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Human Resources
Darum werden Recruiter zum Unternehmenskompass

Darum werden Recruiter zum Unternehmenskompass

Niklas Lewanczik | 29.03.23

Für 87 Prozent des HR Personals ist die Talentakquise zu einem strategischen Zweig der Unternehmensausrichtung avanciert. Laut einer LinkedIn-Analyse werden die Recruiter immer mehr zu Führungsfiguren, die verschiedene Business-Bereiche verknüpfen.

Die Zukunft des Recruiting-Prozesses verändert sich schon jetzt. Während diverse KI-Tools und -Integrationen die Bewerbungsprozesse neu gestalten und manchen HR Teams die Arbeit erleichtern, wandelt sich auch die Wahrnehmung von Recruitern in Unternehmen. Nach den Erkenntnissen des aktuellen Reports  „The Future of Recruiting 2023“ von LinkedIn sind sie nicht mehr allein Anlaufstelle für die Organisation von neuem Personal. Vielmehr entwickeln sich Recruiter zusehends zu wichtigen Schnittstellen in Unternehmen, die zur strategischen Ausrichtung beitragen und den Kurs der Businesses aktiv mitgestalten.

Aus dem Bericht von LinkedIn lässt sich zudem ableiten, dass die Recruitment-Budgets minimiert werden könnten, das Employer Branding an Gewicht gewinnt und Skill-first Hiring zu einem zentralen Standard für HR Teams wird.


Google, LinkedIn, ChatGPT:

Wie KI die Recruitment-Arbeit erleichtert

© DeepMind - Unsplash, abstrakte Deep-Learning-Grafik
© DeepMind – Unsplash


Die Rolle der Recruiter ändert sich: Ein „Platz am Tisch“ der Unternehmensführung?

In seinem Artikel auf LinkedIn erklärt Greg Lewis, Content Marketing Manager von LinkedIn, dass Recruitment Teams künftig noch mehr unternehmenskritische Entscheidungen treffen werden. Damit nehmen sie unmittelbar Einfluss auf die Unternehmenskultur, aber auch das inhaltliche Skillset des Personals. Darüber hinaus aber avancieren Recruiter richtiggehend zu strategischen Leitstellen. Zumindest geben 87 Prozent der vom Business-Netzwerk befragten an, dass sich die Talentakquise im vergangenen Jahr zu einer eher strategischen Funktion gewandelt hat.

Die Talentakquise wird für die Unternehmensausrichtung immer relevanter, © LinkedIn
Die Talentakquise wird für die Unternehmensausrichtung immer relevanter, © LinkedIn

 John Vlastelica, der Gründer von Recruiting Toolbox, erklärt gegenüber LinkedIn:

In the past year, I’ve seen more and more talent leaders get hired with a scope that goes beyond talent acquisition. They’re expected to connect different pieces together and lead with a more holistic perspective.

So arbeiten laut LinkedIn bereits 62 Prozent der befragten Recruiter bereits eng mit L&D (Learning and Development) Teams zusammen. Aber für 81 Prozent steht eine künftig noch engere Zusammenarbeit ganz oben auf der Agenda. Elsa Zambrano, SVP of Talent and Culture bei NXP Semiconductors, sagt entsprechend:

As hiring slows, now is the time for companies to review their workforce strategies and see how they can find and fill these gaps internally.

Dabei werden Recruiter eine enorm wichtige Rolle spielen. Und sie werden angesichts dieser Herausforderungen ein facettenreiches Aufgabenfeld bespielen, meint auch Brett Baumoel, VP of Global Talent Acquisition und Engineering bei Microsoft:

In the next 18 months, recruiters are going to be asked to do everything. Instead of aligning to one goal, you’ll be aligning to 10 business goals, and they may change every week. That’s why a recruiter’s learning agility is so critical.

Schwere Zeiten für manche HR Teams stehen an

Die Zeiten sind für Recruitment Teams aber nicht durchweg positiv. Große Tech-Konzerne entlassen derzeit zehntausende Menschen und kündigen an, Einstellungen auf Eis zu legen. So hat kürzlich Metas CEO Mark Zuckerberg über 10.000 weitere Kündigungen informiert. Der Social-Konzern will leaner werden und so werden dort, aber auch bei anderen Unternehmen nicht zuletzt die HR Teams reduziert. Als Reaktion auf die aktuelle Lage erwarten 53 Prozent der von LinkedIn Befragten, dass die Recruitment-Budgets in diesem Jahr zurückgehen werden oder zumindest stagnieren. Aber: Marc-Etienne Julien, Chief Talent Officer bei Randstad Global, erklärt auch:

When the economy recovers, the competition for talent is going to spike back up very quickly. So it’s really important for companies to make progress in how they position their employer brand and, more importantly, how they bring it to life.

Das Employer Branding wird nach Annahme der Recruiter daher immer wichtiger werden. 60 Prozent der Expert:innen auf diesem Gebiet erwarten mehr Investment in diesem Bereich im Jahr 2023.

Employer Branding wird wichtiger, während die Recruitment-Budgets womöglich reduziert werden, © LinkedIn
Employer Branding wird wichtiger, während die Recruitment-Budgets womöglich reduziert werden, © LinkedIn



Skill-first Hiring gewinnt an Relevanz

LinkedIns Greg Lewis hebt zwei weitere zentrale Trends aus dem HR-Bereich hervor. Zum einen gehen 64 Prozent der Studienteilnehmer:innen davon aus, dass das Recruitment in den nächsten fünf Jahren vor allem Arbeitnehmer:innen bervorteilt; Arbeitgeber:innen werden es demnach noch etwas schwerer haben, das passende Personal zu finden. Der Fachkräftemangel in Deutschland, der sich etwa im IT-Bereich deutlich zeigt, ist ein Hinweis darauf.

Zum anderen wird, auch aufgrund dieser Entwicklung, das sogennante Skill-first Hiring künftig an Gewicht gewinnen. Marc-Etienne Julien sagt:

In the future, companies won’t always have the luxury of hiring someone who has already done the job. Employers will have to really distinguish between what skills are good-to-have versus need-to-have, and how they can help employees learn more. That’s probably the most important adjustment companies need to make in the future.

So ist es laut LinkedIn bei Recruitern auf der Plattform um 25 Prozent wahrscheinlicher, dass sie nach Skills suchen als noch vor drei Jahren. Und es ist sogar um 50 Prozent wahrscheinlicher, dass sie statt nach Erfahrung (Arbeitsjahren etc.) nach konkreten Skills suchen.

Skill-first Hiring ist die Devise für immer mehr Recruiter, © LinkedIn
Skill-first Hiring ist die Devise für immer mehr Recruiter, © LinkedIn

Für zwei Drittel der Befragten wird Skill-first Hiring in den kommenden 18 Monaten zu einer Priorität werden. Das heißt für Bewerber:innen, dass sie auch auf der Suche nach neuen Jobs ihre Fähigkeiten betonen sollten – zum Beispiel solche, die sie im Kontext der immer wichtigeren KI-Integrationen erworben haben (AI Prompter und Co. werden künftig häufiger gesucht). Und mit derlei Fokussetzungen auf konkrete Skills können Recruiter wiederum das Profil von Teams und ganzen Unternehmen schärfen. Auch das macht sie zu so wichtigen Elementen eines modernen Unternehmens.

Noch mehr Insights findest du im Beitrag von Greg Lewis und im zitierten Report von LinkedIn.


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