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Auch in Krisenzeiten: So kannst du im Home Office Energie sparen

Auch in Krisenzeiten: So kannst du im Home Office Energie sparen

Hauke Eilers-Buchta | 28.07.22

Das Home Office gilt als moderne und flexible Möglichkeit zu arbeiten. Doch wie sieht die Beliebtheit bei steigenden Strom- und Gaskosten aus? Wie du im Home Office Energie sparen kannst, erfährst du hier.

Viele Arbeitnehmer:innen schätzen es – nicht erst seit der Coronapandemie – im Home Office zu arbeiten. Mehr Flexibilität, wegfallende Arbeitswege und mehr: Es gibt einige Gründe, die für das Home Office sprechen. Allerdings verbraucht man, wenn man zu Hause statt im Büro arbeitet, auch mehr Energie – und die Strom- und Gaspreise sind bereits jetzt hoch und ein weiterer Anstieg ist anzunehmen. Doch wie hoch ist der Energieverbrauch im Home Office tatsächlich und welche Möglichkeiten gibt es, um hier Geld zu sparen? Und: Kann man sich einen Teil der Energiekosten zurückholen? Welche Rolle die nächste Steuererklärung dabei spielt, erklären wir ebenfalls.

Energie sparen: Darum ist dies auch im Home Office wichtig

Die Arbeit im eigenen Büro in den eigenen vier Wänden gilt seit einigen Jahren als wichtiger Vorteil, den Arbeitnehmer:innen gerne in Anspruch nehmen. Denn die Anfahrt zum Arbeitsplatz entfällt, das Ausräumen der Spülmaschine gelingt während der Mittagspause und das Business Outfit kann im Schrank hängen bleiben. Das XING-Stimmungsbarometer konstatierte Ende 2021, dass sich in diesem Jahr 2022 jede:r Zweite für das mobile Arbeiten ausspricht und nur weniger als vier Prozent in Zukunft ganz auf die Heimarbeit verzichten möchten. Und auch einige Unternehmen erkennen die Vorteile, etwa Mitarbeiter:innen weltweit recruiten und einstellen zu können.

Die vermehrte Zeit zu Hause führt jedoch dazu, dass der Energieverbrauch in den eigenen vier Wänden mitunter deutlich ansteigt. Man verbraucht mehr Gas und mehr Strom – und das kann sich auf der Energieabrechnung schnell deutlich machen, vor allem in Zeiten von explodierenden Energiepreisen. Trotz Sparmaßnahmen wurde beispielsweise angekündigt, dass die meisten Mieter:innen im kommenden Frühjahr mit einer hohen Nachzahlung rechnen müssen. Und im übernächsten Jahr könnte es sogar noch teurer werden.

Home Office sorgt für Einsparungen – vor allem bei Unternehmen

Somit bietet das Home Office für Arbeitnehmer:innen im Endeffekt nicht nur Vorteile – zumal durch die Arbeit zu Hause häufig Pausen- und Feierabendzeiten nicht eingehalten werden. Hinzu kommt, dass viele Angestellte nicht mehr so einfach abschalten können und gedanklich mehr bei der Arbeit sind.

Zusätzlich steigen nun auch noch die Kosten für Strom und die Heizung. Arbeitgeber:innen sind nämlich nicht dazu verpflichtet, die Energiekosten ihrer Mitarbeitenden zu tragen. Zumindest nicht, solange wie diese nur teilweise oder vorübergehend remote arbeiten. Erst bei dauerhaft geplanter Home-Office-Arbeit oder wenn es im Unternehmen selber keinen Arbeitsplatz für Mitarbeiter:innen gibt, sind Arbeitgeber:innen verpflichtet, die Energiekosten mitzutragen. Andernfalls sind Arbeitnehmer:innen selber dafür zuständig, Energie zu sparen und die Kosten zu drosseln.

Somit können Unternehmen sogar finanziell profitieren, wenn Mitarbeiter:innen im Home Office arbeiten, dies aber nur zum Teil der Fall ist. Viele Unternehmen weiten daher – passenderweise – jetzt ihre Home-Office-Regelungen aus und schicken ihre Belegschaft vermehrt ins Büro zu Hause: Auch, um Büros weniger heizen und beleuchten zu müssen und auf diese Weise Energie sparen zu können. Zunächst klingt dies sinnvoll und wird seitens der Politik auch gefördert oder gerne gesehen. Aus der Betrachtung fällt dabei aber zumeist, dass die anfallenden Energiekosten lediglich verlagert werden – zu den Mitarbeiter:innen.

Energiekosten fürs Home Office von der Steuer absetzen

Damit Angestellte im Home Office die hohen Kosten für Strom und Gas nicht vollständig alleine tragen müssen, gibt es im DACH-Raum inzwischen entsprechende Pauschalen. Diese können im Rahmen der Steuererklärung geltend gemacht werden und sollen zusätzliche Kosten ausgleichen, die durch das Arbeiten zu Hause entstehen können.

Zunächst einmal wurde diese Pauschale in Deutschland auf die Jahre 2020, 2021 sowie 2022 begrenzt. Fünf Euro pro Tag Home Office sind anrechenbar, maximal jedoch 600 Euro in einem Jahr. Diese Summe wird dann zusammen mit den Werbungskosten verrechnet. Diese liegen regulär bei 1.000 Euro pro Jahr. Diejenigen, die diese Summe überschreiten, profitieren überhaupt erst von der Home-Office-Pauschale. Zudem entsprechen die maximal 600 Euro jährlich auch nur 120 Tagen Home Office. Steuerliche Vorteile darüber hinaus gibt es derzeit nicht. Hier findest du weitere Steuer-Spar-Tipps in Zeiten steigender Energiepreise.

