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Karrieretipps
1000 Bewerbungen & keine Zusage: Darum klappt’s nicht mit dem neuen Job

1000 Bewerbungen & keine Zusage: Darum klappt’s nicht mit dem neuen Job

Tina Bauer | 27.06.17

Du schreibst eine Bewerbung nach der anderen, aber zu mehr als ein paar Einladungen zum Gespräch hat's bisher nicht gereicht? Die Gründe dafür sind denkbar einfach.

Du hast zig Bewerbungen geschrieben, wurdest sogar zu ein paar Job Interviews eingeladen, aber eingestellt hat dich niemand? Das ist frustrierend und dürfte vielen von uns bekannt vorkommen.

Um in Zukunft mehr Erfolg bei deiner Jobsuche zu haben, ist der erste Weg zur Besserung die Identifizierung des Problems. Das liegt in den meisten Fällen nicht bei den Recruitern, sondern bei dir selbst. Wir haben einige Faktoren für dich zusammengetragen, die für deinen bisherigen Misserfolg verantwortlich sein könnten.

Fehler, die du bei der Bewerbung allzu häufig begehst

#1 Du nimmst dir nicht ausreichend viel Zeit

Bewerbungen sind aufwendig und kosten eine Menge Zeit. Denn sie müssen auf den ausgeschriebenen Job zugeschnitten und können deshalb nicht am Fließband rausgeschickt werden. Bist du derzeit noch in einem Vollzeitjob, aber auf der Suche, sollte das Bewerben zu deinen Hauptfreizeitaktivitäten gehören. Bist du arbeitssuchend, ist es ratsam aus dem Bewerben einen Vollzeitjob zu machen. Ja, das ist sicherlich anstregend. Aber du willst auch sicher nicht länger arbeitslos oder unglücklich im Job sein. Also reiß dich besser zusammen. Je eher du einen neuen Job findest, desto früher kannst du dich wieder entspannen.

#2 Du bewirbst dich im Gießkannenprinzip

In manchen Zeiten ist der Arbeitsmarkt so angespannt, dass Arbeitssuchende nicht wählerisch sind, um überhaupt einen Job zu landen. Da werden dann Lebenslauf und Karrierepläne über den Haufen geworfen, nur um an ein Bewerbungsgespräch zu kommen. Auch kommt es nicht selten vor, dass sich Bewerber auf mehrere Stellen in einem Unternehmen bewerben.

Dazu ist es aber wichtig zu wissen, dass Unternehmen nicht irgendwen suchen, sondern einen Mitarbeiter, der genau auf die Stelle passt. Klar, dass es den perfekten Bewerber nicht gibt und immer Abstriche gemacht werden müssen. Aber dein Lebenslauf und deine Qualifikationen sollten schon in einem gewissen Maße mit den Anforderungen übereinstimmen, damit am Ende beide Seiten etwas davon haben.

Tipp: Nutze deine Zeit besser und investiere lieber mehr davon in die Suche nach einer passenden Stelle. Findest du keine, kannst du dich immer noch initiativ bei den Unternehmen deiner Wahl bewerben. Womit wir beim nächsten Punkt wären:

#3 Du bewirbst dich nur auf Jobanzeigen 

In Zeiten des Internets wird sich wohl kaum noch jemand auf Anzeigen in Tageszeitungen bewerben. Die Chancen, darüber an deinen neuen Job zu gelangen, sind ohnehin mehr als gering. Aber auch, wenn du dich ausschließlich auf Anzeigen auf den überlaufenen Jobportalen bewirbst, sind deine Chancen häufig nicht sehr groß.

Eine Alternative wäre, direkt auf den Webseiten der Unternehmen nach vakanten Stellen zu suchen. Für viele Firmen ist es inzwischen ganz normal, extra einen Bereich mit offenen Stellen auf ihrer Webseite zu haben. Auf der Unternehmensseite findest du in den meisten Fällen auch ausreichend Informationen zum Unternehmen, die du in deine Bewerbung mit einfließen lassen kannst.

#4 Du netzwerkst nicht genug

Auch wenn du dich dabei unwohl fühlst, ist es häufig lohnenswert mit ehemaligen Klassenkameraden, Kommilitonen oder Arbeitskollegen in Kontakt zu treten, damit sie dir bei der Jobsuche behilflich sein können. In manchen Unternehmen wird für die erfolgreiche Vermittlung neuer Kollegen inzwischen sogar ein Kopfgeld ausgesetzt. So wird die Kontaktaufnahme bestenfalls ein Win für beide Seiten. Aber auch ohne die Chance auf ein Kopfgeld bei erfolgreicher Vermittlung solltest du daran denken, dass Netzwerken ein Geben und Nehmen ist. Vielleicht hat dein Ex-Kommilitone nicht direkt etwas davon, dich erfolgreich unterzubringen. Aber du solltest dich irgendwann revanchieren.

