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Das Steuer in der Hand: 6 Eigenschaften, die brillante Führungskräfte ausmachen

Das Steuer in der Hand: 6 Eigenschaften, die brillante Führungskräfte ausmachen

Linda Ewaldt | 15.01.16

Was zeichnet eine eindrucksvolle Führungskraft aus? Sie hält sich vor allem an diese sechs Punkte und macht damit den entscheidenden Unterschied.

Würdest du deinen Chef für die Wahl zum Bundeskanzler vorschlagen? Wenn deine Antwort „Nein“ lautet, dann bist du vermutlich nicht so überzeugt von ihm, wie die Amerikaner von Howard Schultz. Erst kürzlich, so Travis Brandberry auf Forbes, wurde das Gerücht laut, der Starbucks CEO würde kandidieren. Doch Schultz dementierte kurz darauf. Zwar würde ihn dieses Gerücht ehren, er wäre aber noch längst nicht damit durch, Starbucks zu dienen.

Ja, richtig gelesen. Dienen. Trotz sicherlich hoher Ziele backt Schultz kleine Brötchen. Und das ist nicht das einzige, was ihm Bodenhaftung beschafft. Dank seines Einsatzes spendet Starbucks über die nächsten 10 Jahre zudem 250 Millionen Dollar für Angestellte, die dafür ihren Collegeabschluss machen können. Bedingungen sind an die Stipendien nicht geknüpft.

Schultz beginnt damit die Liste der Dinge, die du tun kannst, um eine bessere Führungskraft zu werden. Der Journalist und Buchautor Travis Bradberry hat diese für Forbes wie folgt zusammengestellt:

1. Du bist gütig, ohne schwach zu sein

Gleich der erste Punkt der Liste ist für viele Chefs der am schwersten umzusetzende: Güte. Sie umfasst den Respekt, den deine Arbeiter für erbrachte Leistungen verdienen. Sie bedeutet, dass enthusiastisches Lob für ihren Einsatz offen ausgesprochen wird. Direkt und gerade heraus. Denn Lob motiviert und wird dazu führen, dass deine Leute gerne für dich arbeiten. Schließlich weißt du den Einsatz, den sie für dich bringen, zu schätzen.

Güte bedeutet aber auch, schwierigen Situationen nicht aus dem Weg zu gehen. Ein ernstes Gespräch mit einem Mitarbeiter, der keine gute Leistung vollbringt, ist nicht nur angebracht, sondern auch fair. Niemand möchte ins offene Messer laufen und jeder verdient die Chance, sich zu verbessern.

2. Du bist stark, ohne rau zu sein

Nach dem Kaffee brüllen, Mitarbeiter, die Fehler machen, tyrannisieren oder seine Leute einfach herumschubsen kann jeder. Und es ist eine Praxis, die noch immer zu oft gelebt wird. Doch das, was sich diese Führungskräfte dabei erhoffen, nämlich Loyalität und Respekt, springt nicht dabei raus. Giftzwerge haben es in den oberen Etagen schwer. Viel leichter haben es hingegen CEOs, deren Stärke Selbstbewusstsein ausstrahlt und die auch im größten Sturm noch ruhig bleiben. Gute CEOs lassen auch dann ihren Stress nicht an ihren Mitarbeitern aus. Das wirkt inspirierend und die Loyalität bei den Angestellten stellt sich ganz automatisch ein. Jedoch ist das kein Hau-Ruck-Projekt. Es braucht Zeit und Vertrauen, das sich Führungskräfte nur durch ihre Handlungen verdienen.

3. Du bist selbstsicher, ohne eingebildet zu sein

Wir haben sie eben schon angesprochen, die Selbstsicherheit. Uns zieht es zu selbstsicheren Führungskräften, weil sie uns daran glauben lassen, dass wir in einem Unternehmen mit großen Zielen arbeiten. Dass mehr auf uns wartet als nur ein pünktliches Gehalt auf dem Konto.

Doch Vorsicht. Selbstsicherheit kann schnell in die Arroganz abrutschen. Wer von oben herab auf andere schaut oder vor lauter Selbstverliebtheit die Realität aus den Augen verliert, hat in einer Führungsposition schnell schlechte Karten.

