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Digitalisierung
11 banale Fehler, die dein Startup zum Scheitern verurteilen

11 banale Fehler, die dein Startup zum Scheitern verurteilen

Michelle Winner | 21.12.17

Den Gründern von Startups unterlaufen häufig banale Fehler. Diese auszumerzen ist dahingegen ganz einfach, solange man gewisse Ratschläge beachtet.

Ein Startup zu gründen ist mit gewissen Risiken verbunden und immer wieder hören wir davon, wie junge Unternehmen scheitern. Die Gründe dafür sind häufig banale Fehler in der Planung, die sich durch praktische Tipps ganz einfach vermeiden lassen.

1. Du teilst deine Idee mit zu vielen Anderen

Alles beginnt mit deiner Idee. Irrt ein Gedanke in deinem Kopf herum, dann überlege genau, ob du an ihm festhältst oder ihn verwirfst. Am besten stellst du dir die Fragen, ob deine Idee innovativ ist, ob sie gebraucht wird und was ihr Alleinstellungsmerkmal ist. Während sich der vage Vorschlag langsam zu entwickeln beginnt, achte darauf, mit wem du deine Gedanken teilst.

Oft kommt es vor, dass man mit seinen Freunden die verschiedensten Einfälle teilt, doch sollte sich dein Startup später in ein erfolgreiches Unternehmen verwandeln, kann dies zu Problemen wie bei Mark Zuckerberg führen. Dieser stand plötzlich vielen Rechtsstreitigkeiten gegenüber, weil ehemalige Kommilitonen ihn aufgrund Diebstahls geistigen Eigentums verklagten. Es empfiehlt sich daher auch, dein Unternehmen zeitnah registrieren zu lassen.

Infografik: Diese Hochschulen fördern Gründung besonders stark | Statista

2. Du hast kein Netzwerk

Außerdem ist es vor dem Start wichtig, dass du dir ein Netzwerk aufbaust, empfiehlt das Women’s Startup Lab auf Medium. Fülle es mit Personen, die den Schritt zum eigenen Unternehmen schon hinter sich haben. Viele ihrer Ratschläge können Gold wert sein. Und natürlich solltest du dir über deine Rolle als Gründer bewusst werden: Neue Verantwortungen erfordern eine starke Persönlichkeit. Arbeite besonders an Stressresistenz und emotionaler Kontrolle, denn die Probleme des Chefs können schnell zu Problemen für die Mitarbeiter und das ganze Unternehmen werden.

3. Du gehst planlos vor

Zielloses Vorgehen bricht jedem Startup das Genick. Daher erklärt Runway Incubator in einem Artikel, dass es durchaus lohnenswert ist, fünf oder gar zehn Jahre in die Zukunft zu denken. Wo soll dein Unternehmen stehen? Was willst du erreichen? Priorisiere deine Ziele sowohl kurz- als auch langfristig. Eine logisch aufgebaute Strategie und das richtige Zeitmanagement ersparen dir viele Probleme.

© Estée Janssens – Unsplash

4. Du versuchst alles allein zu stemmen

Als Gründer bist du keine One-Man bzw. -Woman-Show. Der enorme Input an Aufgaben lässt sich kaum alleine stemmen. Deshalb ist es gut ein Team zu haben, dass einige Last von deinen Schultern nimmt. Mark Suster, zweimaliger Entrepreneur und heute selber Investor, warnt jedoch davor, nicht mehr als zwei Personen mit ins Boot zu holen. Andernfalls verliere man wichtige Anteile der eigenen Firma und damit auch etwas an ihrem Wert. Zudem sorgt eine große Zahl von Menschen auch für ein erhöhtes Konfliktpotenzial. Überlege daher ganz genau, wen du zu deinem Team zählen möchtest.

Hast du aber erst einmal ein vertrauenswürdiges Team, rät Sid Krommenhoek auf Medium, dieses auch wirklich zu nutzen. Ja, du bist ein Gründer und Chef und dein Unternehmen ist dein Herzstück, aber trotzdem musst du lernen, Aufgaben zu delegieren.

5. Du stellst die falschen Mitarbeiter ein

Teams erschaffen Unternehmen – nicht Individuen. Teams beschaffen Geld – nicht Superstar CEOs.

Dieser weitere Tipp von Suster bezieht sich nun mehr auf die Frage, wen du als Mitabeiter in deinem Startup einstellst. Habe zunächst bei Bewerbungsgesprächen immer jemanden zur Seite, den du zu Rate ziehen kannst. Das können zum Beispiel Mitgründer oder wichtige Investoren sein. Eine zweite Meinung zu hören ist immer gut, um im Zweifelsfall eine andere Perspektive auf den Bewerber zu bekommen.

Du möchtest am liebsten die erstbeste Person einstellen, nur damit einen Mitarbeiter hast? Tue das nicht. Ein starkes Unternehmen braucht auch starke Mitarbeiter, also sei geduldig, auch wenn sich die Suche etwas dahinzieht. Sei außerdem vorsichtig damit, Freunde, Familie oder Bekannte einzustellen, um diesen einen Gefallen zu tun. Wenn sie nicht die nötige Expertise haben, dann lass von ihnen ab. Behalte bei der Suche nach Personal immer im Hinterkopf, dass es einfacher ist jemanden einzustellen, als jemanden zu entlassen.

