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Google warnt 1.000 Publisher per E-Mail vor dem Ausspielen nerviger Ads

Google warnt 1.000 Publisher per E-Mail vor dem Ausspielen nerviger Ads

Niklas Lewanczik | 10.08.17

Google warnt via E-Mail Publisher, die belästigende Ads ausspielen, und gibt Tipps zur Besserung.

Eine Reihe von Publishern hat bald mindestens eine ernst zu nehmende E-Mail mehr im Postfach. Google schickt eine elektronische Warnung, die auf mögliche Verletzungen der Better Ads Standards hinweist. Die Mail soll den Unternehmen ermöglichen, die betroffenen nervigen und störenden Ads, die sie ausspielen, schnell von der Seite zu entfernen.

E-Mail erinnert Publisher an Better Ads Standards

Wie George Slefo bei Ad Age berichtet, werden in Kürze knapp 1.000 Publisher mit einer Warnung in Bezug auf die von ihnen angezeigten Ads rechnen müssen. Nach einer Befragung von 25.000 Personen in Nordeuropa und den USA hatte die Coalition for Better Ads deren Mitbegründer Google ist und der unter anderem auch Facebook, der BVDW, Unilever oder AppNexus angehören – im März Better Ads Standards eingeführt. Dabei heißt es etwa für Desktop, dass Pop-Ups oder Prestitial Ads mit einem Countdown diesen Standards nicht gerecht würden. Im Mobile-Bereich finden sich noch mehr Anzeigenformate, darunter auch Ads, die mehr als 30 Prozent des Bildschirms einnehmen, die nicht mit den Standards konform sind.

Lästige oder irreführende Ads wie diese sollen die Publisher entfernen, © Flickr / Pascale PirateChickan, CC BY 2.0

Im Zuge der Erklärung zu den Standards gab Randall Rothenburg, Präsident und CEO des IAB (Interactive Advertising Bureau), an:

We hope these initial standards will be a wake-up call to brands, retailers, agencies, publishers, and their technology suppliers, and that they will retire the ad formats that research proves annoy and abuse consumers.

Nun hat sich diese Hoffnung nicht so ganz erfüllt. Verschiedene Publisher, die die Mail von Google mit der Warnung bekommen sollen, haben Ads wie Pop-Ups etc. auf ihren – auch mobilen – Seiten und verärgern damit die User. So ist neben Forbes, The Independent, der Chicago Tribune oder der Washington Times etwa auch die größte unabhängige Gaming-Website Europas, Eurogamer betroffen.

Während Google in seiner Mail keine Intention zum Blocken der Formate angibt, wird doch auf den Bericht zur Nutzerfreundlichkeit von Werbeanzeigen verwiesen. Denn damit können Publisher überprüfen „ob die Anzeigen auf Ihrer Website gegen den Anzeigenqualitätsstandard verstoßen oder eine Irreführung der Besucher darstellen“. Einige betroffene Unternehmen, zum Beispiel Betty Crocker, wollen sich den Auflagen Googles dann fügen, weiß Slefo zu berichten.

Ob sich andere Unternehmen aber ähnlich verhalten und womöglich einen Verlust an Werbeeinnahmen in Kauf nehmen, bleibt abzuwarten. Gerade, wenn diese auf die Ads, die dem Standard nicht gerecht werden, finanziell angewiesen sind. Google versucht also im Kampf gegen Ad Blocking eine klare Linie zu fahren.

Dennoch dürfte es noch dauern, ehe sich Pop-Ups und Prestitials bei Publishern entfernen. In diesem Sinne sind die Advertiser selbst gefragt, Anzeigen und Formate zu kreieren, die den Standards genügen und sowohl den Publishern als auch den Usern einen Mehrwert versprechen.

The Coalition [for Better Ads, Anmerkung d .Red.] encourages the marketplace to use these results to improve the consumer experience,

heißt es zu den Better Ads Standards. Die Frage ist: wie effektiv ist diese, jetzt auch zielgerichtete, Anregung wirklich?

Kommentare aus der Community

Daniel am 11.08.2017 um 02:16 Uhr

Das kann ich nur begrüßen! Mir ist die zum Teil penetrante Google Werbung – gerade auf Mobilgeräten – schon länger ein Dorn im Auge. In vielen Branchen fährt man zudem mit dezenter und unaufdringlicher Werbung deutlich bessere Ergenisse ein.

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