#5 Du verschickst immer den gleichen Lebenslauf

Du schickst pro Woche jede Menge Bewerbungen raus, aber dein Lebenslauf ist immer der gleiche? Diese Praxis gilt es zu überdenken. Dein CV sollte immer zur ausgeschriebenen Stelle passen und nicht den Eindruck erwecken, generisch zu sein. Dein Lebenslauf ist Selbstmarketing. Daher solltest du alles, was nicht auf die Stelle passt, rausstreichen und den CV so herrichten, dass er alle wichtigen Aspekte für diesen einen Job enthält und prominent darstellt.

Denke daran, dass Personaler dazu ausgebildet sind, deinen Lebenslauf binnen weniger Sekunden auf Eignung zu scannen. Finden sie nicht, was sie suchen, landet deine Bewerbung schneller im Mülleimer, als du glauben magst. Willst du Erfolg haben, musst du dir schon die Zeit nehmen, den CV auf die Stelle anzupassen.

Tipp: Um einen guten Eindruck zu erwecken, lies dir am besten die Anforderungen in der Stellenanzeige genau durch und finde heraus, worauf es dem Unternehmen ankommt. Verzichte aber darauf, inflationär mit Buzzwords um dich zu werfen. Stelle einfach deine für die Stelle relevanten Erfahrungen, sowie deine Stärken heraus.

#6 Deine Gehaltsvorstellungen entsprechen nicht der Realität

Das kann durchaus in beide Richtungen gehen: Gibst du in deiner Bewerbung ein zu hohes Gehalt an, das an der Realität vorbeischießt, landet dein Schreiben schnell im Müll. Bevor du ein Wunschgehalt angibst, informiere dich auf den einschlägigen Websites nach dem Durchschnittslohn in deinem Bereich. Auf der anderen Seite kann ein zu niedriger Gehaltswunsch dich unprofessionell aussehen lassen. Personaler fragen sich dann schnell, wo bei dir der Haken ist, dass du dich unter Wert verkaufen willst. Willst du bloß schnell (irgend-)einen Job ergattern? Diesen Eindruck solltest du keinesfalls entstehen lassen.

Lieber immer etwas zu hoch pokern, um Verhandlungsspielraum zu haben, als zu niedrig anzusetzen und auf Dauer unzufrieden zu sein.

#7 Du bereitest dich nicht genügend auf ein Bewerbungsgespräch vor

Nun hast du ein Job Interview an Land gezogen und bereitest dich kaum darauf vor. Personaler erkennen darin schnell Desinteresse und werden auch schon mal ungehalten. Gehört eine solche Situation zu deinen persönlichen Horrorvorstellungen, gilt es sich detailliert auf dein Gespräch vorzubereiten. Schließlich willst du die Stelle haben. Also solltest du tunlichst wissen, was der Job beinhaltet und was das Unternehmen überhaupt macht. Nichts ist peinlicher, als auf diese Frage nicht antworten zu können. Bestenfalls bringst du Arbeitsproben mit, die deine Expertise auf dem Gebiet widerspiegeln.

Eine gute Vorbereitung ist alles

Die Bewerbungsphase ist in aller Regel keine spaßige. Sie kostet Zeit und Aufwand und bedeutet auch viel Stress. Siehst du sie aber als eine Art Job und nimmst sie ernst, dann wird dein Unterfangen auf kurz oder lang von Erfolg gekrönt sein. Um überhaupt erst eine Einladung zu erhalten, ist es überaus wichtig, individualisierte Bewerbungen und Lebensläufe zu verschicken, die deine wichtigsten Fähigkeiten für die jeweilige Stelle herausstellen. Nur wenn du dem Personaler authentisch vermitteln kannst, dass du wie für diese Stelle gemacht bist und deine erworbenen Skills genau passen, wird eine Einladung zum Gespräch wahrscheinlicher. Und hierfür solltest du dich ebenso gut vorbereitet haben, sonst beginnt der ganze Spaß nämlich schnell wieder von vorne.

Kommentare aus der Community

M. Bank am 12.07.2017 um 13:41 Uhr

Diese 3 Kommentare von Hr.Puscha und Hr.Martini treffen zu, wie die Faust aufs Auge. Nach meinen Erfahrungen schätze ich die
Anzeigenanzahlen sogar weit über 100 je Arbeitsplatz ein. Insbesondere dieses aufgeführte Netzwerken wird völlig überschätzt.
Netzwerken = ja, aber nur wenn es nicht nur virtuelle sondern tatsächliche FaceToFace-Kontakte sind. Einen Fachkräftemangel
gibt es nicht wenn man die gerechtfertigten Gehälter erfahrener Menschen auch bezahlt.

