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8 Führungsfehler: So vergraulst du die besten Talente

8 Führungsfehler: So vergraulst du die besten Talente

Linda Ewaldt | 02.02.16

Gute Mitarbeiter verlassen meistens nicht ihren Job, sondern ihren Chef. Diese acht Fehler solltest du meiden, wenn du sie halten möchtest.

Die Arbeitswelt ist voll von Zeituhren-Stemplern, die nur auf den Feierabend warten und im Büro gerade einmal das Nötigste tun. So traurig es ist: solche Leute sind schnell und leicht zu ersetzen. Schwieriger wird es bei den Mitarbeitern, die richtig Potenzial haben. Die sich einbringen, mitdenken, ein Unternehmen voranbringen und auch einmal zu Überstunden und Wochenendschichten bereit sind. Mitarbeiter wie diese sind Gold wert. Sie sind aber oftmals auch die, welche einen Job kündigen, sobald sich ihnen ein besserer bietet. Die, welchen es nicht nur um gutes Geld auf dem Konto am Ende des Monats geht. Und in den allermeisten Fällen ist an ihrer Kündigung nur einer Schuld: Der Manager. Denn gute Mitarbeiter verlassen nicht ihren Job, sie verlassen ihren Vorgesetzten. Und wenn das passiert, ist es wahrscheinlich, dass dieser mindestens einen der folgenden acht Fehler gemacht hat, die Travis Bradberry auf Linkedin teilt.

Fehler Nummer 1: Keinen Freiraum für Leidenschaft lassen

Mit Leidenschaft ist hier die Leidenschaft fürs Arbeiten gedacht. Von der haben gute Angestellte sehr viel – und sie braucht ihren Raum, um sich zu entfalten. Persönliche Projekte für das Unternehmen, kreative Aufgaben. Gute Mitarbeiter müssen die Möglichkeit haben, „out of the box“ zu arbeiten. Vorgesetzte, die dies nicht verstehen, treten ihnen stattdessen aber schlichtweg immer wieder auf die Leine – und sorgen so dafür, dass sich ihre Mitarbeiter schließlich losreißen und eine andere, berufliche Herausforderung suchen.

Fehler Nummer 2: Nicht loben

Niemand erwartet einen Konfetti-Regen, wenn etwas auf der Arbeit gut gelaufen ist. Aber Einsatz und gute Leistung sollten belohnt werden. Nicht nur durch Zahlen auf dem Konto, sondern durchaus auch mal mit einem anerkennenden Schulterklopfen. Eine Geste, die leider viel zu oft unterschätzt wird.

Fehler Nummer 3: Jeden gleich behandeln

Wir haben eingangs von Ihnen gesprochen. Von den Menschen, die vor allem gut darin sind, pünktlich die Stempeluhr zu bedienen. Wenn sie genauso behandelt werden wie Mitarbeiter, die täglich ihr Herzblut geben, wird man letztere bald los sein. Denn gleiche Behandlung eines jeden ist nicht immer fair. Vielmehr sagt sie aus: „Egal, wie sehr ich mich anstrenge, es wird doch nicht wert geschätzt.“

Fehler Nummer 4: schlechte Leistung tolerieren

Wenn „Team“ in einem Unternehmen als Abkürzung für „Toll, einer alleine macht’s“ steht, dann sorgt das bei dem, der sich ordentlich reinhängt, für Frustration. Wenig bringt daher einen guten Mitarbeiter schneller dazu, über einen Jobwechsel nachzudenken, als schlechte Arbeit des Kollegen, die toleriert wird. Zudem ist ein Unternehmen nur so stark, wie sein schwächstes Glied. Wer hier kein Vorankommen sieht, wird sich eine neue, berufliche Herausforderung suchen.

Fehler Nummer 5: Sinnlose Regeln

Wer mit professionellen Menschen arbeiten möchte, muss diese auch so behandeln. Was vollkommen logisch klingt und eigentlich auch einfach umzusetzen wäre, wird nicht selten durch unsinnige Regeln zunichte gemacht. Kein Homeoffice erlaubt? Keine Pflanzen im Büro? Kein Kopftuch und eine vorgeschriebene Rocklänge? Wer viele kleine Stolpersteine aufstellt, läuft Gefahr, dass gute Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sich ein liberaleres Unternehmen suchen. Und dieses dann von ihrer guten Leistung profitiert.