6. Du betreibst nicht genügend Marktforschung

Dir sollte bekannt sein, dass Marktforschung essentiell für dein Startup ist. Beginne mit Analysen: Welches Problem soll durch dein Unternehmen gelöst werden? Was ist seine Daseinsberechtigung? Wenn du meinst eine Lücke gefunden zu haben, dann schau dir an, durch welche Lösungen sie bisher gefüllt wurde und welche Konkurrenten auf dem Markt lauern. Und am wichtigsten: herrscht überhaupt eine Nachfrage nach deinen Produkten oder Dienstleistungen?

7. Du kennst deine Kunden nicht

Du musst deine potenziellen Kunden verstehen. Nutze dafür Marktforschungstools wie Umfragen und Feldforschung und finde heraus, wer deine Zielgruppe ist, was diese sucht und wie du ihr deine Unternehmensidee vermittelst. Bevor du danach vorschnell mit der Entwicklung deines Produkts beginnst, hole dir schon in der Planungsphase Kundenmeinungen ein. Dies spart bares Geld, denn hast du erstmal ein fertiges Produkt, dass den Kunden jedoch nicht zusagt, hast du nicht nur Zeit sondern auch kostbare Ressourcen verschwendet.

8. Du lässt die Investorensuche schleifen

Infografik: Investitionshauptstadt Berlin | Statista

Eine rationale Kalkulierung deines benötigten Budgets ist unerlässlich. Zu wenig Geld bremst dich aus, zu viel kann dafür sorgen, dass du es zu leicht aus dem Fenster wirfst. Hast du also eine ungefähre Vorstellung deiner Finanzen, ist der nächste Schritt die Investorensuche. Laura Behrens Wu erklärt auf Inc., wie sie 20 Millionen Dollar für ihr Startup beschaffen konnte.

Zuerst sollte deine Unternehmenspräsentation kurz sein und die wichtigsten Eckdaten enthalten. Investoren sind oft nicht willig, sich eine stundenlange Präsentation von dir anzuhören. Und auch wenn du am Anfang keinen Erfolg hast, gib nicht auf und lerne aus den Fehlern gescheiterter Gespräche.

Bei der Wahl deiner Investoren darfst du übrigens im gewissen Maße wählerisch sein, auch wenn oft erzählt wird, ein Startup sollte sich auf jede Geldquelle stürzen. Natürlich solltest du jede Chance auf einen Pitch nutzen, musst aber nicht jeden Vertrag sofort unterschreiben, besonders dann nicht, wenn du dich dabei unbehaglich fühlst. Es ist empfehlenswert, sich rechtlichen Beistand zu suchen.

9. Du kannst nicht mit Geld umgehen

Ist das Geld dann erstmal da, fange nicht an es zu verschwenden, oder noch schlimmer, dir ein extra hohes Gehalt auszuzahlen. Andererseits solltest du auch nicht an den falschen Stellen sparen. Billige Alternativen können wahre Kostenfresser sein, wenn sie sich als schlechtere Wahl entpuppen. Mach dir bewusst, in welchen Bereichen du sparen und in welchen du investieren möchtest. Und plane unbedingt ein Marketing Budget ein, denn mit ein paar Plakaten an der Straßenecke ist es nicht getan.

Natürlich kannst du dir professionelle Hilfe zum Thema Finanzen suchen wie Buchhalter zum Beispiel. Doch eigentlich solltest du dir als Gründer ein Grundverständnis von Kosten- und Leistungsrechnung aneignen.

10. Du wählst die Produkteinführung zum falschen Zeitpunkt

Dein Produkt zu früh oder zu spät in den Markt einzuführen, kann katastrophale Resultate nach sich ziehen. Larry King erklärt auf Medium, dass solche Fehler jedoch schnell unterlaufen können. Entweder bist du als Unternehmer ganz heiß darauf dein Unternehmen endlich flügge werden zu lassen, oder du verlangsamst den Prozess durch zweifelnde Fragen: Habe ich eventuell etwas vergessen? Ist mein Produkt vielleicht doch nicht so gut wie gedacht? Um wirklich sicherzugehen, dass der Zeitpunkt gekommen ist, solltest du Personen zu Rate ziehen, die den Sprung an den Markt schon geschafft haben. Ihre Tipps kannst du in nützliche Werkzeuge wie Checklisten umwandeln.

11. Du hast keine Vertiebspartner

Endlich ist dein Produkt am Markt, doch die Kunden bleiben aus. Hast du erwartet, dass die Verkaufszahlen wie von Geisterhand geleitet in die Höhe springen?  Ohne Sales kein Einkommen und ohne Einkommen kein Unternehmen. Deshalb solltest du wenigstens an einen Vertiebsdienstleister herantreten, der dein Produkt an den Kunden bringt. An dieser Stelle sei erwähnt, dass du dich möglichst frühzeitig für eine passende Vertriebsplattform entscheiden solltest, damit auch das Marketing dieser entsprechend angepasst werden kann.

Weitere weit verbreitete Fehler findest du in dieser Infografik von Paul Graham:

Vermeidest du diese Fehler, steigen die Erfolgschancen deines Unternehmens erheblich. Behalte aber im Hinterkopf, dass manchmal auch Glück und Zufall eine entscheidende Rolle spielen können. Und neben diesen ganzen Formalien, solltest du als zukünftiger Gründer Herzblut zeigen und auch das Risiko nicht scheuen.

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