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Selfimprovement
Kleider machen Leute: Warum Anzugträger nicht mehr so erfolgreich sind

Kleider machen Leute: Warum Anzugträger nicht mehr so erfolgreich sind

Linda Ewaldt | 17.05.17

Der Anzug steht nicht mehr ausschließlich für Erfolg im Job. Bremsen Anzugträger das Teamwork aus und verlieren das Auge für Details?

Welches Outfit trage ich zu einem Bewerbungsgespräch? Welches zu dem Geschäftsessen mit dem Chef? Und wie fühle ich mich auf der Arbeit wohl, ohne under- oder overdressed zu wirken? Die Frage der Kleidung beschäftigt uns bewusst oder unbewusst in vielen Bereichen von Job und Karriere. Dass unsere Kleidung bei einem ersten Jobinterview eine wichtige Rolle spielt, ist kein Geheimnis mehr, ebenso wenig wie sie maßgeblich zum ersten Eindruck beiträgt. Für viele relativ neu dürfte dabei jedoch die Tatsache sein, dass die Kleidung Studien zufolge ganz offensichtlich nicht nur einen Einfluss darauf hat, wie wir von anderen gesehen werden, sondern auch, wie wir uns selbst sehen. Kleidung hat damit einen indirekten Einfluss auf unser Denken und unser Verhalten.

Kleider machen Leute… aber der Anzug bremst sie aus

Ein Anzug gehört häufig gerade für die ältere Generation noch immer zu dem Signal von Geschäftigkeit, Seriosität und karriereorientiertem Handeln. Für die University of California ein Grund, sich mehr mit dem Verhalten von „Anzugträgern“ in Job und Karriere zu beschäftigen. Dabei kam heraus, wie auch The Atlantic vorstellt, dass Männer und Frauen, die einen Anzug – oder in dem Zusammenhang auch ein Kostüm – trugen, sich zwar mächtiger gegenüber ihren Angestellten und Kollegen fühlten, dafür jedoch auch weniger mit ihnen verbunden. Ein Fakt, der kreatives Teamwork ebenso ausbremst wie die Tatsache, dass sich Menschen im Anzug außerdem der Studie zufolge nur noch auf das Wesentliche, das „große Ganze“ konzentrieren können. Was im ersten Moment wie ein Gewinn klingt, bedeutet jedoch im Umkehrschluss, dass das Auge für wichtige Details verloren geht.

Mehr Schein als Sein?

Ausschweifende Ausführungen statt knallharter Fakten? Laut der genannten Studie der University of California bevorzugen „Anzugträger“ alleine aufgrund der Art wie sie sich kleiden ersteres und verlieren damit an Effektivität. Vor allem in einer Umgebung, in der die meisten anderen Angestellten sich eher im Smart Casual Stil anziehen, werden Mitarbeiter im Anzug im besten Fall müde belächelt, im schlimmsten Fall nicht ernst genommen. Die Kommunikation auf Augenhöhe droht zu scheitern und der sprichwörtliche „Anzugträger“ wird in den Köpfen einiger Mitarbeiter zu einem Menschen, der die wichtigsten Prozesse auf der Arbeit, also die Basis, nicht versteht.

Vorurteile umgehen

Natürlich, und das sei hier ausdrücklich betont, basieren die Ergebnisse dieser Studie vor allem auf einem: Vorurteile. Ein Mensch verändert sein Verhalten nicht, weil er einen Anzug trägt, sondern weil er mit ihm eine gewisse Erwartung verknüpft. Eine Erwartung, die auch beim Gegenüber entsteht, wenn auch oft in anderer Form. Der Mensch definiert sich in allen Bereichen über Vorurteile und nicht jedes lässt sich einfach ausmerzen. In jeder Lebenslage Jeans und Kapuzenpulli zu tragen wird daran auch nichts ändern. Was die Studie jedoch beweist, ist, dass es von Vorteil sein kann, sich in der Wahl der Kleidung seinem Umfeld nach Möglichkeit anzupassen. Denn Geoffrey James betont auf Inc.com ganz richtig: „Nicht umsonst wird die Geschäftswelt zunehmend von Menschen wie Mark Zuckerberg beherrscht, der mit Kapuzenpulli zu einem Investor-Meeting erscheint.“

Quelle: Inc

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