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Human Resources
Arbeitsmarkt 2020: So prägt Corona die Joblandschaft

Arbeitsmarkt 2020: So prägt Corona die Joblandschaft

Michelle Winner | 30.11.20

Welche Branchen suchen händeringend nach Personal und wo nimmt die Nachfrage drastisch ab? Eine Analyse von Xing gibt Aufschluss.

Die Coronakrise hat uns vor viele Herausforderungen gestellt, für Frust und Angst gesorgt, aber auch positive Auswirkungen auf unser Arbeitsleben gehabt, wie beispielsweise den Fortschritt der Digitalisierung und die steigende Akzeptanz fürs Home Office. Doch wie steht es derzeit um die einzelnen Berufsgruppen? Welche Jobs wirken während der Krise wie ein Fels in der Brandung, welche verlieren an Zuspruch und Zuwachs? Diese Fragen hat das Karrierenetzwerk Xing anhand einer Analyse von 20 Millionen Stellenausschreibungen auf der eigenen Plattform beantwortet.

Software-Entwickler in Deutschland dringend gesucht

Im Rahmen der Analyse wurden Stellenanzeigen aus der DACH-Region jeweils im Zeitraum vom 01. Januar bis 31. Oktober 2019 und 2020 untersucht und verglichen. Auf Platz 3 der am häufigsten gesuchten Jobs bei Xing landen Buchhalter und auf Platz 2 kaufmännische Angestellte. Im Vergleich von 2019 und 2020 zeigt sich, dass die Coronakrise scheinbar keinen Einfluss auf die Nachfrage in diesen beiden Berufen hatte. Anders sieht es hingegen mit Platz 1 aus: Software-Entwickler werden derzeit am häufigsten gesucht, vermutlich weil viele Unternehmen in diesem Jahr auf digitale Arbeitsprozesse umgestellt und Online Shops eröffnet haben. Im Vergleich zur Zeit vor Corona stieg die Nachfrage um elf Prozent. Sabrina Zeplin, Geschäftsführerin von Xing, erklärt dazu:

Wie ein Katalysator hat sich die Coronapandemie auch auf die Digitalisierung ausgewirkt. Die Folge: Berufe im technischen bzw. Entwicklungs-Bereich werden 2020 am häufigsten gesucht.

Wo die Coronakrise sich bemerkbar macht

Ein Blick auf die Berufsfelder, in denen die Coronakrise für Veränderungen sorgte, zeigt, dass die Suche nach Personal im Bereich Medizin und Gesundheit stark zunahm. Neun der zehn Berufe mit dem größten Anstieg bei der Nachfrage kommen aus dieser Branche. Im Vergleich zu 2019 stieg der Bedarf an Krankenpflegern beispielsweise um 28 Prozent, bei Ärzten sogar um knapp 31 Prozent. Anders sieht es dahingegen für Empfangsmitarbeiter aus. Aufgrund der Schließungen in Hotellerie und Gastronomie sowie des Wechsels vieler Unternehmen zum Home Office sank die Nachfrage hier um fast 40 Prozent. Gleichzeitig scheinen sich auch die Schwierigkeiten auf dem Weltmarkt bemerkbar zu machen, denn der Bedarf an Sacharbeitern im Import/Export nahm um 38 Prozent ab. Und natürlich bekommen auch Event Manager die Auswirkungen der Coronakrise und damit das Ausbleiben von Veranstaltungen zu spüren: Hier sank die Nachfrage im Vergleich zu 2019 um 36 Prozent.

© Xing

Wer sucht trotz Coronakrise?

Die anhaltende Pandemie hat dafür gesorgt, dass insgesamt weniger eingestellt wird. Doch trotzdem gibt es Branchen, in denen die Nachfrage nach Personal stetig ansteigt. Platz 1 ist hier natürlich der Bereich Gesundheit und Soziales mit insgesamt 13 Prozent Anstieg. Darauf folgen die Branchen Architektur und Bauwesen (acht Prozent Anstieg) und Pharma und Medizintechnik (sechs Prozent Anstieg). Interessant hierbei: Die Branche, in der es 2019 noch die größte Nachfrage gab, erlebt 2020 einen starken Rückgang um rund elf Prozent – der Bereich Industrie und Maschinenbau.

Die Analyse von Xing gibt Aufschluss darüber, wo Arbeitssuchende gute Chancen auf einen neuen Job haben können, aber auch wo die Suche vermutlich anstrengender wird. Um ihre User zu unterstützen, startete die Karriereplattform ein neues Redaktionsformat namens „Zukunft.machen“. Zeplin erklärt dazu:

Kaum etwas beschäftigt unsere Mitglieder auf XING mehr als die Frage, wie Corona-Pandemie den Arbeitsmarkt verändert. Mit Zukunft.machen bieten wir ein Forum, teilen das Wissen und beleuchten vor allem die Chancen, die sich aus den aktuellen Herausforderungen ergeben.

Arbeitssuchende müssen einsehen, dass es derzeit schwer ist, in manchen Branchen Fuß zu fassen. Wer sich jedoch mit dem aktuellen Arbeitsmarktgeschehen auseinandersetzt, wittert vielleicht schon bald Chancen, die anderen verborgen bleiben.

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