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Content Curation: Alten Wein in neuen Schläuchen vermeiden
Content Curation: Inhalte sinnvoll
kombinieren (Foto: rgbstock.com)

Content Curation: Alten Wein in neuen Schläuchen vermeiden

Stefan Rosentraeger | 16.12.13

Statt neue Inhalte zu produzieren, lohnt es sich, Content neu zu kombinieren. Damit Content Curation nicht schiefgeht, ein paar Tipps.

Das Rad muss im Content-Marketing nicht immer neu erfunden werden. Content Curation, also die Kuratierung bestehender Inhalte, ist ein sehr wirkungsvolles Mittel, um seinen Content gekonnt neu in Szene zu setzen. Das kann aber schnell nach hinten losgehen, wenn die Leser merken, dass sie alten Wein in neuen Schläuchen vorgesetzt bekommen.

Von Flipboard bis paper.li: Der User wird zum Blattmacher

Ein Kurator im Museum oder einer Kunstgalerie macht eigentlich nichts anderes, als ein Content-Manager. Er stellt die Objekte aus einem Fundus zusammen und kreiert damit ein neues „Kunsterlebnis“ bzw. eine User Experience, um die Bildsprache auf das Online-Marketing zu übertragen. Der Online-Kurator kümmert sich, ähnlich wie seine Kollegen aus dem Printbereich, um die digitale „Blattgestaltung“. Bei der Zusammenstellung der Inhalte können Anwender sich Unterstützung holen in Form von Portalen wie paper.li oder Flipboard. Letzteres erfreut sich stark wachsender Beliebtheit, da es mehr individuelle Gestaltungsmöglichkeiten gibt. Das Prinzip dabei ist einfach: Man sammelt Neuigkeiten, die einem gefallen, stellt diese in Flipboard zu einem bestimmten Themenbereich zusammen und gibt dem digitalen Magazin seine ganz individuelle Note. Leser können sich diese Magazine dann z.B. auf ihr Tablet oder ihren E-Reader holen.

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Content Aggregator oder Kurator?

Was so einfach klingt, hat aber auch Tücken. Denn streng genommen aggregieren Anbieter wie paper.li und Flipboard lediglich Inhalte und stellen diese magazinartig da. Pawan Deshpande beschreibt den Unterschied zwischen vollautomatischer Content-Aggregation und Content–Curation in seinem Beitrag „10 Steps to Ethical Content Curation“ wie folgt: „A robot can aggregate content, but only a human can formulate and express an opinion“ (der komplette, lesenswerte, Guide von Pawan Deshpande rund um das Thema Content Curation Strategie kann hier als kostenloses E-Book heruntergeladen werden).
Ein Kurator liefert seine eigene Sicht zu den zusammengestellten Inhalten, z.B. kommentiert er Fundstücke und verweist auf die Ursprungsquelle. Das gibt ihm die Möglichkeit, bei dieser Gelegenheit beispielsweise auf ein Whitepaper, das er zum Thema geschrieben hat, zu verweisen. Mit gezielter Content Curation bringen sich Werber nicht nur ins Gespräch, sondern reichern bestehende Inhalte mit einer persönlichen Note an – oder entdecken neue Geschäftsmodelle. Auf dem Portal meinunterricht.de, entwickelt vom Berliner Startup K.Lab (Klett-Gruppe), werden Verlags- und User-Content zusammengeführt und zu neuen Unterrichtsmaterialien kombiniert.

Die Technologie dahinter besteht aus einem „Dokumentenhäksler“, der die Inhalte, die in verschiedenen Formaten wie PDF, DOC oder RTF vorliegen, in einzelne Module zerlegt. Diese Content-Module werden anschließend mit Meta-Daten angereichert und mit Tags versehen. Im Portal können dann über eine zentrale Suche gezielt Materialien gesucht und zusammengestellt werden. Die User des Portals, Lehrer und Referendare, kuratieren sich auf meinunterricht.de ihre Unterlagen selbst.

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Nicht mit fremden Federn schmücken: Copyright und Google Authorship

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, Content auf sinnvolle Art neu zu kombinieren. Wichtig bei Bild und Text ist die korrekte Zitierweise bzw. die Beachtung des Copyrights. Zudem sollten eigene Headlines für den kuratierten Content gewählt und Google Authorship nur in Anspruch genommen werden, wenn ein eigener Artikel zu bestehendem Content verfasst wird.  Fair Play ist also zentraler Bestandteil korrekter Content Curation.

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