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Schluss mit Doomscrolling und toxischem Konsum? Instagram launcht neue Schutzfunktion für Teens
© instagram, umairsediting via Canva

Schluss mit Doomscrolling und toxischem Konsum? Instagram launcht neue Schutzfunktion für Teens

Larissa Ceccio | 15.06.22

Instagram plant, Jugendliche auf Instagram zu schützen – unter anderem per „Nudging" Feature. Ob hierfür ein Schubs ausreicht?

Vergangenes Jahr hat Instagram eine neue Initiative angekündigt, die jugendliche User vor schädlichen Inhalten und Doomscrolling schützen soll. Die „Nudging“-Funktion wird bereits in den USA, in Großbritannien, Irland, Kanada, Australien und Neuseeland eingeführt und soll Teens vom verstärkten Konsumieren toxischer Inhalte abhalten. Die Social-Plattform arbeitet zudem an einem „Take a Break“ Feature, das Jugendliche ermutigen soll, Zeit außerhalb der App zu verbringen.

Auch Social-Media-Experte Matt Navarra teilt Instagrams Neuigkeiten auf Twitter und stellt dabei die Frage „Instagram is going to start nudging teens to stop doomscrolling. But will they listen?“. Denn die App schlägt Teenagern, die sich zu lange in dem Entdeckenbereich von Instagram aufhalten und sich dabei Beiträge eines bestimmten Themas ansehen, lediglich per Mitteilung vor, sich statt jener Inhalte eine andere Art von Posts anzusehen. Instagram selbst erklärt, das Feature soll „Teenager ermutigen, etwas Neues zu entdecken, und bestimmte Themen ausschließen, die mit dem Vergleich des Aussehens in Verbindung gebracht werden können.“

Die „Nudging“-Funktion und weitere schützende Features folgen unter anderem aufgrund der Vorwürfe, dass Instagram toxisch für das Körperbild von Teenagern sei und ein hohes Suchtpotenzial berge. Unter anderem launcht die Social-Plattform einen Familienbereich in Deutschland, der Aufsichsts-Tools, einen Medienkompetenz-Hub, Zeitlimit-Optionen sowie Tipps für den Umgang mit der Plattform beinhaltet.

Wie funktioniert Instagrams „Nudging“ Feature?

© Instagram

Das Bild zeigt, dass User eine Benachrichtigung mit „Choose what to explore next” erhalten – gleichzeitig werden ihnen eine Vielzahl von alternativen Inhalten vorgeschlagen, die sie stattdessen konsumieren könnten. Per Klick auf eine dieser Optionen können sie durch einen anderen Inhaltsstrom scrollen, der wiederum nichts mit den zuvor betrachteten Inhalten gemein hat. Liza Crenshaw, Sprecherin von Instagram, erklärt in einer E-Mail an The Verge:

The notification shows up after scrolling on any topic for a number of consecutive posts. But, what we include in the recommendations of what to switch to excludes content that may be associated with appearance comparison.

Reicht ein Stubser zur Sicherheit aus?

Die Social-Plattform zitiert bei der Verkündung der Funktion eine externe Studie aus der hervorgeht, dass 58,2 Prozent der Teilnehmer:innen „zustimmten oder stark zustimmen, dass Nudges ihre Social-Media-Erfahrungen verbesserten, indem sie ihnen halfen, achtsamer mit ihrer Zeit auf der Plattform umzugehen.“ Ein eigener Test des Unternehmens zeigt laut Instagram einen ähnlichen Trend – über einen Zeitraum von einer Woche wechselte jede:r fünfte Nutzer:in nach einem Schubs das Thema. Instagram CEO Adam Mosseri erklärt gegenüber CBS Mornings:

We want to make sure people feel good about the time that they spend on Instagram… This is a way to softly encourage that. No matter what topic you’re going deep into, if you’re going particularly deep, we let you know, and we suggest some other topics.

Expert:innen wie beispielsweise Navarra sind dennoch skeptisch, wir dürfen demnach gespannt sein, ob Instagrams Bemühungen in Sachen Jugendschutz ausreichend sind, oder ob schärfere Maßnahmen initiiert werden müssen.

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