4. Du bleibst positiv, aber realistisch

Schwarzseher sind keine guten Führungspersönlichkeiten. Sie ziehen alle anderen mit sich runter und sorgen dafür, dass ihr Team unproduktiv ist. Wer dasitzt wie das Kaninchen vor der Schlange, kann eben keine gute Leistung abliefern. Optimisten sind besser als Pessimisten, können aber in manchen Situationen zu entspannt sein. Forbes bringt zur Verdeutlichung dieses Punktes folgende Metapher:

Ein Pessimist, ein Optimist und ein Realist sitzen in einem Boot, als der Wind nachlässt. Der Pessimist wirft die Arme in die Luft und beschwert sich über die Situation.  Der Optimist lehnt sich zurück und ist sich sicher: „Die Dinge werden sich wieder bessern.“ Der Realist hingegen steht auf, sagt: „Wir schaffen das!“ und verändert den Stand der Segel. Ein Gleichnis, das nicht besser erklären könnte, was gute Führung ausmacht.

5. Du bist Vorbild, aber kein Prediger

Niemand ist so unglaubwürdig wie der, der Wasser predigt, aber Wein trinkt. Eine gute Führungspersönlichkeit ist daher immer auch Vorbild für seine Mitarbeiter. Sie inspirieren durch Aktionen, Verhalten und Präsenz und nicht nur durch Worte. Und wenn sie Worte verlieren, dann bleiben sie ihren eigenen treu.

6. Du gehst für deine Leute durchs Feuer

Gute Führungskräfte akzeptieren keine Bauernopfer. Sie sorgen dafür, dass ihnen auch von anderer Seite Respekt entgegengebracht wird und würden niemals Schuld auf sie abwälzen. Sie ermutigen und muntern auf. Vor allem aber: sie wälzen den schwarzen Peter, den sie sich selbst verdient haben, nicht auf andere ab.

Bist du eine gute Führungspersönlichkeit oder arbeitest du unter einer? Was sind deine Tricks oder die deines Chefs, um dich am Ball zu halten? Erzähle es uns in den Kommentaren.

Quelle: Forbes.com

Kommentare aus der Community

Stefan Mantel am 24.02.2016 um 14:52 Uhr

Ein Artikel, der es auf den Punkt bringt. Deutlich wird, dass neben den Fähigkeiten eben auch häufig die entsprechende Haltung der Führungskraft eine große Rolle spielt.

Antworten
Martin am 01.02.2016 um 21:42 Uhr

Sehr geehrte Frau Ewaldt,
sehr schön und treffen geschrieben, habe mich wirklich gefreut, denn diese 6 Punkte sind nach meiner Erfahrung und präferiertem Führungsstil der einzige Weg um ein Team oder Unternehmen (langfristig) wirklich nach vorn zu bringen und Innovation sowie Leistungsbereitschaft zu fördern.
Es ist aber ganz sicher auch der schwierigste, anstrengendste und sicher nicht der schnellste Pfad zum Erfolg. Ohne diesen aber wird der Weg nach überschaubarer Zeit zur Sackgasse…
Das sollten sich die noch nicht Führungskräfte auch bewusst machen, denn es handelt sich nicht um eine Einbahnstraße. Natürlich „stinkt der Fisch am Kopf zuerst“ (Zitat Daniela) aber der Rest riecht bei einem toten Fisch auch nicht viel besser! Will sagen, ein Top Team könnte auch einen schwachen Chef kompensieren, dass passiert aber praktisch nie, deshalb auch immer die eigene Leistung realistisch und gern auch mal kritisch sehen.
Wer diese Punkte und mehr von seinem Chef erwartet und bekommt, der darf auch erwarten, dass nachdem der Chef 3 mal für Ihn durchs Feuer gegangen ist, er das 4. mal nicht erleben wird.
Also bei mir und den guten Führungskräften, die ich kennenlernen durfte, auf jeden Fall nicht und damit wären wir bei Punkt 7:
Du ziehst die notwendige Konsequenzen auch wenn es hart ist, denn kein anderer wird dir diese Entscheidung abnehmen aber jeder wird dich kritisieren wenn du es nicht tust!

Schönen Abend.

Antworten
Daniela am 02.02.2016 um 09:24 Uhr

Nein, ein Team kann keinen schwachen Chef kompensieren, weil er der jenige ist der als Vorbild fungiert. Sehr gute Führung fängt bei SELBSTFÜHRUNG an und dazu gehören diese 6 Regeln,die
man sich selbst schuldig ist um in den Spiegel zu schauen!
MfG

Antworten
Martin am 02.02.2016 um 22:47 Uhr

Nun auch das habe ich erlebt allerdings gehört es ja mittlerweile zum guten Ton (über den Chef) zu jammern und sich selbst aus der Kritik zu nehmen. Alles andere habe ich wohl deutlich bejaht.

