiert wird. Dabei ist die Bearbeitung der Presets eine aufwendige Sache. Sie kann ein paar Stunden, aber auch Tage dauern.

Die Relevanz von Presets: Wertvoll, aber trügerisch

Presets sind ein wahres Geschäftsmodell geworden, ob bei FilterGrade, Etsy oder auf den Blogs der Macher. Sie bedeuten für viele Influencer eine wichtige weitere Einnahmequelle neben Werbedeals, die mitunter sehr unregelmäßig zu Einkünften führen mögen. Und wer solche Filter Presets erstellt und einsetzt, die für die Massen bei Instagram von Interesse sind, kann diese auch legitim monetarisieren. Immerhin steckt darin zum einen die kreative Arbeit, zum anderen ein Stück der eigenen populären Social Media-Ästhetik.

Problematisch ist dabei allerdings doch so Einiges. Denn einerseits bleiben innovative und einzigartige Presets eben nicht so unique, wie es ihnen gebührt. Wenn jeder einen populären Stil übernimmt, macht der Influencer damit vielleicht finanziell Gewinn, verkauft aber zugleich ein Stück seiner Authentizität in Social Media. Andererseits wird auch gute Arbeit an Visual-Material als Massenware für alle User wenn nicht verramscht, dann doch zu geringen Preisen angeboten. Das unterstützt eine Kultur, in der die eigene Stilentwicklung, die nun mal für viele junge Menschen vorrangig über Social Media, insbesondere Instagram, öffentlich dargestellt wird, vermehrt in Abhängigkeitsverhältnisse zu populären Personen gerät.

Außerdem, so schön manche Presets mitunter wirken, wird mit ihnen doch der wahre Bildwert ein Stück weit verschleiert. Das mag Geschmackssache sein, läuft dem Mantra der Authentizität bei Instagram aber eigentlich zuwider. Einige User beschweren sich schon über die mangelnde Differenzierung.

Schließlich sind die Filter Presets eine für die Influencer auf Instagram wertvolle Einnahmequelle. Und mit diesen unerwarteten Monetarisierungsoptionen können sicher noch viele Instagrammer dazuverdienen. Wie lange der Trend um das Kaufen von Presets aber anhält, ist unklar. In puncto Kreativität und Authentizität ist ohnehin eine Abkehr davon eher wahrscheinlich. Gute Presets bleiben gerade für Marken – und dazu dürfen Influencer zählen – dennoch ein wichtiges Teil des Social Media-Baukastens. So sollte es allerdings in der Außenwahrnehmung nicht vermittelt werden; sonst wirken die Presets irgendwann nurmehr wie die standardisierten Voreinstellungen, die sie eigentlich sind.

Kommentare aus der Community

Lightroom Presets am 13.01.2020 um 22:43 Uhr

Gute Erklärungen. Kannst du evtl ein Video machen, wie man Presets auf dem Handy installiert? Würde diese gerne auch auf anderen Seiten veröffentlichen. Kostenlose Presets findest du bei mir.

Grüße

Antworten
Niklas Lewanczik am 14.01.2020 um 08:47 Uhr

Hallo,

das kommt ganz darauf an. Mit der mobilen Version von Adobe Lightroom CC kannst du Presets, die du auf dem Desktop erstellst, auch auf dein Smartphone übertragen. Sie lassen sich synchronisieren, wie Macwelt zum Beispiel erklärt:

https://www.macwelt.de/a/mobile-lightroom-presetsauf-dem-smartphone-speichern,3440255

Eine Übersicht findest du auch auf diesem Blog: https://stayclosetravelfar.com/how-to-install-lightroom-mobile-presets/

Ansonsten hängt es davon ab, ob du Presets erstellst oder erwirbst. In der Regel kannst du Presets etwa nach dem Kauf auf dein Smartphone importieren. Hier lohnt ein Blick auf den jeweiligen Anbieter.

Beste Grüße

Antworten
Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*
*