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Karrieretipps
Alles anders? Berufliche Neuorientierung nach der Elternzeit

Alles anders? Berufliche Neuorientierung nach der Elternzeit

Birte Lissner | 05.11.19

Für den Jobwechsel ist es nie zu spät. Warum sich viele Eltern insbesondere Mütter eine berufliche Neuorientierung nach der Elternzeit wünschen und wie der Wechsel am besten gelingt.

Eine Geburt verändert vieles. Mitunter auch die berufliche Einstellung. Denn mit dem Baby bricht ein neuer Lebensabschnitt an und nicht selten merken Eltern, dass ihnen nun andere Werte wichtiger sind als früher. Insbesondere für Mütter bietet die Elternzeit die Möglichkeit, die eigene berufliche Laufbahn neu zu überdenken. Kann oder möchte man anschließend nicht mehr zum ursprünglichen Arbeitgeber zurückkehren, ist eine berufliche Neuorientierung die beste Option.

Das sind die häufigsten Gründe für die berufliche Neuorientierung nach der Elternzeit

Vielleicht hat man schon während der Schwangerschaft gemerkt, dass die aktuelle Arbeit mit Kind eher ungeeignet ist. Nachtschichten, viele Geschäftsreisen und Abendtermine oder gefährliche Arbeitsabläufe können Gründe sein, sich beruflich neu zu orientieren. Oder man hat einen befristeten Arbeitsvertrag, der bald auslaufen wird. Oft ist es jedoch auch schlicht der Wunsch, sich beruflich neu zu entfalten und über sich hinaus zu wachsen. Grundsätzlich gilt: Für einen Jobwechsel ist es nie zu spät. Auch wenn die Umstellung viel Organisation und Planung erfordern wird, wirkt es sich nachhaltig auf die eigene Zufriedenheit aus.

Der wichtigste Schritt ist die Analyse des Status Quo

Natürlich kann nicht jeder von Heute auf Morgen kündigen und gleich den nächsten Traumjob finden. Wegen der neuen Verantwortung und steigender Fixkosten sollte der Schritt der beruflichen Neuorientierung nach der Elternzeit wohlüberlegt sein. Ein erstes Gespräch mit dem Partner kann für Klarheit sorgen. Außerdem hilft es, selbst eine Liste aufzustellen und alle wichtigen Punkte Schritt für Schritt durchzugehen.

Folgende Leitfragen helfen, sich einen ersten Überblick zu verschaffen:

  • Wie würde sich der Wiedereinstieg in der Firma gestalten?
  • Werden bestimmte Konditionen gewünscht oder gibt es Raum für weitere Optionen wie zum Beispiel zwei Tage Home Office?
  • Welche Gründe sprechen für die berufliche Neuorientierung nach der Elternzeit?
  • Gibt es schon potentielle neue Stellen in Aussicht?
  • Ist die Organisation mit Kind auch im neuen Job machbar?
  • Sind alle nötigen Qualifikationen vorhanden oder ist eine Weiterbildung nötig?
  • Können alle Fixkosten gedeckt werden auch während des beruflichen Wechsels?

Während der Elternzeit die berufliche Neuorientierung rechtzeitig planen

Die Elternzeit kann lang erscheinen und doch so kurz sein. Wenn Eltern einen Jobwechsel beabsichtigen, sollten sie auf jeden Fall genug Zeit einplanen. So kann es sich lohnen, statt einem Jahr gleich zwei oder drei Jahre Elternzeit einzureichen. Allein die Suche nach einer neuen Stelle könnte ein Jahr umfassen. Darüber hinaus gibt es noch einiges für den Wiedereinstieg ins Berufsleben vorzubereiten. So sollte man zunächst die Kündigungsfrist in der alten Firma beachten und sich rechtzeitig einen Reminder setzen. Auch das Auffrischen der Bewerbungsmappe gehört zu den ersten Schritten während der Vorbereitung. Es ist nach wie vor umstritten, ob man die Elternzeit im Lebenslauf angeben sollte oder nicht. Im Idealfall muss man jene Zeitspanne nicht kaschieren, sondern kann diese ganz bewusst als Vorteil der persönlichen Weiterentwicklung darstellen. Schließlich gehören auch Weiterbildungen und Schulungen zur optimalen Vorbereitung für die berufliche Neuorientierung nach der Elternzeit. Nicht immer bringt man schon alle gefragten Qualifikationen für den neuen Job mit. Auch kann es nicht schaden, sein Wissen aufzufrischen. Da das Budget nach der Geburt meist etwas knapper ist, kann man anfragen, ob ein Anspruch auf die staatliche Bildungsprämie besteht. Auch lassen sich die beruflichen Fortbildungskosten in der Regel steuerlich absetzen.

Die 5 wichtigsten Schritte:

  1. Dauer der Elternzeit realistisch planen
  2. Kündigungsfrist in der alten Firma beachten
  3. Auffrischen der Bewerbungsmappe
  4. Rechtzeitig Bewerbungsgespräche vereinbaren
  5. Weiterbildung für nötige Qualifikationen in Anspruch nehmen

Wie man mit Lücken während dem Jobwechsel umgehen kann

Wie beim Umzug in eine neue Wohnung, kann es auch bei einem beruflichen Wechsel passieren, dass man keinen nahtlosen Übergang schaffen kann. Dann ist es wichtig, die Lücke zu überbrücken. Zunächst sollte die finanzielle Lage klar aufgestellt werden. Vielleicht lassen sich an der ein oder anderen Stelle noch die Fixkosten herunter schrauben für einen gewissen Zeitraum. Ein möglicher Schritt ist auch beim alten Arbeitgeber erstmal Teilzeit einzuplanen während des Wechsels. Auch während der Elternzeit kann man schon eine Halbzeitstelle antreten. Allerdings benötigt man hierfür das Einverständnis des Arbeitgebers und das ist automatisch gegeben.

Nicht immer ist eine berufliche Neuorientierung nach der Elternzeit empfehlenswert

Die erste Analyse des Status Quo hilft, sich einen Überblick über die eigene Situation zu verschaffen. Es ist wichtig, realistisch zu bleiben, denn nicht immer macht der Jobwechsel direkt nach der Elternzeit glücklich. Keine Frage, die ersten Lebensjahre des Kindes sind unglaublich intensiv und bereichernd. Dennoch bringen sie auch einiges an Veränderung mit sich. Wenn dann auch noch ein beruflicher Wechsel ansteht, kann das viel Kraft kosten. Eltern sollten deswegen genau überlegen, ob die Vorteile überwiegen und sie der Herausforderung gewachsen sind. Ansonsten ist es empfehlenswert, die berufliche Neuorientierung nach der Elternzeit noch etwas warten zu lassen und erstmal in den alten Job zurück zu kehren, bis man klar weiß, was man möchte und wie man es umsetzen wird.

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