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E-Commerce
E-Commerce 2016 – Was steckt hinter den aktuellen Trends?

E-Commerce 2016 – Was steckt hinter den aktuellen Trends?

Ein Gastbeitrag von Torsten Vogler | 02.03.16

Welche Trends zeichnen sich jetzt bereits ab? Wir nehmen die wichtigsten Buzzwords des Frühjahrs unter die Lupe von Amazon SEO bis Material Design.

Jedes Jahr bringt neue Trends im E-Commerce: Verbesserte Technologien, frisches Design, gestiegene Anforderungen und optimierte Marketing-Strategien. Das erste Quartal 2016 liegt schon fast hinter uns und es ist Zeit, die angesagten Themen dieses Frühjahrs zu betrachten. Wir nehmen die spannendsten Trends unter die Lupe und zeigen dir, was hinter den Buzzwords steckt.

Amazon SEO

Vor sechs Monaten sprach kaum einer davon, jetzt ist es in aller Munde: Amazon SEO. Die Produktdatenoptimierung für Amazon steckt noch in den Kinderschuhen, aber schon jetzt ist klar, dass für Internet-Retailer kein Weg daran vorbei führt – vorausgesetzt, sie wollen auf Deutschlands größtem Online-Marktplatz langfristig erfolgreich verkaufen. Ähnlich wie bei der Suchmaschinenoptimierung für Google werden beim Amazon SEO die Produktdaten so angereichert und aufbereitet, dass die Produkte ein gutes Ranking in den Suchergebnissen bei Amazon erzielen. Da nach Angaben des Softwareherstellers BloomReach 44 Prozent der Verbraucher (in den USA) ihre Produktsuche direkt bei Amazon beginnen, ist die Relevanz von Amazon SEO für die Conversion von Online-Händlern gar nicht zu überschätzen. Neben Amazon wird auch die Produktdatenoptimierung für Google Shopping, Preis- und andere Produktsuchmaschinen 2016 wichtiger.

Service Commerce

Ein Geschäftsmodell, das neben dem Produkt die Dienstleistung in den Mittelpunkt stellt – und damit verbunden Zeitersparnis und Komfort für den Kunden: Das ist eine der Erfolgsformeln im E-Commerce 2016. Die derzeit bekanntesten Beispiele für „Service Commerce“ dürften Curated Shopping und Food Delivery Services sein. Im Zusammenhang mit dem Siegeszug des Mobile Commerce und der tiefen Durchdringung unseres Alltags mit Online-Angeboten werden Dienstleistungen über das Internet zunehmend wichtiger und immer häufiger genutzt. Der Erfolg dieser Geschäftsmodelle erklärt sich außerdem durch die veränderte Wertschätzung von Freizeit in unserer Gesellschaft und die wachsende Akzeptanz, als lästig empfundene Erledigungen von kommerziellen Anbietern besorgen zu lassen. Und das zu jeder Zeit und an jedem Ort – ganz einfach per Smartphone.

Mobile Optimierung

Das Thema „Mobile“ ist zwar nicht erst seit gestern aktuell, doch 2016 ist es wichtiger denn je. Denn die Zahl der mobilen Internetnutzer ist auf dem besten Weg, die Desktopnutzer zu überholen: Laut Google wurden im Oktober 2015 weltweit erstmals genau so viele Suchanfragen über Mobilgeräte gestellt wie über Desktops. Auch in Deutschland greifen immer mehr User beim Surfen zum Mobilgerät. So nutzen Statista zufolge bereits 64 Prozent der Deutschen mobiles Internet, Tendenz stark steigend. Für Online-Händler birgt die mobile Zielgruppe gewaltige Umsatzpotenziale. Allerdings gelten mobile Internetnutzer als besonders anspruchsvoll und sie springen schnell wieder ab, wenn die Seitenladezeit zu hoch ist oder die Nutzerführung nicht für Smartphones optimiert – und eine hohe Bounce Rate sendet wiederum negative Nutzersignale zurück an Google. Deshalb hat die mobile Optimierung in diesem Jahr höchste Priorität für alle Shopbetreiber.

