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SEO - Suchmaschinenoptimierung
Heiko Maas fordert Offenlegung von Googles Suchalgorithmus: Absurd? Sinnvoll? Das sagen die Experten

Heiko Maas fordert Offenlegung von Googles Suchalgorithmus: Absurd? Sinnvoll? Das sagen die Experten

Stefan Rosentraeger | 16.09.14

Muss Google bald sein geheimes Such-Rezept verraten? Wir haben Online-Experten gefragt, was sie von der Forderung von Heiko Maas halten.

Muss Google womöglich bald vor Gericht die Hosen runter lassen und das „Coca Cola“-Rezept seines Such-Algorithmus verraten? Zumindest fordert das der Bundesjustizminister Heiko Maas. Im Gespräch mit der Financial Times begründet er die Forderung mit Googles überwältigender Marktmacht: „With a market share of 95 per cent, Google dominates the search engine world, and is able to rank its search results in a manner apt to promote its own business interests. And that is not acceptable. We must think about how to solve this problem.“ In der digitalen Wirtschaft ist Google für viele Firmen alles andere als ein Feindbild – sondern ein wertvoller Partner. Somit ließ die Kritik am Minister nicht lange warten. „Volkswirtschaften wie Deutschland, die offene Märkte für ihre innovativen Produkte brauchen, sollten sich Sorgen machen über solche Aufrufe zur Beschlagnahmung von geistigem Eigentum“, kritisiert der frühere US-Botschafter Robert Kimmitt. Wir haben einige Experten befragt, was sie von der Forderung nach einer Offenlegung des Google-Algorithmus halten, klickt euch durch die Kommentare von Patrick Klingberg, Sören Bendig, Philipp Klöckner, Dr. Thomas Höppner und Christoph Burseg:

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„Der Algorithmus selbst ist viel zu komplex, als dass irgendein „Experten-Beirat“ diesen „mal eben“ sezieren und beurteilen kann.“ – Sören Bendig, Geschäftsführer | CEO, SEOlytics GmbH

Sören Bending
„Eine Offenlegung des Google Algorithmus zu fordern halte ich für Blödsinn. Der Algorithmus selbst ist viel zu komplex, als dass irgendein „Experten-Beirat“ diesen „mal eben“ sezieren und beurteilen kann – was das Verfahren noch deutlich in die Länge ziehen würde. Außerdem bin ich der Meinung nicht der Algorithmus selbst, sondern die voranschreitende gezielte und strategische Verknüpfung der unterschiedlichen Google Produkte stellt das Problem dar. Product Listing Ads sind ja auch nicht Bestandteil des normalen Ranking Algorithmus. Google verknüpft die normale Suche mit Maps, Youtube, macht lokale Suchen durch Daten aus Google My Business attraktiver und aggregiert systematisch immer mehr strukturierte Daten, um diese dann mit in der eigenen Suche ausgesteuerten Produkten zu verknüpfen. Wer heute bei Google+ eingeloggt ist kann ja bereits direkt aus der Suche mit Google Hangouts telefonieren, wenn er bspw. nach Telefonnummern sucht. Das Google ein großes Interesse an wirtschaftlich attraktiven Bereichen wie Flugsuche oder Hotelbuchungen hat liegt dabei auf der Hand.“
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Zusammenfassend lässt sich feststellen: Der Vorstoß aus der Politik, Google allein anhand des Such-Algorithmus zu mehr Transparenz zu zwingen. ist wenig aussichtsreich. Vielmehr ist es der Zugriff Google’s auf eine immer größere Menge an strukturierten (Nutzer-)daten und die Vernetzung an hauseigenen Services die aus Kartellsicht Sorgen bereiten sollte. Die Politik vergisst, dass Google längst keine reine Suchmaschine mehr ist.

Kommentare aus der Community

tom am 16.09.2014 um 22:07 Uhr

Oh je,… noch einer aus Politik und Staat der das Thema Internet und Innovationen nicht versteht. Erst denken, dann reden!

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