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Karrieretipps
Angst vor Fehlern im Job: So überwindest du den Karrierehemmer

Angst vor Fehlern im Job: So überwindest du den Karrierehemmer

Maja Hansen | 16.05.18

Du hast schwitzige Hände, einen hohen Puls und Katastrophenfantasien? So verbannst du Angst aus deinem Berufsalltag.

Du bist im Arbeitsalltag gehemmt, weil deine größte Befürchtung ist, etwas falsch zu machen? Bei Kleinigkeiten jagen dir allerhand Gedanken durch den Kopf, was jetzt schief gehen könnte und ob dein geplantes Handeln auch wirklich das gewünschte ist? Das Gefühl, dass du dich vor deinen Kollegen blamieren könntest, löst bei dir Schweißausbrüche aus. Die Angst vor Fehlern oder Blamage kennen wohl viele Arbeitnehmer und gerade zu Beginn eines neuen Jobs ist dieses Gefühl ausgeprägt. Zu einem gewissen Grat gehören Ängste zum Leben dazu, dennoch sind diese negativen Gefühle nicht erstrebenswert. Gerade, wenn diese Ängste bei dir Überhand nehmen, können sie deine Karriere hemmen und dich unnötig belasten. Aber es gibt Hoffnung, denn es gibt mehrere Möglichkeiten, Angst aus deinem Jobleben zu verbannen.

Angst hemmt dein Selbstbewusstsein und deine Souveränität

Das Angstniveau unterscheidet sich von Mensch zu Mensch und ist dementsprechend subjektives Empfinden. Einige von uns sind eher ängstlicher, während andere Situationen noch völlig ohne Bedenken gegenüberstehen. Egal, ob du eher zu ängstlicheren Menschen gehörst oder nicht: Wenn das Angstgefühl einsetzt, wird unser Selbstbewusstsein und damit auch unser souveränes Auftreten zunichte gemacht. Körperliche Symptome sind dabei weitestgehend gleich. Schwitzige Hände, steigender Puls, Engegefühl in der Brust und Schwindelgefühle gehören dazu. Diese Auswirkungen können sich übers Hyperventilieren bis hin zu einer Panikattacke steigern.

Im Allgemeinen ist Angst erst einmal nichts schlechtes, sondern dieses Gefühl dient letztendlich unserer Überlebenssicherung. Auch in der heutigen Zeit hilft uns eine Angstreaktion und ein dazugehöriger Adrenalinausstoß in Situationen wie Bewerbungsgesprächen oder Verhandlungen. Angst wirkt biologisch nämlich wie Stress. Beide schützen dich vor Gefahren und aktivieren deine körperlichen Kraftressourcen, um im Zweifelsfall flüchten zu können. Wenn du dieses Gefühl mitsamt den körperlichen Symptomen aber täglich spürst, können diese negativen Umstände chronisch werden. Auch international werden die Deutschen generell für ihre Ängste gerühmt. Nicht umsonst spricht mal von der „German Angst“.

Psychologischer Hintergrund: Warum hast du Angst vor Fehlern im Job?

Angst vor Kritik, vorm Versagen, vor Autoritätspersonen oder Niederlagen. Es gibt viel Potential für Ängste im Berufsleben. Viele dieser Gefühle entstehen meist in der Kindheit im Zusammenhang mit traumatischen Erfahrungen im Umgang mit Fehlern. Wenn du im jungen Alter aufgrund von Misserfolgen geärgert oder sogar von dir nahestehenden Personen bestraft wurdest, wirst du dieses Angstgefühl verinnerlicht haben. Natürlich muss das nicht immer zutreffen, kann aber darauf zurückzuführen sein. Andererseits kannst du im Gegenzug auch eher den Drang zum Perfektionismus entwickelt haben, sodass du es gerne immer allen recht machen möchtest. Mit diesem Anspruch an dich selbst hast du Angst deinen Mitmenschen nicht zu genügen und nicht so abzuliefern, wie du es dir von dir selbst wünschst. Deswegen erlebst du Fehler besonders negativ.

Wenn du Angst vor Fehlern hast, ist deine Reizwahrnehmung darauf gepolt, eventuelle Fehlerquellen zu identifizieren. Eine Studie der Universität Mannheim zeigt, dass Menschen mit Spinnenphobie die Tiere schneller und größer wahrnehmen als Probanden, die unter keiner Angst vor den Achtbeinern leiden. Das zeigt, dass Angst ein subjektives Empfinden ist und dieses Gefühl darüber entscheidet, welche Relation der Realität sich auf unsere Wahrnehmung überträgt. Du siehst die Sachen, vor denen du Angst hast früher, größer und auch länger.

So überwindest du die Angst im Berufsalltag

Du hast keine Lust mehr auf ein klopfendes Herz, wenn du befürchtest, dass du gleich kritisiert wirst? Verständlich. Mache dir bewusst, dass deine Angst im Kopf seine Wurzeln hat und ein Ergebnis deiner Gedanken ist. Wenn dich das nächste mal ein Engegefühl und Angst überkommt, dann überlege dir, weshalb du dies genau verspürst. Kannst du etwas Konkretes ausmachen? Wenn du mal wieder im Katastrophendenken gefangen bist, können dir diese Fragen helfen:

  • Ist die Situation, vor der ich mich fürchte, wahrscheinlich?
  • Sind meine Ängste realistisch?
  • Was könnte im schlimmsten Fall passieren?
  • Wäre dieser Super-GAU wirklich so schlimm?
  • Was kannst du tun, um die eventuellen Folgen zu verhindern oder einzugrenzen?

Versuche dich also nicht deiner Angst hinzugeben. Natürlich ist Angstüberwindung nicht von heute auf morgen getan, aber mit diesen Fragen kannst du dich selbst im Angstfall auf den Boden der Tatsachen zurückholen. So gewinnst du Abstand zur Situation und kannst dir wieder in Erinnerung rufen, dass deine Angst im Kopf existiert und nicht zwangsweise begründet ist. Falls dich Ängste regelmäßig im Joballtag plagen und du dich von all deinen Sorgen hemmen lässt, dann ist es außerdem ratsam, dass du mit deinen Freunden über deine Gefühle sprichst. Dir nahestehende Menschen können dir helfen, Irrationales wieder einzufangen.

Fehler zu machen ist in Ordnung und gehört auch zum Berufsleben dazu. Wenn du diese Einstellung nicht mit dir vereinbaren kannst, versuche trotzdem dieses Mantra anzunehmen. Letztendlich glänzen wir alle unperfekt und ein Fehler wird nicht dein Untergang werden. Nächstes Mal wird dir diese Erfahrung eine Hilfe sein und du wirst besser wissen, wie du agieren sollst.

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