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Büroalltag
Work-Life-Balance: Freizeit und Arbeit sollten vereint werden

Work-Life-Balance: Freizeit und Arbeit sollten vereint werden

Maja Hansen | 01.06.18

Das findet jedenfalls der Entrepreneur Peter Voogd. Er hält nichts von einer Balance zwischen Arbeit und Freizeit, sondern vereint diese Bereiche.

Der junge Entrepreneur Peter Voogd kann den Wunsch anderer nach einer ausgeglichenen Work-Life-Balance absolut nicht nachvollziehen. Für ihn impliziert Balance zwischen Arbeit und Freizeit nämlich eine Trennung dieser beiden Bereiche. Der Unternehmer ist aber der Überzeugung, dass man auch in der Freizeit seinem Job nachgehen sollte, wenn man wolle. So praktiziere er es nämlich selbst und stelle so sicher, immer das zu machen, was er lieben würde. Voogd macht deutlich: „People talk about Balance. I hate Balance!“

Business-Lifestyle: Gehe dem nach, was du liebst

Peter Voogd, Autor und Gründer von „The Game Changers Academy“, versteht nicht, warum viele Menschen Arbeit und Berufsleben trennen wollen. Er sieht seinen persönlichen Erfolg darin, diese beiden Bereiche immer zu verbinden. Für Entrepreneur lässt er sich einen Tag lang von einer Kamera begleiten, um einen typischen Tagesablauf aus seinem Leben zu teilen. Das Video beginnt früh morgens. Er ist in Portland und mit einem gebuchten Jet auf dem Weg zu einem Businessmeeting in Aspen. Voogd verschlägt es erst einmal auf die Skipiste, auf der er kurz mitteilt wie genial die Atmosphäre ist. Dabei trägt er stetig seine Kopfhörer in den Ohren und sieht seine Umgebung eher durch die Kamera seines Smartphones als mit den eigenen Augen. Die Vibes seien alle on point, so der junge Entrepreneur. Er erklärt:

I like to maximze the experiences at where I’m at. I like to get content, I like to meet cool people, I like to sometimes do meet-ups, I like to get cool photos, I like the getting grained in that culture and see what it’s all about. So it’s always work and play for me.

© Screenshot Entrepreneur.com – Der junge Unternehmer Voogd hasst die Balance.

Jede freie Minute nutzt der Unternehmer, um zu telefonieren und seinem Business nachzugehen. Wenn er essen gehe, suche er immer nach den gesündesten Restaurants, die er finden könne. Es muss grüne Säfte und Bowls geben, dann sei er zufrieden. Für Peter Voogd mixt sich Freizeit und Arbeit konstant. Er beschreibt das als einen Lifestyle. Auch wenn er in den Urlaub fahre, würde er arbeiten. Sein Business habe einfach nie Pause und alles vermische sich. Er hasse Balance, ruft er in die Kamera und fährt fort:

Balance is for people that just have a nine to five, that when they’re done with work – they hate work – they wanna come home and do nothing.

Für ihn sei Work-Life-Balance rein gar nichts. Denn er tue das, was er liebe und dem wolle er stets und ständig nachgehen. Er brauche in diesem Sinne keine Auszeit von seinem Job, da er diesen auch als Großteil seines Lebens wahrnehmen würde. Voogd meint, jeder müsse seine Werte priorisieren und letztendlich dem nachgehen, was er oder sie am liebsten machen würde. So bildet man nach Voogd einen Business-Lifestyle und darin benötige man schlichtweg keine Balance.

Ständige Arbeitshaltung ist durchaus problematisch

Auch wenn Peter Voogd seinen Business-Lifestyle so propagiert, birgt diese Lebensweise Gefahren. Was im ersten Moment inspirierend scheinen mag, ist auf den zweiten Blick eher bedenklich. Natürlich wird in aktuellen Diskussionen rund um New Work ähnliches vorgeschlagen. Wir sollten uns beispielsweise von dem Unterschied zwischen Arbeitszeit und Freizeit trennen, so der Gründer Götz Werner von dm. Lebenszeit sei das, was wir alle anstreben sollten, ohne Unterscheidung von privater oder beruflicher Natur dieser. Jeder solle dem nachgehen, was er oder sie lieben würde, so Werner. Menschen, die unzufrieden sind, sollten sich einen neuen Job suchen, der für sie sinnstiftend sei. Der Gründer von dm, der für seinen Dialogischen Führungsstil bekannt ist, erklärte dies vor kurzem auf dem Xing-Event „New Work“.

Götz Werner sprach auf der New Work Experience 2018 in Hamburg unter anderem über bedingungsloses Grundgehalt. © Tina Bauer | OnlineMarketing.de

Dennoch ist es bedenklich immer und überall arbeiten zu wollen, so wie Voogd. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass man mit diesem Lifestyle auch seine Grenzen erreicht und sich gestresst und überarbeitet fühlt. Voogd würde vermutlich anmerken, dass das nicht passieren könne, da er ja das tue, was er lieben würde. Aber dennoch ist diese konstante Auseinandersetzung mit dem Job strapazierend. Momente, um zur Ruhe zu kommen, sind wichtig. Wer sich diese Auszeiten dann aufgrund der hohen Arbeitseuphorie nicht gönnen will, ist gefährdet in die Arme des Burnouts oder anderen Stresskrankheiten hineinzulaufen.

Der Gedanke von Werner und Voogd, dass wir anfangen sollten, Dingen beruflich nachzugehen, die wir als sinnvoll empfinden, ist dagegen essentiell für unsere Zufriedenheit. Wenn wir das allerdings geschafft haben, generiert diese Zufriedenheit, die wir in unserer beruflichen Aufgabe finden, nicht unsere Freizeit.

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