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Büroalltag
Burnout vs. Boreout: Die stressigsten und entspanntesten Jobs

Burnout vs. Boreout: Die stressigsten und entspanntesten Jobs

Sabine Hutter | 31.05.16

Welche sind die stressigsten Jobs der Welt? Feuerwehrmann, Pilot oder doch eher Verkäufer? Eins ist klar: Stress ist so individuell wie der Mensch selbst.

Würdest du deinen eigenen Job als stressig bezeichnen? Wahrscheinlich ja, denn immerhin jeder dritte Deutsche fühlt sich laut einer Studie von seiner Arbeit überfordert. Doch würdest du deinen Beruf als den stressigsten Job überhaupt bezeichnen? Das Karrieremagazin CareerCast hat sich daran versucht, die stressigsten Arbeitsplätze herauszufiltern.

Wer den meisten Stress hat – und wer den wenigsten

Dabei wurde die Reihenfolge der stressigsten Jobs nicht etwa willkürlich festgelegt, sondern man orientierte sich an elf Kriterien, die für Stress im Beruf mit verantwortlich sind:

  • Umfang von Dienstreisen
  • Aussichten auf eine Gehaltserhöhung
  • knappe Abgabetermine / Deadlines
  • Arbeit in der öffentlichen Wahrnehmung
  • Konkurrenzdenken
  • hohe körperliche Anforderungen
  • Arbeitsumfeld und -umwelt
  • drohende Gefahren
  • Gefahr für das eigene Leben
  • Gefahr für das Leben anderer
  • öffentliche Auftritte

Sieht man sich diese Stressfaktoren an, mag es nicht überraschen, dass Soldaten, Feuerwehrmänner, Verkehrspiloten und Polizisten ganz oben auf der Liste stehen. Aber auch vermeintlich weniger spektakuläre Jobs wie Event Manager, Pressesprecher, Top-Manager, Rundfunksprecher, Zeitungsjournalisten und Taxifahrer schaffen es unter die Top 10 der stressigsten Jobs.

Infographic: The most and the least stressful jobs | Statista

Demgegenüber stehen jene Jobs, auf die diese Kriterien nicht oder nur in geringem Umfang zu treffen. Zu den am wenigsten stressigen Jobs zählt die Untersuchung:

  • Bibliothekar
  • Ernährungsberater
  • Akustiker
  • Juwelier
  • medizinischer Labortechniker
  • Datenerfasser für Patientenakten
  • Friseur
  • Universitätsprofessor
  • Ultraschalldiagnostiker
  • Informationssicherheitsberater

Stress ist sehr individuell

Dass so mancher unserer Leser mit dieser Auflistung nicht so ganz zufrieden sein wird, liegt auf der Hand. Würde man die normale Bevölkerung danach fragen, was sie an ihrem Job stresst, würde man vielleicht hören:

  • zu lange Arbeitszeiten bzw. viele Überstunden
  • zu hohe Arbeitsbelastung durch Krankheits- und Urlaubsvertretungen
  • „Multi-Tasking“
  • Ärger mit dem Chef bzw. schlechter Führungsstil
  • Streit mit Kollegen bis hin zum Mobbing
  • starker Termin- und Leistungsdruck
  • häufige Arbeitsunterbrechungen
  • notwendiger Verzicht auf Pausen
  • ständige Erreichbarkeit während der Freizeit

All das sind keine Faktoren, die sich in Statistiken messen und in Allgemeinplätzen ausdrücken ließen. Sicherlich wird jeder eingestehen, dass Piloten grundsätzlich einen äußerst stressigen Job haben – aber lässt sich das auch ohne Weiteres auf Sekretärinnen übertragen? Nein, denn wo es Assistenten gibt, die den ganzen Tag mit zig Einzelaufgaben jonglieren und den Überblick behalten, gibt es auch klassische Sekretärinnen, die in erster Linie Telefonate annehmen und Kaffee kochen. Wie sollte sich das Stresslevel dieser zwei Arbeitnehmer in Zahlen ausdrücken lassen?

Hinzu kommt, dass Stress als sehr individuell empfunden wird. Der eine läuft durch einen starken Termindruck erst so richtig zur Höchstform auf und kann das Maximale aus sich herausholen (wir sprachen bereits über die positiven Auswirkungen von kurzfristigem Stress). Der andere knickt unter der Belastung ein wie ein dünner Strohhalm. Während der eine es mag, auch während seiner Freizeit „gebraucht“ zu werden, möchte der nächste einfach nur abschalten, wenn er seinen Arbeitsplatz verlässt.

Wege aus dem Stress

Was uns stresst, ist so unterschiedlich wie die Menschen selbst. Gerade das ist der Grund, warum so viele Arbeitnehmer der Überzeugung sind, dass es noch viel stressiger gar nicht geht, obwohl sie das Leben von Feuerwehrmännern oder Piloten nicht einmal ansatzweise kennen. Die Empfindung ist geprägt von persönlichen Erfahrungen, der eigenen Geschichte, dem Charakter und der eigenen physischen Konstitution.

Wichtig ist nur, dass man einen Weg findet, mit dem Stress seines eigenen Jobs umzugehen. Das Wissen, dass andere noch mehr Stress haben, hilft dabei nur bedingt. Wer also unter zu starkem Stress leidet, sollte deshalb über einen Tapetenwechsel nachdenken. Bringen Gespräche mit dem Chef nichts, um die Arbeitsbelastung bzw. die Stressfaktoren zu reduzieren, kann der Wechsel der Branche und/oder der Arbeit eine Veränderung bringen. Aber Vorsicht vor zu viel Rosamalerei: Stressig ist nahezu jeder Job – und sei es der vermeintlich langweilige Job des Bibliothekars. Der Weg vom Regen in die Traufe ist bekanntermaßen kurz.

Was meinst du, welche Jobs sind wirklich die stressigsten?

Kommentare aus der Community

Liliana am 31.05.2016 um 14:36 Uhr

Die müssen technischer Übersetzer bei den entspanntesten Jobs vergessen haben. Ich hab den Job nach massivem Boreout gekündigt.

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