Antworten
Jürgen Liebenstein am 01.02.2016 um 18:24 Uhr

Bei Travis Brandberry, CEO von Starbucks, ist, wenn ich so über die Steuermoral und die immense Umweltverschmutzung durch Pappbecher nachdenke, dann doch noch Luft nach oben.

Antworten
Martin am 01.02.2016 um 21:51 Uhr

So ein toller, moralischer und politisch korrektkorrekter Beitrag. Da haben wir alle darauf gewartet.
Danke dafür und passte so hervorragend zum Thema.

Antworten
Alexander Plath am 01.02.2016 um 18:01 Uhr

Kurz und knapp geschrieben … super, super, super !

Sicher wert, umgesetzt zu werden und täglich daran zu arbeiten. Danke.

Antworten
Daniela am 01.02.2016 um 15:01 Uhr

Ja ,ich hatte so eine Frührungskraft als Frühstücksleitung in einem Hotel! Doch leider bringt das alles nichts, wenn die Hotelleitung nicht genauso ist. Jede Abteilung eines Hotels sollte nach genau diesen Kretärien ausgesucht werde, doch das tun Chefs nicht. Werte und Forbildfunktion sind verloren gegangen und zwar bei den Chefs! Ein Fisch fängt immer am Kopf an zu stinken, nie am Schwanzende!

Antworten
A. Petrovic am 01.02.2016 um 14:03 Uhr

Hallo,

wie schön wäre es, wenn die sog. Führungspersönlichkeiten in der Politik diese Tipps, besonders Nr. 6, beherzigen würden. Dort scheint eher das Bauernopfer Standard zu sein.

AP

Antworten
Stephan JOHN am 01.02.2016 um 10:44 Uhr

Sehr geehrte, liebe Mitglieder bei Xing,
mit die wichtigste Aufgabe des Chefs ist es unter seinen Mitarbeitern die fähigsten und fleißigsten zu erkennen und zu fördern. Dabei handelt es sich oft um zurückhaltende und stille Mitarbeiter, denn wer beständig und effektiv arbeitet ist nicht unbedingt derselbe oder dieselbe, die Zeit hat um den Chef herumzuschleichen und an ihn ranzuschleimen. Leider gibt es immer wieder auch böse Menschen, die im Verborgenen intrigieren und aus welchen Motiven heraus auch immer zum Nachteil des Teams Niedertracht säen und Schaden zu stiften. Das muß der Chef erkennen und hier liegen die dunklen Seiten seines Pflichtenhefts.
In Autobiographien bedeutender Persönlichkeiten und Industriepionieren bin ich mehrfach darauf gestoßen, daß die Herren (es waren in der Vergangenheit ja fast ausschließlich Männer), nach Jahren erkennen mußten, daß ein wichtiger und scheinbar loyaler Mitarbeiter in Wirklichkeit und im Verborgenen gegen sie gearbeitet hat. Seien Sie also auf der Hut, wenn Sie einmal Führungsverantwortung übertragen bekommen. Nicht ohne Grund ist der Neid eine der sieben Todsünden.

Nur Mut!
SJ

eine der wichtigsten Fähigkeite

Antworten
Daniela am 01.02.2016 um 15:17 Uhr

Die 7 Totsünden trifft es genau, besser kann man es nicht ausdrücken! Es sind die Chef die dieses Problem haben, wieso auch immer. Ich war nie Führungskraft , aber ich hatte so eine und es war wunderbar mit ihr zu arbeiten. Hand in Hand ,bedingungslos und voller vertrauen im SINNE DES GASTES. Wissen Sie Hotels bekommen für vieles Sterne, aber was der Gast sich wünscht dafür gibt es keine Sterne. Man braucht dafür keinen Mut, sondern nur einen Chef der genauso ist, wie beschrieben! Aber den gibt es nicht mehr, wie gesagt die 7 Totsünden „GIER „gehöhrt auch dazu.