Antworten
marcus martini am 03.07.2017 um 12:43 Uhr

Herzlichen Dank für die positiven Feedbacks per SMS und eMail, die mich sehr gefreut haben !

… somit sparen Sie sich schon einmal etwa 75% der unsinnigen und frustrierenden Bewerbungen ein,
sprich aus 1000 werden RatzFatz nur noch 250 … jetzt noch Ihre richtige Vorauswahl, dann passt das auch.

… und noch ein Tipp … vergessen Sie auch die „Bewerberportale“ der Unternehmen … diese wurden nur
eingeführt, da Personaler ihren GF`s (für viel Geld) zeigen wollten, wie „innovativ“ sie gerne sein möchten !

Der wahre Grund liegt schlicht und ergreifend daran, da diese einfach zu unfähig und meistens auch zu faul
dazu sind den eigenen Job auszuüben … liebe HR`ler … die LG- und Rechtsgeschichten, etc. machen schon viele
Dienstleister für sie … zur Auswahl des wichtigsten „Unternehmensfaktors“, sprich der Mitarbeiter/innen, gehören
ganz einfach Erfahrungen & Menschenkenntnis … unsinnige Portale die den Faktor Mensch, durch „Standard-Algorithmen-
Faktoren“ ersetzen sollen, waren, sind und bleiben vollständig ungeeignete „Auswahlmittel“ für Menschen … und genau
dies ist nun einmal IHR (toller!) Job, den Sie sicherlich sehr gut erwählt haben und lieben.

Haben Sie bitte keine Angst vor Entscheidungen/Fehlentscheidungen, den nur wer arbeitet, macht auch Fehler UND nur
Fehler aus denen wir lernen, macht Menschen zu Führungskräften … und nur so nebenbei bemerkt … eine eigene, personelle
Fehlentscheidung, lässt sich DEFINITIV „kostengünstiger lösen“, als die Mondkosten der selbsternannten „Spezialisten“ …
… und noch ein interessanter Tipp … sind Sie sich eigentlich bewusst darüber, wieviele SEHR GUTE Kandidaten/innen Ihnen
durch die undursichtigsten Vorauswahlkriterien der „Spezialisten“ und Bewerberportale bereits entgangen sind ? ! ?

Ü40- und Ü50-Mitarbeiter/innen waren, sind und bleiben die Gegenwart & Zukunft nachhaltig wachsender Unternehmen …

Antworten
marcus martini am 02.07.2017 um 23:48 Uhr

Komplett korrekt Herr Puscha !

Die Position EINER Fach-/Führungsaufgabe wird i.d.R. zuerst einmal (wenn die Position nicht noch besetzt ist)
vom Unternehmen direkt ausgeschrieben.

Dann kommen all die selbsternannten „Headhunter“, die selbst benannten „Personalberater“

(oh Gott … was sich dort für kompetenzfreie Flachzangen herum treiben, ist einfach nur noch unglaublich … ganz nach dem Motto …
… ich kann sonst nix, also gehe ich mal ne runde beraten ;-)

und nicht zu vergessen auch die Searcher dran, die seit Monaten & Jahren Bewerberprofile „auf Halde“ sammeln und natürlich all die
„Spezialisten“, die jede Woche die HR-Abteilungen mit deren „Kompetenz“ zumüllen und die scheinbar renommierten Berater, die auch
gerade am „aussterben“ sind.

DANN werden Suchaufträge selbstverständlich NICHT von Unternehmen EXKLUSIV vergeben. Somit erscheint diese Stellenanzeige
i.d.R. 1x vom Unternehmen, dann von durchschnittlich etwa 15 sogenannten „Personalberatern“ … diese 15 „Spezialisten“ schalten
JEWEILS durchschnittlich mindestens(!) je 3 Anzeigen

(Vorwand hierzu: … damit sie „mehr Bewerber erreichen“ UND damit potentielle Kunden & vor
allem anderen auch deren Mitbewerber vorgaukeln können, dass die ja soooo viele Aufträge haben ;-)

also sind wir schon bei 1 Anzeige des Unternehmens + 15×3 Anzeigen der „Personalberater“, sprich bei 46(!) Anzeigen.

… aber halt mal … diese „tollen Personalberater“ sind ja immer auch „vernetzt“ mit anderen Flachzangen … ganz wenig
geschätzt, sind wir somit bei durchschnittlich über 75 Ausschreibungen PRO EINEM REAL EXISTENTEN JOB !!!!!!!!!!!!!!!!!!

