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Mobile Marketing
Design Fails: Diese 14 weitverbreiteten Fehler verschrecken Mobile-User

Design Fails: Diese 14 weitverbreiteten Fehler verschrecken Mobile-User

Tina Bauer | 22.01.15

Trotz Responsive Designs lassen Webseiten häufig eine mobile Optimierung vermissen und tragen durch vermeidbare Fehler zu einer hohen Bounce Rate bei.

37 Prozent des gesamten Umsatzes des Online-Weihnachtsgeschäftes wurde von mobilen Geräten getätigt. Webseiten werden branchenübergreifend auf Responsive oder Adaptive Design umgestellt, was nicht allein auf Googles Mobile Ranking Faktoren zurückzuführen ist: Die Unternehmen sehen das Wachstum auf dem Mobile-Sektor und ergreifen ihre Chance. Doch das geht nicht immer glatt. Einige Anwendungsbeispiele sollen veranschaulichen, wo noch Verbesserungspotential besteht.

1. Keine Desktop-Version

Solang mobiloptimierte Seiten noch nicht absolut zuverlässig arbeiten und die gesamten Inhalte der Desktop-Version nicht auch in der mobilen vorhanden sind, sollte es immer die Möglichkeit eines Wechsels zur klassischen Ansicht geben. eBay macht es vor:

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2. Popups

Popups kommen meistens ungelegen, erfreuen sich keiner großer Beliebtheit und werden bei der ersten Gelegenheit gern weggeklickt. Besonders nervig sind Popups auf Bildschirmen mobiler Geräte. Sie verdecken große Teile des Inhaltes und lassen sich schwer schließen.

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Beim Öffnen der Startseite von Hellofresh.de beispielsweise erscheinen direkt zwei Popups, die es erst einmal zu schließen gilt, um an den Content zu gelangen.

3. Zahlungsoptionen

Mit einem Smartphone Online-Einkäufe tätigen könnte so einfach sein, wenn nicht häufig nur konventionelle Zahlungsarten angegeben wären, an denen es letztendlich oft scheitert. Derzeit lässt sich zwischen folgenden Zahlungsvarianten wählen:

  • Kreditkarte
    Die manuelle Dateneingabe kann mobil trotz optimierter Seite sehr lästig sein.
  • Vorherige Zahlungsmethode
    Gespeicherte Daten von früheren Einkäufen sind beim Retailer hinterlegt, so dass der User sie nur anwählen muss, statt alle Angaben neu zu machen.
  • Paypal
    Steht Paypal als Zahlungsart zur Verfügung, werden nur die Nutzerdaten, bestehend aus E-Mail und Passwort eingegeben.
  • Sofortüberweisung
    Bei vielen Banken werden für das Online-Banking inzwischen Nutzernamen zum Login angelegt, was mobil einfacher einzutippen ist als die Kontodaten.

Auch die Optionen per Nachnahme oder auf Rechnung zu bestellen sind oft noch gegeben. Auch bei diesen Varianten erspart sich der User unnötiges Getippe auf seinem Gerät.

4. Abgespeckte mobile Version

Heutzutage ist das Phänomen schon weit weniger verbreitet als noch vor einiger Zeit. Ist die mobile Version eine abgespeckte Desktopversion und fehlen mobil beliebte Features, kann die User Experience darunter leiden, da nicht auf alles zugegriffen werden kann.

©mopo.de
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Die Desktopversion der Hamburger Morgenpost beinhaltet ein Feld mit Rollover-Schaltflächen: sobald der Mauszeiger über einen der Reiter fährt, springt der ausgewählte Teaser an. So kann sich der User einen schnellen Überblick zu tagesrelevanten Themen verschaffen.

©mopo.de

Die mobile Version hingegen ist ziemlich abgespeckt: Es gibt weder Reiter noch ändert sich der Teaser im Header in Intervallen. Einen Überblick kann sich der User so nur schwer verschaffen.

5. Keine mobile Version

Die Werbeagentur Scholz & Friends verfügt über keine mobile Optimierung ihrer Webseite. Zwar kann man darüber hinwegsehen, da der Erfolg der Agentur sicher nicht von Abschlüssen via mobiler Devices abhängt. Doch vor dem Hintergrund des Anstiegs mobiler Suchanfragen, die unter anderem der Abfrage von Informationen dienen, sollte selbst eine große Agentur allmählich auf Responsive Design umstellen.

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Einige Retailer sind ebenfalls noch nicht zu einem angemessenem mobilen Design übergegangen, so dass sie aufgrund der komplizierten Desktopdarstellung mit Umsatzverlusten im Onlinebereich rechnen müssen.

6. Lange Ladezeiten

Lange Ladezeiten sind ein entscheidender Faktor für Bounce Rates. Stellen User von unterwegs Suchanfragen, erwarten sie schnelle Antworten und ihr Geduldsfaden ist entsprechend kurz. Deshalb sollten mobile Webseiten zumindest hinsichtlich ihrer Programmierung abgespeckt sein und auf ein Zuviel an Grafiken verzichten.

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Um auf der Online-Präsenz der Supermarktkette Rewe überhaupt erst zu den Angeboten gelangen zu können, müssen Angaben zum aktuellen Standort gemacht werden. Doch die Seite lädt selbst bei vorhandenem WLAN nur sehr zäh. Als Kunde auf der Suche nach einem Rewe in der Nähe sollte man eine hohe Frustrationstoleranz mitbringen.