Antworten
Andreas Steinert am 01.02.2016 um 09:10 Uhr

Vier weitere Fähigkeiten guter Vorgesetzter
Hier noch vier weitere Fähigkeit guter Vorgesetzter, im Duktus des Beitrags:
7. Du hast Ahnung, ohne alles besser zu wissen
Viele Führungskräfte haben sich zunächst als Fachkraft hervorgetan und wurden dann mit Führungsaufgaben betraut. Sich aus der Mitarbeiterrolle zu emanzipieren, in eine bestehende Führungsstruktur hineinzuwachsen und die neue Rolle auszufüllen stellt sich dann häufig als so schwierig heraus, dass etliche Führungskräfte versuchen, ihre neue Position über fachliche Besserwisserei zu legitimieren. Ein wirklich ausgetretener Irrweg.
8. Du lässt uns machen, ohne uns allein zu lassen
Neue Führungskräfte erliegen gerne dem Impuls, alles was ohne sie anders läuft für falsch zu halten und dann schnell das Ruder an sich zu reißen. Hier hilft der klare Fokus auf eine zentrale Führungsaufgabe: Hindernisse und Probleme für das Team beseitigen und auf diese Art das Team bei der Arbeit zu unterstützen. Im Hintergrund dabei sein anstelle an vorderster Front den „Helden“ zu geben – das ist eine wesentliche Haltung (und wie vieles andere auch keine „Eigenschaft“).
9. Du hast eine Vorstellung von der Zukunft, ohne das Hier und Jetzt zu vergessen
„Visionen“ sind wichtig, lassen sich aber naturgemäß nicht sofort verwirklichen. Daher ist der analytische Blick auf die aktuellen Gegebenheiten, ihre Limitierungen und Chancen genauso entscheidend wie ein attraktives Bild einer wünschenswerten Zukunft. In zwei Richtungen blicken zu können, erfordert Beharrlichkeit und zugleich die analytischen Fähigkeit eines guten Beobachters und Gesprächspartners.
10. Du sprichst mit uns, nicht zu oder über uns
Ein Gespräch nicht mit einer Ansprache zu verwechseln und einen für beide Seiten bedeutungsvollen Dialog führen zu können hat nicht nur das Ergebnis, dass Mitarbeiter und Teams sich ernst genommen fühlen. Es ist vielmehr auch ein Zeichen von Vertrauen in die Kompetenz und Integrität der Mitarbeiter – und das ist einer der stärksten Motivatoren, gute Arbeit zu leisten.

Antworten
Alexander Brauer am 01.02.2016 um 08:55 Uhr

Liebe Frau Ewaldt,

ein guter intuitiv Artikel, dem ich voll und ganz zustimme. Alle Eigenschaften werden wir wohl nur bei Buddhisten antreffen, und die führen nicht mehr ;). Aber Spaß beiseite, mein Tipp ist ernst gemeint: Ich habe das Wort „Trick“ aus meinem Wortschatz verbannt, es wertet Interventionen und Ideen massiv ab.
Herzliche Grüße
Alexander Brauer

Antworten
Bernd Vermeer am 01.02.2016 um 08:41 Uhr

Liebe Frau Ewaldt, ich kann allen 6 Eigenschaften die eine gute Führungskraft haben sollte zustimmen. Leider habe ich das in meinen nun 36 Berufsjahren nur ein einziges Mal erlebt, dass mein Chef alle diese 6 Eigenschaften hatte und gelebt hat, und das bei deutlich mehr als 10 Chefs in meinem bisherigen Berufleben. Nach meiner Erfahrung werden gütige Chefs, die für Ihre Mitarbeiter auch noch durchs Feuer gehen von der Unternehmensleitung nicht sehr geschätzt.

Antworten
Daniela am 02.02.2016 um 16:24 Uhr

Also kann man die Hoffnung aufgeben, absolut keine Chance jemanden zu finden,der dass noch lebt!

Antworten
Ing. Rudolf Arenstorff am 01.02.2016 um 08:03 Uhr

Eigentlich sind dies die Tugenden die uns unsere Eltern beibringen sollten. Leider habe ich in meinen 31 Berufsjahren (und davon gut 20 als Führungskraft) nur zwei Führungskräfte kennengelernt, die diesen Regeln halbwegs gefolgt sind. Ich habe an mir gezweifelt, weil ich als Führungskraft 3 mal meine Stelle verloren habe, und den oben angeführten Punkten treu geblieben bin. Als Realist habe ich schließlich erkannt, dass viele Betriebe nicht die Strukturen für gute Führungskräfte bieten. Wenn ich bei Recherchen zu einer Firma das „Gequatsche“ von „unsere MA sind unser höchstes Gut“ lese, werde ich deshalb immer gleich vorsichtig.
Mein Rat daher, sich selbst treu bleiben und daran denken wie man selbst behandelt werden möchte !

Antworten
Nicole Heidt am 01.02.2016 um 07:54 Uhr

Toller Artikel! Da wird so mancher Chef nochmal nachdenken müssen…

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