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Social Media Marketing
Social Media im Wandel – Stirbt Facebook aus?

Social Media im Wandel – Stirbt Facebook aus?

Anton Priebe | 20.01.15

Müssen die sozialen Netzwerke bald das Schicksal der Dinosaurier teilen? Eine aktuelle Studie zeigt, wie sich die Deutschen aus Facebook & Co. zurückziehen.

Haben wir den Höhepunkt der Social-Media-Nutzung in Deutschland bereits überschritten? Geht es jetzt nur noch bergab? Die Zahlen einer aktuellen Studie legen diesen Schluss nahe. Immer mehr Deutsche ziehen sich aus den sozialen Netzwerken zurück – einer der Hauptgründe: Bedenken wegen persönlicher Daten.

Die Anzahl an Komplettverweigerern steigt

Der Social-Media-Atlas 2014 / 2015 von Faktenkontor in Zusammenarbeit mit dem IMWF und Toluna aus dem Dezember 2014 offenbart, dass das stetige Wachstum von Facebook, Twitter, XING & Co. in Deutschland ein Ende hat. Laut den Umfrageergebnissen mit 3.450 repräsentativen Befragten nutzen momentan 68 Prozent der Deutschen ab 14 soziale Netzwerke. 2013 waren es hingegen noch 75 Prozent.

Ein ganzes Viertel hält sich komplett von Social Media fern. Die Mehrheit der Verweigerer (44 Prozent) tut dies aus Datenschutzgründen. Diese Entwicklung hat in den vergangenen Tagen auch die Aufmerksamkeit der US-amerikanischen Plattorm eMarketer und der Onlinezeitung Adweek geweckt. eMarketer spricht gar von „einer neuen Ära für soziale Netzwerke in Deutschland“.

© Faktenkontor
© Faktenkontor

Weniger Aktivität in den Netzwerken

Zudem nimmt auch die virtuelle Aktivität ab. Vor allem Facebook hat darunter zu leiden und muss Einbußen verzeichnen. So verwenden 38 Prozent der Befragten Facebook aktiv in ihrer Freizeit – ein Einbruch von 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und ein Minus von 20 Prozent auf zwei Jahre gesehen.

Die Nutzung bei Social-Media-Begeisterten ist generell zwar noch sehr hoch (93 Prozent), doch über die Hälfte der User bleibt passiv und konsumiert nur Inhalte anstatt zu Teilen. Doch genau davon lebt Social Media, wie Roland Heintze von Faktenkontor weiß, und der geschäftsführende Gesellschafter propagiert gar, dass „Facebook stirbt“. Der Schwund an aktiven Usern sei jedoch in allen sozialen Netzwerken zu beobachten. Einzig Google+ bliebe konstant.

© Faktenkontor
© Faktenkontor

In einem weiteren Beitrag rudert das Unternehmen wieder etwas zurück, Social Media sei immerhin „ein Massenphänomen“ und 40 Millionen Deutsche in sozialen Netzwerken sei wohl doch ein deutlicher Hinweis auf zukünftiges Potential.

Das Ende von Social Media?

Facebook wird sicherlich nicht sterben. Wie bereits herausgestellt, bleibt die Verbreitung groß. Vielmehr verändert sich der Einsatz und der Umgang mit Social Media im Allgemeinen. Wie die Studie bestätigt, haben die zahlreichen Abhörskandale und Enthüllungen aller Art die Deutschen in den vergangenen Jahren sensibilisiert. Dies merkt man nicht nur am Beispiel der sozialen Netzwerke, sondern in allen Bereichen, die das Internet betreffen. So kann die falsche Zahlungsart oder eine Registrierung auf Zwang auch im E-Commerce auf Kosten der Conversions gehen, da die Nutzer vorsichtiger mit ihren Daten geworden sind.

Das spiegelt sich auch in vielen anderen Punkten und eben in der zunehmenden Passivität bei Facebook & Co. wider. Abgesehen davon spielt auch die Integration von Social Media in unser aller Alltag eine Rolle. Mittlerweile sind die Social Networks so ausgereift, dass dem ehemals spielerischen, virtuellen Ich eine große Bedeutung zukommt. Und das Netzwerk muss nicht immer alles wissen.

Kommentare aus der Community

Dominik am 22.01.2015 um 01:46 Uhr

@Tristan Psychologisch würde ich vermuten liegt die Wahrheit irgendwo im Zwiespalt zwischen Bekanntheitsdrang (viele Freunde/Likes) und den datenschutzbedenken der Nutzer, dass man eben doch nicht alles via Broadcast herumblubbern mag ;).

Antworten
Tristan am 21.01.2015 um 14:39 Uhr

Hallo,

da wundere ich mich doch, und ich habe es im Bekanntenkreis auch schon erlebt, warum ausgerechnet die Social Networks dann zum Ausstieg genutzt werden.
Nimmt man als Beispiel Facebook, hat man dort sehr große Wahlmöglichkeiten, was die persönliche Informationspreisgabe angeht, mehr als Name und Geburtsdatum sind für die Anmeldung nicht nötig. Man muss ja nicht jede jemals gelesene Zeitschrift, jede jemals gesehene Fernsehsendung und jeden Grundschulkammeraden liken… man könnte auch einfach klarer selektieren und, wenn einem „Datenschutz“ derart wichtig ist, auf die eigenen Daten und deren Preisgabe auch etwas achten.
Naja, ich werde es wohl nie verstehen.

Danke für euren Artikel auf jeden Fall!

Beste Grüße
Tristan

Antworten
Rainer Demski am 20.01.2015 um 16:55 Uhr

Ahoi aus der Nachbarschaft,

lieben Dank für den Beitrag – das Studienergebnis schlägt ja tatsächlich Wellen. Haben uns heute auch der Sache angenommen – vielleicht eine Ergänzung aus einem anderen Blickwinkel.

LG, Rainer Demski

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