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Gender Pay Gap-Studie zeigt: Männer profitieren mehr vom Studium

Gender Pay Gap-Studie zeigt: Männer profitieren mehr vom Studium

Toni Gau | 13.09.19

Der Gender Pay Gap zufolge verdienen deutsche Frauen im Schnitt 21 Prozent weniger als Männer - und das äußert sich auch nach Studienabschluss.

Die Gender Pay Gap ist mittlerweile flächendeckend geläufig, doch eine neue OECD-Studie erklärt dazu ergänzend: Vor allem studierte Frauen sind von der Gehaltsdifferenz betroffen. Zwar verdienen diese weiterhin mehr als Frauen, welche nicht etwa studiert, sondern eine Ausbildung abgeschlossen haben, doch liegt in beiden Abschlussformen ein bemerkenswerter Unterschied zum Verdienst von Männern vor, wie auch die Süddeutsche Zeitung berichtet.

Frauen haben vom Studium weniger

In Deutschland liegt die Gender Pay Gap aktuell bei etwa 21 Prozent. Auch wenn mit einberechnet wird, dass Frauen öfters Teilzeit arbeiten, in verschiedenen Berufsgruppen etc., liegt weiterhin ein Unterschied von sechs Prozent vor. So oder so: Männer verdienen mehr als Frauen. Besonders bemerkbar ist dieser Unterschied wohl zwischen studierten Männern und Frauen. Wie gesagt, liegt weiterhin im Vergleich zur Ausbildung ein höheres Gesamteinkommen vor, die Pay Gap in diesem Areal vergrößert sich allerdings. Im Schnitt verdienen studierte Frauen 74 Prozent von dem, was studierte Männer verdienen. Frauen, welche eine nichtakademische Laufbahn einschlagen, verdienen immerhin 86 Prozent des männlichen Gehalts. Ein insgesamt recht schwacher Trost. Zwar schneidet Deutschland damit im Durchschnitt besser ab als ein Großteil der ansonsten untersuchten Länder, doch von Parität lässt sich längst nicht sprechen.

Lohnt es sich zu studieren?

Zu sagen, dass dem nicht so wäre, wäre wiederum nicht folgerichtig. Studierte Frauen verdienen weiterhin 39 Prozent mehr als diejenigen, welche eine nichtakademische Laufbahn einschlagen. Lediglich die Pay Gap selbst wird parallel zum Akademisierungsgrad größer. Ein vergleichbares Gehalt ist ergo weiterhin fernab für Nicht-Studierte. Die OECD fasst zusammen:

Bildung zahlt sich aus – je höher der Abschluss, desto besser im Schnitt die Berufs- und Verdienstaussichten.

Seit Jahren steigt bereits die Tendenz zum Studium aufgrund dieses bemerkbaren Gehaltsunterschieds und europaweit neigen Frauen dementsprechend eher zum Studium statt zu anderen Ausbildungsformaten. Da die Masse sich der akademischen Berufswahl annimmt, ist es folglich umso bedenklicher, dass die Pay Gap sich hier dermaßen ausweitet.

Ms. Monopoly

Um nun auch auf die Gender Pay Gap aufmerksam zu machen, veröffentlichte Hasbro kürzlich „Ms. Monopoly“. Ein Gegenstück zum klassischen Monopoly, in dem Frauen den täglichen Luxus des Mannes nachvollziehen dürfen, insofern, als dass sie fürs Frausein ein höheres Startgehalt erhalten und zusätzlich 40 Dollar mehr ausgezahlt bekommen, sobald sie über Los gehen. In einer spielerischen Manier möchte Hasbro dementsprechend Bewusstsein für diese soziale Ungerechtigkeit schaffen. Genauso werden im Spiel keine Immobilien gekauft, stattdessen investiert man in Ideen von Frauen in der Forschung. Der traditionelle Mr. Monopoly wurde des Weiteren für diese Version des klassischen Brettspiels durch seine Nichte Ms. Monopoly ersetzt, die junge Unternehmerinnen fördern wolle.

Auf Twitter erntet das Spiel aktuell scharfe Kritik. Unter anderem dafür, dass es die harsche Realität des Gehaltsunterschieds verharmlosen würde oder die grundsätzliche Idee des Spieles, in dem Männer und Frauen doch gleichgestellt seien, zunichte mache. Teils wird auch kritisiert, Hasbro würde Frauen mit dem Spiel unterstellen, nicht intelligent genug zu sein, um beim regulären Monopoly zu gewinnen.

Am Ende des Tages liegt hier ein tatsächliches Problem vor, auf welches die Studie effektiv aufmerksam macht. Ob Ms. Monopoly dem genauso geschickt nachkommt, ist diskutabel. Wichtig ist es nichtsdestoweniger, ein Bewusstsein für derartige Probleme zu schaffen, denn ohne das vorhandene Bewusstsein, kann das Problem selbst gar nicht angegangen werden.

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