Machen Sie sich mal den Spass und kommunizieren sie mit diesen Beratern/innen und Sie fallen vom Glauben ab !

… und der wichtigste Punkt überhaupt … WENN DIE PERSONALABTEILUNG EINES UNTERNEHMENS ES NOCH NICHT EINMAL
SCHAFFT, DEREN UREIGENSTE AUFGABE(!) DER REKRUTIERUNG ZU ERFÜLLEN, DANN IST DAS GESAMTE UNTERNEHMEN SOWIESO
NUR KOMPETENZFREI UND LEBT NOCH NACH DEM ALLBEKANNTEN „PETER-PRINZIP“ !!!

Mein Tipp, der real funktioniert !!!

KEINE Bewerbungen an jegliche Personalberater versenden, sonst geht„`s Ihnen i.d.R. genau wie mir … NUR mit kompetenzfreien
Nieten in Nadelstreifen zu kommunizieren … gänzliche Unfähigkeit ständig auf`s Neue erleben zu müssen und lustiger Weise wie
ich (nun bereits zum 4.Mal!!!) gleich von 2 bis 5 „Personalberatern“ dem identischen Unternehmen vorgestellt zu werden.

SELBST ANZEIGEN SCHALTEN & NUR NOCH DIREKT AUF UNTERNEHMEN ZUGEHEN !

… und so schlimm es auch klingt … dabei hatte die Sozialtrulla ausnahmsweise recht … gute Jobs werden tatsächlich zu 75 % (!)
über Beziehungen & REALE Kontakte vergeben … vergesst den Social-Media-Mist mit phantasiekontakten, die ohnehin NICHTS
bringen … also nix wie ab auf Messen, Ausstellungen, Hausmessen und REALE Gespräche ohne Ende führen, denn diese bringen
Euch tatsächlich voran ! ! !

Ich drücke allen Suchenden die Daumen und gebe Euch Brief & Siegel darauf, dass meine Methode in Sachen „sympathische Hartnäckigkeit“
GARANTIERT belohnt wird !

… und noch zum Schluss für die Ü40- und Ü50-Bewerber/innen … die Zeiten des Jugendwahnes sind zweifeksohne vorbei … nach 10 Jahren
der unfähigen Billigkräfte, wissen nun der grösste Anteil der RICHTIGEN HR-Profis, dass „Billig“ nur TEURE Kompromisse bedeutet und das
Ausbildung zwar „recht nett“ aber ohne reale Berufserfahrungen ABSOLUT NICHTS WERT IST !!!

Antworten
Peter Puscha am 02.07.2017 um 22:59 Uhr

Es ist sehr leicht etwas zu schreiben, doch ich denke das jeder der heute Bewerbungen schreibt und sich für eine neue Aufgabe interessiert eine positionsbezogene Bewerbung versendet. Für mich stellen Headhunter und Recruiter das weitaus größere Hindernis dar, den dort wird mit den Bewerbern in der Regel nicht viel gesprochen, wenn überhaupt gibt es ein telefonisches Kurzinterview bei dem noch nicht einmal der Auftraggeber genannt wird und seien wir offen, je schneller eine Position besetzt werden kann und je weniger Arbeit dadurch entsteht umso höher ist der Gewinn. Die Vielseitigkeit eines Bewerbers ist mittlerweile weniger wichtig als ein Background der genau das widerspiegelt was gefordert wird und ich bin mittlerweile 56 Jahre alt, habe ein gutes und internationales Netzwerk, bin seit vielen Jahre international im Vertrieb tätig und beherrsche die englische Sprache fast so gut wie meine Muttersprache Deutsch. Doch meist kommen Antworten wie … zu teuer, …überqualifiziert, das Profil passt nicht zu 100% – das einzige was nicht angesprochen wird doch meistens der Grund ist, ist das Alter – Erfahrung und gutes Allgemeinwissen, Verhandlungsgeschick und Abschlussstärke sind meist nur mehr zweitrangig. Ein Unternehmen möchte heute am liebsten eine 25- bis 30-jährigen Vollprofi mit 20 Jahren Erfahrung für kleines Geld, doch die laufen auf dem Markt nicht herum weil es Sie nicht gibt. Also schreiben ist gut, selbst eine Erfahrung machen jedoch das Wichtigste!

Antworten
Christine Riederer am 02.07.2017 um 09:21 Uhr

Herzlichen Dank für diese Liste. Eine Frage sollte ebenfalls mit aufgeführt werden: Ist das der richtige Job für mich? Weitere Infos zur Beantwortung dieser Frage im Buch von Bolles, Richard Nelson „Durchstarten zum Traumjob“.
Beste Grüße Christine Riederer

Antworten
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