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Lexikon

Influencer Marketing

Beim Influencer (engl. to influence: beeinflussen) Marketing werden gezielt Meinungsmacher mit einer reichweitenstarken Community für Marketing- und Kommunikationszwecke eingesetzt. Ziel ist es, auf Grundlage des Vertrauens der jeweiligen Zielgruppe zu den Influencern, die Wertigkeit und Glaubwürdigkeit der eigenen Markenbotschaft zu steigern.

Beim Influencer Marketing geht es vordergründig darum, Marken- oder Produktfürsprecher zu gewinnen, die als Experten auf bestimmten Themengebieten gefragt sind. Influencer können dadurch zum Beispiel Einfluss auf die Bewertung und Beurteilung von Produkten, Dienstleistungen, Marken, Unternehmen oder Arbeitgebern ausüben.

Aufgrund dieses Einflusses auf die Entscheidungen der Konsumenten nutzt schon ein Großteil der deutschen Unternehmen Influencer, um ihre Markenbotschaften zu verbreiten. Ein weiterer Grund für das Interesse der Firmen ist, dass die Reichweite mancher YouTuber enorm hoch ist, wie Abonnentenzahlen im mehrstelligen Millionenbereich zeigen. Der hier bei klassischen Influencern mit hohen Followerzahlen offensichtliche Einfluss ist dennoch schon bei sogenannten Micro Influencern mit bis zu 30.000 Followern gegeben. Gründe dafür sind, dass sie teilweise höhere Engagement Rates bei Kampagnen aufweisen und für die Unternehmen vor allem kosteneffektiver sind.

Grundsätzlich können drei verschiedene Influencer-Typen differenziert werden:

  1. Die Markenliebhaber: Sie haben umfangreiche Erfahrungen mit einer Marke sowie eine starke, positive Bindung zu dieser.
  2. Die Markenkritiker: Sie stehen dem Unternehmen allgemein kritisch gegenüber oder haben negative Erfahrungen mit einem Produkt oder einer Marke gemacht. Dadurch, dass sie sich negativ äußern, üben sie einen negativen Einfluss auf die Kaufentscheidung oder die Meinung Dritter aus.
  3. Die Markenexperten: Diese sind als Fach-Experten anerkannt und stehen vielen Menschen als Ratgeber zu bestimmten Themen zur Seite. Markenexperten haben grundsätzlich eine neutrale Einstellung zu einer Marke oder einem Produkt und greifen bei der Bewertung auf ihr Fachwissen zurück.

Influencer können zum Beispiel folgende Personen sein:

  • Social Media Nutzer mit einer hohen Anzahl an Followern (besonders Instagram und Snapchat)
  • zufriedene Bestandskunden mit einem besonderen Fachwissen
  • Journalisten
  • Blogger
  • YouTuber
  • Prominente
  • Fachkräfte und –experten
  • Politiker
  • Foren-Betreiber

 

Influencer Marketing erklärt in 60 Sekunden

Das Video ist in Zusammenarbeit mit Erklaerhelden.de entstanden.

Beispiele für Influencer auf YouTube

  • Beispiele für Influencer Marketing auf YouTube sind unter anderem Hauls. In einem Haul werden gekaufte oder aber auch von Unternehmen zugeschickte Produkte, von den Meinungsmachern vorgestellt. Dabei wird oft die jeweilig getroffene Kaufentscheidung für das Produkt begründet.
    Screenshot YouTube BibisBeautyPalace
  • Ein weiteres Beispiel für Influencer Marketing auf YouTube sind sogenannte LookBooks. Hierbei werden verschiedene Outfits zu den aktuellen Trends vorgeführt und gegenübergestellt.
    Screenshot YouTube Mariah Bethany
  • Ebenfalls ein Beispiel für Influencer Marketing auf YouTube sind Tutorials, bei denen Werbung für Produkte beziehungsweise Unternehmen gemacht wird. Zum Beispiel arbeitet das Musikhaus Thomann mit YouTubern zusammen, die Musiktutorials anbieten.
    Screenshot YouTube GitarrenTunes
  • Großer Beliebtheit auf YouTube erfreuen sich sogenannte Reviews, bei denen YouTuber ein Produkt ausführlich bewerten. Dabei sind diese Bewertungen oftmals subjektiv und gehen zum Teil auch kritisch mit den Produkten um.
    Screenshot YouTube IGN
  • Ikea setzt nun als erste Einrichtungskette ebenfalls auf die Popularität der YouTube Stars, die im Rahmen einer Challenge drei Stunden Zeit zur Einrichtung eines Wohnzimmers haben. Namentlich handelt es sich bei den YouTubern um AlexiBexi, Sara Desideria, Klein aber Hannah und Max Oberüber, die jeweils ein Video veröffentlichten hierzu veröffentlichten.
    Screenshot YouTube Max Oberüber

Genau wie auf YouTube kann auch über Instagram der Einfluss von bekannten Persönlichkeiten auf die Meinungsbildung der Konsumenten genutzt werden. Zum Beispiel übernahmen die oben erwähnten YouTube-Stars Ikeas Instagram-Account bei den Dreharbeiten und posteten den Tag über Stories. Nicht zuletzt aufgrund von ca. 700 Millionen monatlich aktiven Nutzern weltweit werden deshalb auf Instagram ebenfalls Influencer ausfindig gemacht.

Beispiele für Influencer auf Instagram

  • Ein klassisches Beispiel für einen Influencer gibt der deutsche Nationalspieler Thomas Müller (6,6m Follower) ab, der hier auffällig ein Produkt von Gillette in die Kamera hält.
    Screenshot Instagram Thomas Müller
  • Einen großen Markt auf Instagram stellen Accounts zum Thema Fitness dar. Ein berühmtes Beispiel für einen auf Fitness spezialisierten Instagram Account liefert Pamela Reif. Die heute 22-jährige hat mit ihren über 4 Millionen Followern eine enorme Reichweite bei einer spezifischen Zielgruppe.
    Screenshot Instagram Pamela Reif

Natürlich sind auch in den anderen Sozialen Netzwerken wie etwa Twitter, Snapchat oder Facebook Influencer Marketing Kampagnen zu finden. Die meisten Influencer nutzen gleich mehrere Kanäle, in denen sie die jeweiligen Botschaften platzieren. Auf Instagram und YouTube ist die Marktsituation bislang jedoch am weitesten fortgeschritten.

Rechtliches

Mit der zunehmenden Verbreitung von Influencer Marketing wird auch vermehrt ein rechtliches Auge auf die Posts der Influencer geworfen. Im Sinne der Kennzeichnungspflicht müssen Posts, für die die Influencer Geld erhalten oder Gratisprodukte zugeschickt bekommen haben, als solche gekennzeichnet werden. Ein „Sponsored By“ ist meist zu undeutlich ausgedrückt. Auf der sicheren Seite steht, wer seinen Post als „Anzeige“, „Werbung“ oder bei Videos als „unterstützt durch Produktplatzierungen“ kennzeichnet. Wer hingegen überwiegend englischsprachige Follower hat, sollte zudem ein gut sichtbares „Ad“ bei seinem Post stehen haben, hier reichen die deutschen Bezeichnungen alleine nicht aus. Die medienanstalten.de haben eine Kennzeichnungsmatrix veröffentlicht, in der für jedes Format erklärt wird, was zu beachten ist.

Unternehmen, die dieses Geschäftsmodell für sich nutzen möchten, sollten genaue Vereinbarungen mit dem Influencer treffen und klarstellen, dass der Werbecharakter des Posts deutlich gemacht werden muss.