Material Design

Einer der wichtigsten Design-Trends – insbesondere für Online-Shops – ist Material Design. Dabei handelt es sich um eine Designsprache, die die wichtigsten Ansätze des Flat Design aufgreift und fortführt, um hohe Kompatibilität über alle Ausgabegeräte hinweg zu gewährleisten. Viel Weißraum, klare Farben, gut gesetzte Typografie und der Verzicht auf überflüssige Elemente kennzeichnen das Material Design. Gleichzeitig hat es einige deutliche Verbesserungen in puncto Usability zu bieten: Wo Kritiker im Flat Design mangelnde Unterscheidungsmöglichkeiten zwischen klickbaren und nicht-klickbaren Elementen ausmachten, schafft Material Design Abhilfe mit großflächigen Schattierungen, Animationen und einer imaginären Y-Achse, die einen visuellen Tiefeneffekt erzeugt. Material Design wurde von Google zunächst für Mobilgeräte entwickelt, aber als „verbesserten“ Nachfolger des extrem populären Flat Design werden wir es zukünftig immer häufiger im Internet sehen.

Beispielbild Material Design, © VOTUM GmbH
Beispielbild Material Design, © VOTUM GmbH

Kundenzentrierung

Nicht mehr das Produkt steht im Mittelpunkt der Marketingstrategien, sondern der Kunde. Mit persönlicher Ansprache und personalisiertem Content werden den Kunden zielgruppen- oder sogar userspezifische Inhalte angeboten, die genau auf seine Bedürfnisse zugeschnitten sind. Die Auswertung von Kundendaten und Social Signals ermöglicht es heute bereits, auch die Wahl der Marketingkanäle auf unterschiedliche Zielgruppen abzustimmen. Aus diesem Grund steht auch bei der Shopgestaltung eine kundenzentrierte Usability im Fokus, die dem Nutzer perfekt platzierte Kaufempfehlungen präsentiert – basierend auf seinen persönlichen Präferenzen. Kunden- bzw. Nutzerzentriertheit spielt 2016 auch im SEO eine zentrale Rolle: Websites mit positiven Nutzersignalen bieten demnach eine bessere Nutzererfahrung und werden für entsprechende Suchanfragen besser gerankt.

Vernetzung der Content-Kanäle

2016 ist das Ende der Marketing-Silos längst eingeläutet. In immer mehr Unternehmen wachsen Content Marketer, Content Manager, Social Media Experten, Produkt Manager und Sales-Teams zu integrierten Content-Teams zusammen. Durch die enge Zusammenarbeit und eine Konsolidierung der Tools wird es einfacher, Marken bzw. Produkte auf allen Kanälen besser und stringenter zu präsentieren. Spitzere Kampagnen und höhere inhaltliche Relevanz der Contentformate gewinnen die Aufmerksamkeit der Zielgruppen. Als zweiter wichtiger Effekt können so die gestiegenen Omnichannel-Erwartungen der User sowie ihr Bedürfnis nach Produktinformationen, -verfügbarkeit und Service an jedem Point of Sales erfüllt werden (siehe „Kundenzentrierung“).

Stationärer Handel

Der stationäre Handel stirbt – es lebe der stationäre Handel! Ausgerechnet die erfolgreichsten Internet-Retailer entdecken die vielfach totgesagten Innenstädte als Standorte für Offline-Dependancen. Amazon macht es mit geplanten 300 bis 400 Geschäften in den USA vor. Hintergrund: Eine Offline-Präsenz in viel frequentierten Bereichen der Innenstädte unterstützt die Markenbildung und aktiviert zusätzliche Umsatzpotenziale durch Laufkundschaft – insbesondere in Kundensegmenten, die immer noch zögern, online zu kaufen. Darüber hinaus können Ladengeschäfte als Pick-up-Stationen für Online-Bestellungen dienen. Zusätzlich zum Online-Shop und als Ergänzung zur Same-Day-Delivery Option forcieren sie so die Omnichannel-Strategie ambitionierter Einzelhändler. Ob dieser Trend unsere Einkaufslandschaft bunter macht oder die Monotonie der GAFA Ökonomie vertieft, bleibt abzuwarten. Denn die wichtigste Voraussetzung beim Trend zum stationären Zweitgeschäft sind gut gefüllte Kassen des Entrepreneurs.

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