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Unternehmensrichtlinien
2,3 Milliarden Ads entfernt: Google greift durch und setzt auf neuen Policy Manager

2,3 Milliarden Ads entfernt: Google greift durch und setzt auf neuen Policy Manager

Niklas Lewanczik | 14.03.19

Im jährlichen Update zur Bekämpfung von Bad Ads zeigt sich, dass Google 2018 weniger Anzeigen entfernte als im Vorjahr. Das spricht für ein gestärktes Werbesystem.

Die Zahlen aus Googles Bericht sind erstaunlich: 2,3 Milliarden Ads wurden 2018 entfernt, weil sie gegen Googles Richtlinien verstoßen haben. Anzeigen in 1,5 Millionen Apps und bei 28 Millionen Websites ereilte das gleiche Schicksal. Dass die Zahl der entfernten Ads im Vergleich zum Vorjahr deutlich geringer ausfällt, könnte an den Bestrebungen der Suchmaschine liegen, unangemessene Ads schon im Vorwege zu verhindern. Dazu soll auch der neue Policy Manager beitragen.

Googles Vorgehen gegen die Bad Ads

In jedem Jahr gibt die Suchmaschine preis, in welchem Umfang Werbeanzeigen im eigenen Netzwerk entfernt wurden, die den eigenen Richtlinien zuwider laufen. Bezogen auf 2018 ist die Rede von den insgesamt 2,3 Milliarden Ads.

At Google, we take our responsibility to help create a healthy and sustainable advertising ecosystem that works for everyone, seriously. Our ads are meant to connect users with relevant businesses, products and services; but bad ads ruins the experience. We, at Google, have been working towards protecting the users, advertisers and publishers by investing significant technological resources. And, every year, through our ‘Bad Ads Report’, we share key actions and data to keep the ecosystem safe through our policies across platforms. This will continue to remain our top priority as bad ads pose a threat to users, Google’s partners, and the sustainability of the open web itself,

meint Scott Spencer, Director of Sustainable Ads bei Google. Als Folge der zahlreichen Entfernungen von Ads sind schließlich auch knapp 734.000 Publisher und App-Entwickler aus Googles Werbenetzwerk entfernt worden. 

Hinsichtlich der Kategorien der unerlaubten Werbeanzeigen, gab Spencer an, dass insbesondere Phishing Ads mit 58,8 Millionen gelöscht wurden. Aber auch Anzeigen für den Wiederverkauf von Tickets wurden entfernt, immerhin 207.000. Um die facettenreichen Anzeigen zu identifizieren, die gegen die Richtlinien verstoßen, hatte Google allein im vergangenen Jahr 31 neue einzelne Richtlinien ergänzt, wie TechCrunch darstellt. Darunter etwa Vorgaben zur Werbung im Bereich der Kryptowährungen.

Im Hinblick auf Websites hat das Unternehmen sogar 330 neue Klassifikatoren eingeführt, die Seiten ermitteln können, welche gegen Googles Richtlinien verstoßen.

Bad Ads bleiben ein Problem – das Google minimieren will

Die diesjährigen Zahlen des Berichts deuten darauf hin, dass Google im Kampf gegen die Bad Ads schon einen Fortschritt erzielen konnte. Denn beinah eine Milliarde unangemessener Anzeigen wurden 2018 gegenüber 2017 weniger entfernt. Während das auch daran liegen mag, dass dubiose Advertiser sich vermehrt auf andere große Werbenetzwerke konzentrieren, kann daraus gleichzeitig entnommen werden, dass eine Prävention der unerwünschten Werbung besser greift. Immerhin verweist Google immer wieder auf die eigenen Werberichtlinien. Außerdem werden etwa bei YouTube ebenso stets Hinweise gegeben, welche Ads akzeptabel sind.

Gerade bei YouTube ist es noch immer schwierig, die Balance zwischen angemessenen Inhalten und passenden Werbeformen zu finden. Damit künftig noch mehr Regelkonformität beim Advertising in Googles Netzwerk vorherrscht, wird im April ein neuer Policy Manager ausgerollt. Darin können Restriktionen bei Ads, Keywords und Erweiterungen für den gesamten Account überblickt werden. Mit der Zeit sollen in diesem Manager ebenfalls Hinweise zur regelkonformen Anpassung der Ads sowie eine History zu Einsprüchen der Advertiser und Zertifizierungen des Accounts bereitgestellt werden. Der Policy Manager wird unter Einstellungen im Bereich der Tools verfügbar sein.

Der neue Policy Manager für Google Ads (mit einem Klick aufs Bild gelangst du zur größeren Ansicht), © Google

Nützliche Features für die Prüfung der eigenen Ads

Zusätzlich wird für Advertiser die Möglichkeit erweitert, detaillierte Informationen über die Gründe für nicht gebilligte Anzeigen zu erfahren, indem sie über die Ad hovern.

Google gibt unmittelbar Gründe für nicht gebilligte Ads an, © Google

Doch diese Features sind nicht die einzigen, die Advertisern direkt Hilfestellung leisten – und Googles Werbenetzwerk langfristig optimieren können. So ist es den Werbetreibenden ab diesem Frühjahr möglich, bei Text Ads und den meisten Verstößen gegen die Richlinien im Policy Manager eine erneute Review durch Google einfach per Klick anzufordern. Dazu muss über eine nicht gebilligte oder limitiert laufende Ad gehovert werden. Daraufhin wird „Resubmit“ geklickt und geprüft, ob der Advertiser zur erneuten Prüfung berechtigt ist. Der Status des Einspruchs lässt sich dann ebenfalls im Policy Manager verfolgen.

Noch besser als im Nachinein ist es natürlich, wenn schon während der Kreation von Ads deutlich wird, dass diese bei Google aufgrund eines Verstoßes gegen die Richtlinien auf Probleme stoßen werden. Und in einigen Fällen kann Google dahingehend sogar eingreifen. Denn nach den Angaben von Hristo Stefanov, Produktmanager für Search Ads, hat das Unternehmen die Möglichkeit, schon bei der Google Ads-Erstellung in Echtzeit potentielle Verstöße auszumachen. In solch einem Fall wird ohne Zeitverzögerung Feedback geliefert. Somit kann der Advertiser seine Anzeige anpassen und entgeht der Problematik eines Verstoßes.

Der Policy Manager dürfte den Werbetreibenden also helfen angemessene Werbeanzeigen für das Google-Netzwerk zu kreieren. Weitere Features für den Manager sollen in naher Zukunft folgen. Mit derlei Optimierungen reduziert Google gleichsam die Zahl der als Bad Ads eingestuften Anzeigen; und könnte 2019 womöglich sogar weniger Ads zu entfernen haben als im Vorjahr. Dass eine geringere Zahl bei den gelöschten unangemessenen Werbeanzeigen für das Unternehmen also eine positive Entwicklung stets schon andeutet, sollte bei der Veröffentlichung der Zahlen jedoch nicht vergessen werden.

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