Fehler Nummer 6: Nicht in das große Ganze einweihen

Wissen, wohin der Weg in einem Unternehmen oder einem neuen Projekt führt, ist wichtig. Zumindest dann, wenn man von seinen Mitarbeitern gute Leistungen und Mitdenken erwartet. Für Menschen, die sich gerne in ihren Job einbringen, ist es ein Graus, wenn sie nicht wissen, wo die Reise hingehen soll. Wer immer nur von einen Tag auf den anderen gesagt bekommt, was als nächstes ansteht, kann nicht langfristig planen – und wird auch in seiner Firma somit nicht langfristig planen.

Fehler Nummer 7: Keine Menschlichkeit zeigen

Wir verbringen einen Großteil unserer Zeit auf der Arbeit. Und in der Regel sogar mehr, als in unserem Vertrag steht. Damit das funktioniert, darf vor allem die Menschlichkeit im Büro nicht auf der Strecke bleiben. Wer keinen Anteil nimmt, wenn einer der Angestellten eine harte Zeit durchmacht oder gerade etwas Gutes erlebt hat, untergräbt jegliche Loyalität. Und ein Mitarbeiter, der keinen Grund für Loyalität sieht, ist weg, sobald sich ihm die nächste Gelegenheit bietet.

Fehler Nummer 8: Die Arbeit macht keinen Spaß

Noch zu sehr sind wir in dem Denken verhaftet, dass „erst die Arbeit und dann das Vergnügen“ kommt. Schon dieses Sprichwort zeigt die strikte Trennung von Arbeitszeit und Spaß. Eine Trennung, die längst nicht mehr zeitgemäß ist. Erfolgreiche Unternehmen mit wenig Mitarbeiter-Fluktation machen es uns vor. Wo für die Pausen Kicker und Spielekonsole bereitstehen, Weihnachts- und Sommerfeste gefeiert werden und auch sonst der Spaß nicht zu kurz kommt, lassen sich die Besten der Besten gerne nieder. Auf der Arbeit keinen Spaß zu ermöglichen ist damit also einer der größten acht Fehler, die Chefs begehen können.

Hast du eine Idee, was noch auf die Liste gehört? Schreibe uns in den Kommentaren, wie man dich als guten Arbeiter bei einer deiner letzten Anstellungen vergrault hat.

Quelle: Linkedin

Kommentare aus der Community

Karsten Socher am 10.02.2016 um 00:22 Uhr

Fehler Nummer neun: Absprachen und Zusagen nicht einhalten
Zusagen (wie zum Beispiel schriftlicher Vertrag, bestimmtes Einsatzgebiet, Arbeitsumfang und Arbeitszeit sowie Aufträge) und diese bewusst nicht Einhält sorgen für die innere Kündigung der Mitarbeiter und den Verlust der Motivation.

Fehler Nummer zehn: Falsche Angaben beim Vorstellungsgespräch
Wenn der Geschäftsführer einen Bewerber Geschichten über die Firma erzählt, Auftragsabwicklungen beschönigt und den zukünftigen Arbeitsplatz mit Versprechen sowie Zusagen anders darstellt, als es später in Wirklichkeit ist, um potenzielle fähige Bewerber frühest möglichst in die Firma zu bekommen.

Antworten
Milli am 03.02.2016 um 07:54 Uhr

Keine klaren Anforderungen stellen…
Bei uns war es ganz üblich, dass es schwammige Arbeitsbeschreibungen gab, auf Nachfrage wurde nicht reagiert, dann gab es einen ersten Entwurf „Jaja alles gut“ und 2 Tage später im Meeting, dann auf den Deckel. Das sorgt für Frust.
Das ging so weit, dass im Feedbacktalk „Jaja alles gut“ angewendet wurde, damit 2 Monate später als es um Gehalt ging dann alles ausgebuddelt wurde, was angeblich schief läuft.

Sozialleben nicht mit Arbeit verwechseln…
Wer der beste Freund vom Chef im Büro ist wird befördert und bekommt mehr Geld? Das kanns ja wohl nicht sein…

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