E-Mail Marketing – Die Mutter des Online Marketing
Seit es das Internet gibt, gibt es auch die E-Mail – und seit es die elektronische Post gibt, wird sie nicht nur für Dialoge, sondern auch zur Kommunikation von Werbung genutzt. Gewissermaßen ist E-Mail Marketing damit zwar die Mutter des Online Marketing, wird jedoch in den letzten Jahren immer stiefmütterlicher behandelt. Neben der Befürchtung, dass Nutzer weniger auf E-Mails und mehr auf soziale Netzwerke achten, und der technischen Herausforderung, E-Mails auf verschiedenen Displaygrößen adäquat darzustellen, ist auch der Spamfilter, entweder als Bestandteil des E-Mail-Programms oder des Mail-Servers, immer wieder eine Herausforderung.
Folgende zehn Tipps zeigen deshalb, wie man sich dieser Herausforderung im schlechtesten Fall stellt und es in nur wenige Postfächer schafft. Wer also den Grundstein für erfolgreiches E-Mail Marketing legen möchte, berücksichtigt genau das Gegenteil der folgenden Tipps zum Thema Spamfilter.
Zehn Tipps, wie der Spamfilter jede E-Mail fängt
- Auf unseriöse Absenderadressen setzen
Wer nach einer geeigneten Absenderadresse inklusive Absender für seinen Newsletter sucht, der setzt auf fiktive Namen. Insbesondere die Einbindung von Zahlen und Sonderzeichen, aber auch Wörter wie „Ihr Service Center“ werden von Spamfiltern gerne geschluckt. Den schlechtesten Weg gehen alle, die dafür sorgen, dass Empfänger die Adresse ihren Kontakten hinzufügen – dann ist es mit dem Spamfilter zumeist vorbei. - Den Mailserver ins Ausland verlagern
Der perfekte Server für Spammails steht natürlich in Ländern, die für ihre große Seriosität im Internet bekannt sind. Besonders stark: E-Mails aus Rumänien! - Den Betreff möglichst GROSS schreiben
Mit dem Betreff ist es in E-Mails so ähnlich wie mit dem Chatnachrichten in Spielen: Wer immer schön ALLES GROSS schreibt, macht sich bei seinen Mitmenschen – und damit auch bei Spamfiltern – besonders unbeliebt und wird „gefressen“. - Einen werblichen Betreff verfassen
Ebenfalls ein Kriterium für viele Spamfilter ist die Formulierung der Betreffzeile. Wer im Spamordner landen will, setzt hier auf Wörter und Formulierungen wie „Angebot“ oder „nur heute“. - Das Datum verfälschen
E-Mails aus der Zukunft oder vom 01.01.1900 um 00:00 Uhr? Nicht gerade ungewöhnlich und immer gerne in der Hoffnung genommen, beim Nutzer direkt als erstes angezeigt zu werden – und genau deshalb auch eine gute Möglichkeit, geradewegs den Spamfilter anzusteuern. - Auf HTML setzen
Ebenfalls beliebt im Spamfilter sind E-Mails, die Grafiken, JavaScript und HTML verwenden. Weil sowohl Sicherheitsrisiko als auch Nervfaktor hier sehr schnell recht hoch werden können, fischen Spamfilter diese Mails besonders gerne ab. - Typische Keywords und Phrasen verwenden
Typische Keywords und Phrasen benötigen eigentlich keine weitere Erklärung und beziehen sich im Wesentlichen auf drei Themengebiete: Sex, Viagra & ganz viele heiße Frauen in der Nachbarschaft, ein besonders günstiges Angebot in einem Online Kasino beziehungsweise von einem steinreichen Prinzen aus Namibia oder eben – auch ein echter Klassiker mittlerweile – der ganz geheime Trick zum Geldverdienen im Internet, der letztens erst im Fernsehen gezeigt wurde. Am besten solche und ähnliche Phrasen verwenden, um direkt wegsortiert zu werden. - Viele Links einbinden
Ein wahrer Klassiker für einen zuverlässigen Kurs in Richtung Spamordner ist auch das Einbinden einer ausreichend großen Anzahl von Links in die E-Mail. Besonders beliebt dabei: In der Signatur per mailto einen Link für eine neue E-Mail an die eigene E-Mail-Adresse einbinden, darunter vielleicht noch ein Verweis auf die eigene Website und, klar, das Xing-Profil. - Auf Blacklists landen
Wer keine Lust mehr hat, sich ständig neue Möglichkeiten auszudenken, im Spamfilter zu landen, der schafft es irgendwann auf einen begehrten Platz in einer Blacklist. (Dann ist übrigens in vielen Fällen Hopfen und Malz verloren. Eine neue Adresse muss her.) - Die Empfängerliste schlecht pflegen
Weiterhin ein populärer Indikator für Spam-E-Mails ist bei vielen Anbietern die Liste der Empfänger. Sind hier zu viele ungültige E-Mails enthalten, werden Mails gleich per Server blockiert.