7. Lange Texte

Einige Retailer, insbesondere kleinere Unternehmen mit überschaubarem Angebot, verlieren sich gern in nicht enden wollenden Produktbeschreibungen. Die wenigsten Kunden werden sich mobil (!) die Zeit nehmen, derart lange Textpassagen zu lesen. So groß das Interesse an dem Produkt auch ist, interessieren die wohlformulierten Hintergründe meist wenig. Mobil sollte der potentielle Kunde mit wenigen Klicks bereits am Ziel sein und nicht von einer Informationsflut aufgehalten werden. Eigens für diese Zwecke existieren Nachrichtenportale.

© kingluy.de
kingluy.de

8. Fehleraffinität

Der User kann im Fenster theoretisch weiter scrollen, während der Stadtplan geöffnet ist, muss sich dabei allerdings mit der Fingerspitze an den äußersten Rand (rot markiert) halten. Dies kann bei wenig filigraner Feinmotorik unter Umständen zu einem Großprojekt ausarten. Vorher wird der Kunde aber mit hoher Wahrscheinlichkeit die Geduld verlieren und zur Absprungrate beitragen.

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Einige Apps verlieren darüber hinaus von Zeit zu Zeit die Verbindung, woraufhin sie nicht mehr in der Lage sind zu performen.

9. App Download

Viele Anbieter haben ihr Angebot um eine App aufgestockt, so dass die Seite als App geöffnet werden kann, ist diese auf dem Smartphone installiert. Einige Anbieter sind inzwischen dazu übergegangen, ihre App direkt beim Öffnen der Startseite unübersehbar zu promoten.

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Zwar ist es auf dem iPhone derzeit noch nicht der Fall, doch gibt es offenbar für Tablets (ausgenommen Apple) keine Desktop- sowie mobile Version mehr von Yelp, so dass der User gezwungen ist, die App herunterzuladen, um an die gewünschten Inhalte zu gelangen. Die Gefahr sich damit hinsichtlich der Absprungrate selbst Steine in den Weg zu legen, ist hoch.

Update: Yelp scheint sich dem Problem angenommen zu haben: Auf Tablets sind keine Funktionseinschränkungen mehr zu verzeichnen, so dass Yelp auch in der Browserversion einwandfrei funktioniert.

10. Mobile Komplettverweigerung mit herablassender Benachrichtigung

Diese Agentur designt Webseiten, offenbar aber keine mobilen. Des Weiteren legt die Agentur wohl wenig Wert auf User, denn ansonsten würden sie diese nicht mit einem solchen Text abschrecken. Ein gutes Beispiel dafür, wie man es – insbesondere heutzutage – nicht machen sollte.

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11. Kein Click-to-Call

Laut Google münden 61 Prozent der mobilen Business-Anfragen in einem Anruf, dennoch gibt es noch Anbieter, die Schaltflächen deaktivieren und eine Interaktion so unmöglich machen. Der User muss sich die gewünschte Telefonnummer erst mühsam aufschreiben oder herauskopieren, bevor er in Aktion treten kann. Nutzerfreundlicher sind aktive Flächen, die auf Fingerberührung eine Verbindung zum Anbieter herstellen.

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12. (Speisekarten im) PDF Format 

Von Unterwegs schnell schauen, wo das nächste Restaurant aufzufinden ist und einen Blick auf die Karte werfen, ist ein sehr komfortables Feature des digitalen Zeitalters. Dennoch stellen viele Restaurants ihre Karten auch mobil nur als PDF-Datei zur Verfügung. Neben der Tatsache, dass zumindest Apple-Geräte über keinen vorinstallierten PDF-Viewer verfügen, können lange Ladezeiten und die Darstellung nerven.

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13. Störende Ad-Formate

Bei einigen Anbietern sind die Werbebanner derart groß und/oder deplatziert, dass die Flächen mit Content gänzlich verdeckt sind und der User erst durch Wegklicken an diesen gelangt. Die bereits angesprochene geringe Bereitschaft mobil viel Zeit für Suchanfragen aufzuwenden, könnte auch bei den erschwerten Bedingungen an Content zu gelangen zu einer hohen Bounce Rate führen.

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14. Überladene Webseiten

Es gibt auch Webseiten, die zuviel Interaktion erlauben. Aufgrund des mitlaufenden Social Media-Banners am linken Rand werden wichtige Textpassagen im gesamten Verlauf der Seite verdeckt. Da der Banner sehr prominent platziert ist und sich weder einklappen noch ausblenden lässt, ist der User eher versucht abzuspringen, denn das Lesen des Textes wird nicht nur erschwert, sondern in diesem Falle tatsächlich unmöglich gemacht. Zusätzlich ist die Seite mit weiteren Bannern einfach zu überladen und sieht daher nur wenig professionell aus. Weniger ist auch hier – wie so häufig – mehr.

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Natürlich sind die aufgezählten Punkte bei weitem nicht alle „Fehler“, die bei der Darstellung von Webseiten auf mobilen Endgeräten passieren können. Vieles fällt den Webmastern oftmals gar nicht auf, sondern wird erst durch die User Experience zutage gefördert. Dennoch lässt sich die Bounce Rate deutlich verringern, wenn zumindest diese Störfaktoren beseitigt werden.

Welche Erfahrungen habt ihr mit mobilen Webseiten gemacht? Auf was für Probleme seid ihr bislang gestoßen? 

Quelle: Econsultancy

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