In Österreich gibt es eine ähnliche Regelung: Für bis zu 100 Tage im Jahr werden jeweils drei Euro steuerfrei gewährt. Sollten Arbeitgeber:innen weniger zahlen, wird die Differenz in der Arbeitnehmer:innenveranlagung mit den Werbekosten verrechnet. Anders sieht es derweil noch in der Schweiz aus, wo es bisher keine einheitliche Pauschale für das Home Office gibt. Arbeitgeber:innen sind jedoch dazu verpflichtet, bei einer Home-Office-Anordnung optimale Arbeitsvoraussetzungen zu schaffen und eine Entschädigung zu leisten – 200 bis 1.000 CHF jährlich sind hier möglich.

Diese Kosten müssen Arbeitnehmer:innen im Home Office einkalkulieren

Aktuell sind die größten Kostenfresser im Home Office sicherlich die Energiekosten. Gas und Strom sind deutlich teurer geworden und durch den Krieg in der Ukraine ist mit weiteren Preissteigerungen zu rechnen. Nach Angaben des Vergleichsportals Check24 stiegen beispielsweise die jährlichen Energiekosten für einen Musterhaushalt im März 2022 auf durchschnittlich 7292 Euro. Das sind 80 Prozent beziehungsweise 3249 Euro mehr als im Vorjahresmonat, als die Kosten noch durchschnittlich 4043 Euro betrugen. Allein die Kosten für Gasheizungen haben sich fast verdreifacht.

Tipps zum Energie sparen im Home Office

Es gibt glücklicherweise eine Vielzahl an Tipps, um im Home Office Energie zu sparen. Das Portal utopia.de hat beispielsweise 20 Tipps gelistet. Einige davon haben wir dir hier aufgelistet.

Den eigenen Stromverbrauch kennen

Jedes elektronische Gerät verbraucht Strom. Das gilt auch im Home Office. Wer weiß, wie viel Energie einzelne Geräte verbrauchen, kann bereits achtsamer damit umgehen. Spezielle Strommesser helfen dabei, den Energieverbrauch zu ermitteln, aber auch die Wattangabe kann Aufschluss darüber geben, wie viel Strom ein Gerät benötigt. Eventuell kannst du die Betriebszeit reduzieren oder langfristig auf energiesparende Geräte umstellen.

Neue Geräte verbrauchen weniger Strom

Dazu passt auch, dass kleine und neue Geräte wie Laptops und Tablets meist weniger Strom verbrauchen. Ältere Desktop-PCs hingegen benötigen oftmals mehr Energie. Vielleicht ist es möglich, das Arbeitsgerät auszutauschen oder statt alles am Computer einige Aufgaben am Tablet zu erledigen.

Bezüglich der Arbeit am Computer und Co. kannst du auch so Energie sparen:

  • Displayhelligkeit reduzieren
  • Geräte im Energiesparmodus nutzen
  • nicht benötigte Dienste wie GPS, Bluetooth und Co. deaktivieren
  • Programme und Apps schließen, wenn sie nicht genutzt werden

Der Ruhemodus spart keine Energie

Laptops und PCs verfügen oft über einen Ruhemodus. Dieser ist ziemlich praktisch, da man das Gerät zur Verwendung einfach aktivieren kann. Allerdings: Der Ruhemodus spart keine Energie, sondern verbraucht sie. Ein Laptop braucht im Ruhemodus ungefähr ein Watt. Schaltet man die Geräte nach Feierabend komplett aus, kann man demnach simpel Energie sparen.

Sind Geräte langfristig nutzbar?

Bei Neuanschaffungen sollte man darauf achten, dass der Energieverbrauch im Rahmen ist und man das Gerät langfristig verwenden kann. Dazu gehört auch, dass die Option, Verschleißteile auszutauschen, gegeben sein sollte. Auch die Energieeffizienzklassen helfen dabei, ein energiesparendes Neugerät auszusuchen.

Natürliche Helligkeit nutzen

Das Home Office lädt geradezu dazu ein, auch abends zu arbeiten – mit eingeschalteter Beleuchtung. Dabei kann man einfach Energie sparen, wenn man das Tageslicht effektiv nutzt und zum Beispiel tagsüber am Fenster arbeitet. Dann ist die Beleuchtung zumeist optimal und man kann zusätzlich auf elektrisches Licht verzichten. Auch bei Energiesparlampen lässt sich so dennoch einiges an Strom einsparen.

Gas sparen durch niedrigere Temperaturen

Zuhause möchte man es gemütlich warm haben, auch im Winter. Doch durch die steigenden Gaspreise sollte man durchaus darauf achten, die Temperaturen nicht allzu hochzustellen. Sinnvoll ist es außerdem, die Temperatur zu Hause auf ungefähr einem Level zu halten. Digitale Thermostate eignen sich dazu recht gut. Übrigens: 22 Grad Celsius sind laut Arbeitsstättenverordnung für die Arbeit am Schreibtisch ideal. Wärmer muss es also gar nicht unbedingt sein.

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