Welche Tipps & Tricks kennt ihr, um den Spamfiltern auszuweichen – oder eben mit drin zu landen? Wie viel Prozent eurer Marketing Emails kommen überhaupt noch an?
Aus Tipp 1: „Den schlechtesten Weg gehen alle, die dafür sorgen, dass Empfänger die Adresse ihren Kontakten hinzufügen – dann ist es mit dem Spamfilter zumeist vorbei.“
Das ergibt für mein Verständnis keinen Sinn. Wenn die Adresse in der Whitelist steht kommen die Mails ja durch den Spamfilter durch. Was soll dann mit dem Spamfilter vorbei sein? Killt man ihn damit? Oder wie soll man das verstehen?
Hallo Matthias,
die Verwirrung ist durchaus begründet und der merkwürdigen Idee des Artikels geschuldet, dass das Ziel ja gerade ist, im Spamfilter zu landen. (Und, wenn du mit deinen Emails in den Spamfilter willst, das natürlich nicht schaffst, wenn du „gewhitelistet“ bist.)
Viele Grüße
Atilla Wohllebe
Ah stimmt, da muss man etwas um die Ecke denken. Und ich fing schon an, an meiner Strategie zu zweifeln :D
Punkt 6 „Auf HTML setzen“ ist diskussionswürdig:
– lt. Hubspot ziehen 88% eine HTML-E-Mail vor, siehe: http://www.impactbnd.com/blog/25-compelling-statistics-about-the-importance-of-email-marketing
– SendGrid und Mailchimp, also mal 2 richtig große E-Mail Versender, sehen in HTML an sich kein Problem, aber in „sloppy“ HTML, also schlechtem HTML-Code, siehe: http://sendgrid.com/blog/10-tips-to-keep-email-out-of-the-spam-folder/ und http://mailchimp.com/resources/guides/how-to-avoid-spam-filters/html/
– Woorank ist der gleichen Meinung, siehe: http://blog.woorank.com/2013/01/email-tips-to-avoid-spam-filters-and-9-top-email-marketing-tools/
Hallo Bruno,
vielen Dank für dein Feedback und deine Recherche.
Hubspot bezieht sich nach meinem Verständnis auf das, was Nutzer bevorzugen – der Artikel spricht aber über Spamfilter.
Die übrigenen drei Quellen haben zwar nichts pauschal an HTML auszusetzen, zeigen aber deutlich, dass hier Fehlerquellen liegen – schlechter Code per se, schlechter Code dank Export aus Word oder das Aufrufen eines einzigen, großen Bildes.
Fazit dieser Erkenntnisse ist für mich, dass an den Bedürfnissen des Nutzers orientierte Mails auf HTML Basis gestaltet sind und, orientiert an den Kriterien der Spamfilter, dieses HTML eben sauber sein muss.
Viele Grüße
Atilla Wohllebe
Durchaus gute Tipps dabei!