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Social Media Marketing
Facebooks Wachstum ist enorm – und lässt doch zu wünschen übrig

Facebooks Wachstum ist enorm – und lässt doch zu wünschen übrig

Niklas Lewanczik | 01.02.18

Facebook veröffentlicht seinen letzten Quartals- und den Jahresbericht für 2017. Dabei zeichnet sich nur geringes Wachstum ab. Woran liegt das?

Der Jahresbericht von Facebook zeigt deutlich: das Soziale Netzwerk ist und bleibt ein absoluter Gigant, was Nutzer oder Werbeeinnahmen angeht. Dennoch blieb das Wachstum letztlich hinter den Erwartungen zurück. Was hat das mit den jüngsten Änderungen im Newsfeed zu tun?

Die Werte bei Facebook sind gewaltig, aber es gibt auch kleine Makel

Facebook präsentiert in einer Pressemitteilung sowohl den Bericht für das vierte Quartal 2017 als auch den für das gesamte Jahr. Dabei beeindrucken die das Geschäft betreffenden Zahlen. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die absoluten Einnahmen von 27,683 auf 40,653 Milliarden US-Dollar. Das entspricht einem 47-prozentigen Wachstum. Anzumerken ist besonders, dass ganze 89 Prozent der Werbeeinkünfte im vierten Quartal 2017 über Mobile Advertising generiert wurden. Ein Wert, der den Einnahmenzuwachs für den künftig mobil dominierten Werbemarkt begünstigt.

Umsatzwachstum seit 2015, Quelle: Facebook

Dass das Wachstum selbst sich aber langsam verringert, deutet ein Blick auf die Zahlen des vierten Quartals an. Zwar ist dort auch für 2017 ein Anstieg zu verzeichnen: 12,972 Milliarden Einnahmen stehen 8,809 Milliarden aus dem Vorjahr gegenüber. Hier ist der prozentuale Zuwachs identisch mit den Jahreszahlen. Doch anders als bei diesen ist der Anstieg des Nettoumsatzes geringer. Im vierten Quartal 2016 waren es 3,568 Milliarden; 2017 dann 4,268 Milliarden. Das entspricht „nur“ einer 20-prozentigen Steigerung.

Wachstum der täglich aktiven User seit 2015, Quelle: Facebook

Auch die täglich aktiven Nutzer sind mehr geworden. Die Zahl derer stieg um 14 Prozent auf 1,4 Milliarden zum Jahresabschluss 2017. Während im letzten Quartal immerhin noch 32 Millionen Nutzer dazukamen, stellt das, so Jacob Kastrenakes von The Verge, das geringste Wachstum seit 2015 dar. In Kanada und den USA gingen die täglich aktiven Nutzer gar von 185 auf 184 Millionen zurück.

Auch die monatlich aktiven Nutzer steigen, sogar mit mehr Wachstum

Die monatlich aktiven Nutzer bei Facebook sind ebenfalls um 14 Prozent gestiegen. Ihre Zahl beträgt laut Jahresabschlussbericht 2,13 Milliarden. Beim Wachstum dieser Zahl ist ein leichter prozentualer Anstieg zu verzeichnen, wenn man den Wert aus dem dritten Quartal 2017 (3,19 Prozent) mit dem aus dem vierten (3,39 Prozent) vergleicht.

Wachstum der monatlich aktiven User seit 2015, Quelle: Facebook

Wo die monatlich aktiven Nutzer also relativ beständig wachsen, tut die Zahl der täglich aktiven dies jedoch nur noch langsam, wenn überhaupt. Die gesamte Nutzung bei Facebook ist nach Facebookangaben sogar um etwa 50 Millionen Stunden täglich zurückgegangen. An dieser Stelle könnte man die kürzlich von Mark Zuckerberg verkündeten Updates für den Newsfeed als mögliche Reaktion auf die Entwicklungen betrachten, die nicht mit den früheren Erwartungen Schritt halten konnten. Vielleicht muss sich Facebook 2018 auch der Aufgabe stellen, die User wieder für sich zu gewinnen, die im Zuge von Fake News und intransparenten Ads, für die das Netzwerk Kritik erntete, weniger Vertrauen haben. Insgesamt scheint der Trend auch geringfügig hin zu weniger zeitintensivem Engagement auf Facebook zu gehen. Womöglich könnte sich das mit mehr sozialer Interaktion im Feed wieder ändern. Doch das bleibt ebenso abzuwarten wie die Akzeptanz der Devise von Zuckerberg, dass Zeit bei Facebook „time well spent“ sein kann und sollte.

Immerhin bleibt das Soziale Netzwerk doch auch eine werbegesteuerte Gelddruckmaschine. Denn der Nettoumsatz stieg von 10,217 Milliarden US-Dollar 2016 auf 15,934 Milliarden im letzten Jahr. Und im vierten Quartal 2017 betrugen die durchschnittlichen Einnahmen pro Nutzer 6,18 US-Dollar. Mit solchem Kapital kann man – auch bei einem etwas verlangsamten Wachstum – arbeiten; und im Zweifel neue Wege einschlagen.

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