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Digitalisierung
Ausschlusskriterium Social Media: Die Hälfte der Arbeitgeber checkt deine Accounts

Ausschlusskriterium Social Media: Die Hälfte der Arbeitgeber checkt deine Accounts

Finn Johansson | 04.06.15

Ein gepflegter Lebenslauf und gute Arbeitszeugnisse gehören zum makellosen Anschreiben dazu. Doch eine Studie fördert zu Tage, was viele Jobsuchende noch unterschätzen.

Gepflegte Online-Auftritte werden immer wichtiger. Besonders berufliche Netzwerke wie Xing und LinkedIn werden regelmäßig von Personalern aufgesucht. Diese erhoffen sich hier mehr Aufschluss über einzelne Bewerber und Hilfe bei der Vorauswahl.

Social-Media-Aktivitäten können über die Einladung zum Vorstellungsgespräch entscheiden

Bei einer vom Digitalverband Bitkom durchgeführten repräsentativen Befragung unter 408 Personalverantwortlichen von Unternehmen mit einer Mindestgröße von 50 Mitarbeitern stellte sich heraus, dass 46 Prozent der Befragten in sozialen Netzwerken die Hintergründe von Bewerbern untersuchen. Besonders im Hinblick auf die Auswahl zu Vorstellungsgesprächen ist die Onlinerecherche ein gefragtes Tool. So führen 62 Prozent der HR-Manager einen Background-Check durch, unmittelbar bevor sie Bewerber zu sich einladen.

© Bitkom
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Qualifikationen und fachliches Know-How machen den Unterschied

Dabei spielen fachliche Qualifikationen und Kommentare sowie Posts zu Fachthemen eine hervorgehobene Rolle. Jedoch sind 56 Prozent der Personaler auch speziell an Statements zu dem eigenen Unternehmen und Konkurrenten interessiert. Weiterhin bieten soziale Netzwerke oft mehr Aufschluss über die Person hinter der Bewerbung, als der traditionelle Lebenslauf. Fast die Hälfte der HR-Beauftragten (44 Prozent) erhoffen sich hier mehr Informationen über den Bewerber als Privatperson. Hobbies, andere Freizeitaktivitäten und die persönliche Einstellung (etwa die Rubrik „Werte die dir am Herzen liegen“ bei LinkedIn) lassen oft erahnen, ob Bewerber und Unternehmen zueinander passen. Eher weniger Interesse hegen die Personalchefs für das erfolgreiche Networking des potentiellen Mitarbeiters: Die Kontaktanzahl (5 Prozent) bildet knapp vor den politische Ansichten (4 Prozent) den kleinsten Block in der folgenden Grafik.

© Bitkom
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Besonders interessieren sich HR-Manager aber für die fachliche Eignung des Bewerbers. 89 Prozent der online recherchierenden Personaler prüfen die Deckungsgleichheit der im Netz gemachten Angaben. Stellt sich dabei heraus, dass Bewerber Elementares verschwiegen oder ihre Engagements weit übertrieben haben, wird dies schnell zum Ausschlusskriterium.

Schaumschlägerei wird nicht gerne gesehen

Denn wenn potentielle Mitarbeiter aufgrund der Rechercheergebnisse in sozialen Netzwerken nicht vom Personaler angestellt oder zum Gespräch eingeladen wurden, so geschieht dies in 9 von 10 Fällen aufgrund von fehlender Übereinstimmung mit dem zugesandten Lebenslauf. Bei Unternehmen kommt es überdies überhaupt nicht gut an, wenn sich Stellensuchende online zu weit aus dem Fenster lehnen: 32 Prozent der Entscheider, die schon Bewerber wegen ihrer Tätigkeiten in sozialen Netzwerken abgelehnt haben, taten dies schon mindestens ein Mal wegen Äußerungen, die von mangelnder fachlichen Kompetenz zeugten.

Wer sich nun zurückhalten muss, damit er seinen Ärger über vergebene Chancen wegen seiner Netzwerk-Profile nicht online kundtut, sei beruhigt: Nur 6 Prozent der Personaler schlossen Bewerber aufgrund von beleidigenden Aussagen vom Bewerbungsverfahren aus. Schimpfen ist also erlaubt!

© Bitkom
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